Zarte wärmende Sonnenstrahlen begrüßten gestern den neuen Morgen im kleinen Dorf der slawischen Siedlergruppe. „Stary lud- das alte Volk“ benennen sie sich , und wollen Gästen und Geschichtsinteressierten auf dem Gelände des Museums in Dissen die alte Geschichte unserer Vorfahren nahe bringen.
Auf dem hinteren Areal des Museums welches die sorbisch -wendische Lebensweise der Bauern beinhaltet,tritt man durch ein Palisadentor in die kleine heimelige Welt der slawischen Siedlergruppe des Mittelalters ein. Gleich vorn hinter dem Eingang stehen 2 Grubenhäuser, wie sie wahrscheinlich auch im 6.-10. Jahrhundert in unserer Gegend üblich waren. Eingetiefte Erdböden von ca. 30 cm bis zu 1 Meter Tiefe – sind die Kennzeichen dieser Erdhäuser. Über eine kleine oder je nachdem größere Baumstamm-Stufe gelangt man auf den gestampften Lehmboden der Hütte . Ca 4 mal 4 Meter groß ist der Innenplatz-gerade Platz für ein mit dicken Fellen ausgelegtem Bett, einer kleinen Feuerstelle in der Mitte, einem Wandregal mit Geschirr oder anderen Gebrauchsgegenständen, Weidenkörben, einer Holzbank,einer hölzernen Aufbewahrungstruhe oä.
An den 5 fensterlosen Häusern kann man zum einen die Blockbohlenbauweise betrachten mit für diese Spreewaldregion typischen Schilfrohrdächer. Licht kommt nur durch die offene Tür herein oder auf der Hinterseite, wenn die Bohlen kurz unter dem Dach für ein Stück unterbrochen werden. So weit wie möglich wissenschaftlich fundiert-darauf legen die Siedlungsgründer, ua. Familie Kusch großen Wert. Archäologische Erkenntnisse bei Grabungen aus der unmittelbaren Umgebung spielen hierbei eine wichtige Rolle. Schade nur , das die freihängenden Stromleitungen-und Masten diese historische Naturidylle dann doch etwas stören.
Wunderbar natürlich gefärbte Garnspulen liegen vor der ersten Hütte. Wer auf diese warmen Erdfarben steht, der könnte sich hier kaum entscheiden. Wie Stoffe und Wolle früher gefärbt wurden, erfährt man auch gleich. Stehen doch gleich daneben Körbe und Säcke prall gefüllt mit Wallnussschalen,-Blättern, Kamille oder Zwiebelschalen.
Decken ,Tuniken und Hosen aus Wolle oder Leinen hängen zum lüften auf der Leine. Felle liegen zum trocknen auf den hölzernen Bohlenweg der die Häuser umgibt. Der Bohlenweg führt weiter entlang an der Andeutung eines kleinen heiligen Haines, in deren Mitte Schädel und Knochen von Pferd, Ziege, Schwein, Reh und Schaf liegen.
Kornelius Kusch, Museumspädagoge und Projektleiter ist gerade dabei, sein Haus für den Winter vorzubereiten. Mit Lehm werden die Ritzen abgedichtet. Dies muss mit größter Sorgfalt gemacht werden, denn schließlich wird er die erste Saison da draußen im vorstehenden Winter er“leben“. Genau wie unsere Vorfahren- die Slawen vor 1000 Jahren.
Aktions-und Thementage werden hier über das Jahr angeboten. Handwerker demonstrieren dann ihr Können, ua.beim Töpfern, Färben mit Pflanzen, Weben, Spinnen, Schmieden,Holzverarbeitung,oder der Schmuckdarstellung und allem weiteren , was die Menschen früher zum Leben brauchten, oder handwerklich angefertigt haben.
Erste Visionen zu dieser Anlage entstanden 2008 durch den Arbeitskreis „Stary lud“ . Erst am 24.Mai in diesem Jahr wurde diese slawische Siedlungsfreianlage offiziell eröffnet. 1400 neugierige Besucher ließen sich an diesem Wochenende die „Begegnung mit dem alten Volk“ nicht entgehen, und schauten sich in diesem liebevoll errichteten Dorf um. 6000 Besucher insgesamt waren es in dieser Saison,die den Spuren unserer Ahnen allein im Siedlungsausschnitt „Stary lud“ in Dissen folgten. Gleich nachdem ich mich gestern verabschiedete, kam eine große Busgruppe Besucher aus Schweden an. Es spricht sich also auch bis in den Norden um,welch Kleinod es hier am Rande des Spreewaldes zu entdecken gibt. Die Führungen macht Kornelius Kusch natürlich auch in englisch.
Wer sich in diesem Jahr noch im Siedlungsdorf umschauen möchte, sollte es bald machen, denn offiziell schließt Stary lud am 30.Oktober dann die Tore für diese Saison.
Wer sich mit den Siedlungsleuten noch an diesem Wochenende unterhalten möchte, der kann auch am Sonnabend, 12.Oktober zur Nacht der kreativen Köpfe in das RBB-Gebäude beim sorbischen Rundfunk in Cottbus vorbeikommen. Von 19.00 Uhr bis 24.00 Uhr berichtet und demonstriert Kornelius Kusch zum Thema Architektur und Baugeschichte im slawischen Mittelalter.
Vormerken kann man sich den Samstag 8.Februar 2014 – da gibt es eine winterliche Wanderung zum Teufelsberg und zurück mit anschließendem Ausklang am wärmenden Feuer.
Vom 24.-25.Mai 2014 findet dann das 10.slawische Mittelalterfest in der Siedlungsanlage statt.
Zwischenzeitliche Termine werden auf der Homepage des Museums bekannt gegeben.
Nun denn, auf in die abenteuerlichen Spuren unserer Vorfahren…
Zarte wärmende Sonnenstrahlen begrüßten gestern den neuen Morgen im kleinen Dorf der slawischen Siedlergruppe. „Stary lud- das alte Volk“ benennen sie sich , und wollen Gästen und Geschichtsinteressierten auf dem Gelände des Museums in Dissen die alte Geschichte unserer Vorfahren nahe bringen.
Auf dem hinteren Areal des Museums welches die sorbisch -wendische Lebensweise der Bauern beinhaltet,tritt man durch ein Palisadentor in die kleine heimelige Welt der slawischen Siedlergruppe des Mittelalters ein. Gleich vorn hinter dem Eingang stehen 2 Grubenhäuser, wie sie wahrscheinlich auch im 6.-10. Jahrhundert in unserer Gegend üblich waren. Eingetiefte Erdböden von ca. 30 cm bis zu 1 Meter Tiefe – sind die Kennzeichen dieser Erdhäuser. Über eine kleine oder je nachdem größere Baumstamm-Stufe gelangt man auf den gestampften Lehmboden der Hütte . Ca 4 mal 4 Meter groß ist der Innenplatz-gerade Platz für ein mit dicken Fellen ausgelegtem Bett, einer kleinen Feuerstelle in der Mitte, einem Wandregal mit Geschirr oder anderen Gebrauchsgegenständen, Weidenkörben, einer Holzbank,einer hölzernen Aufbewahrungstruhe oä.
An den 5 fensterlosen Häusern kann man zum einen die Blockbohlenbauweise betrachten mit für diese Spreewaldregion typischen Schilfrohrdächer. Licht kommt nur durch die offene Tür herein oder auf der Hinterseite, wenn die Bohlen kurz unter dem Dach für ein Stück unterbrochen werden. So weit wie möglich wissenschaftlich fundiert-darauf legen die Siedlungsgründer, ua. Familie Kusch großen Wert. Archäologische Erkenntnisse bei Grabungen aus der unmittelbaren Umgebung spielen hierbei eine wichtige Rolle. Schade nur , das die freihängenden Stromleitungen-und Masten diese historische Naturidylle dann doch etwas stören.
Wunderbar natürlich gefärbte Garnspulen liegen vor der ersten Hütte. Wer auf diese warmen Erdfarben steht, der könnte sich hier kaum entscheiden. Wie Stoffe und Wolle früher gefärbt wurden, erfährt man auch gleich. Stehen doch gleich daneben Körbe und Säcke prall gefüllt mit Wallnussschalen,-Blättern, Kamille oder Zwiebelschalen.
Decken ,Tuniken und Hosen aus Wolle oder Leinen hängen zum lüften auf der Leine. Felle liegen zum trocknen auf den hölzernen Bohlenweg der die Häuser umgibt. Der Bohlenweg führt weiter entlang an der Andeutung eines kleinen heiligen Haines, in deren Mitte Schädel und Knochen von Pferd, Ziege, Schwein, Reh und Schaf liegen.
Kornelius Kusch, Museumspädagoge und Projektleiter ist gerade dabei, sein Haus für den Winter vorzubereiten. Mit Lehm werden die Ritzen abgedichtet. Dies muss mit größter Sorgfalt gemacht werden, denn schließlich wird er die erste Saison da draußen im vorstehenden Winter er“leben“. Genau wie unsere Vorfahren- die Slawen vor 1000 Jahren.
Aktions-und Thementage werden hier über das Jahr angeboten. Handwerker demonstrieren dann ihr Können, ua.beim Töpfern, Färben mit Pflanzen, Weben, Spinnen, Schmieden,Holzverarbeitung,oder der Schmuckdarstellung und allem weiteren , was die Menschen früher zum Leben brauchten, oder handwerklich angefertigt haben.
Erste Visionen zu dieser Anlage entstanden 2008 durch den Arbeitskreis „Stary lud“ . Erst am 24.Mai in diesem Jahr wurde diese slawische Siedlungsfreianlage offiziell eröffnet. 1400 neugierige Besucher ließen sich an diesem Wochenende die „Begegnung mit dem alten Volk“ nicht entgehen, und schauten sich in diesem liebevoll errichteten Dorf um. 6000 Besucher insgesamt waren es in dieser Saison,die den Spuren unserer Ahnen allein im Siedlungsausschnitt „Stary lud“ in Dissen folgten. Gleich nachdem ich mich gestern verabschiedete, kam eine große Busgruppe Besucher aus Schweden an. Es spricht sich also auch bis in den Norden um,welch Kleinod es hier am Rande des Spreewaldes zu entdecken gibt. Die Führungen macht Kornelius Kusch natürlich auch in englisch.
Wer sich in diesem Jahr noch im Siedlungsdorf umschauen möchte, sollte es bald machen, denn offiziell schließt Stary lud am 30.Oktober dann die Tore für diese Saison.
Wer sich mit den Siedlungsleuten noch an diesem Wochenende unterhalten möchte, der kann auch am Sonnabend, 12.Oktober zur Nacht der kreativen Köpfe in das RBB-Gebäude beim sorbischen Rundfunk in Cottbus vorbeikommen. Von 19.00 Uhr bis 24.00 Uhr berichtet und demonstriert Kornelius Kusch zum Thema Architektur und Baugeschichte im slawischen Mittelalter.
Vormerken kann man sich den Samstag 8.Februar 2014 – da gibt es eine winterliche Wanderung zum Teufelsberg und zurück mit anschließendem Ausklang am wärmenden Feuer.
Vom 24.-25.Mai 2014 findet dann das 10.slawische Mittelalterfest in der Siedlungsanlage statt.
Zwischenzeitliche Termine werden auf der Homepage des Museums bekannt gegeben.
Nun denn, auf in die abenteuerlichen Spuren unserer Vorfahren…