Die L 50 zwischen Fehrow und Drachhausen kann ab sofort wieder befahren werden. Letzte Woche Freitag konnte die fertig sanierte Strecke unter anderem von Verkehrsminister Rainer Genilke eingeweiht werden. Die Landesstraße wurde erstmals mit dem innovativen Kaltrecycling-Verfahren saniert. Wie der Landesbetrieb Straßenwesen mitteilte, werden bei diesem Verfahren die alten Baustoffe vor Ort wiederverwendet, wodurch Materialbedarf und CO2-Ausstoß deutlich reduziert werden. Die Gesamtkosten haben knapp drei Millionen Euro betragen. Mehr dazu im Video ->> Hier klicken
Der Landesbetrieb Straßenwesen teilte dazu mit:
Verkehrsminister Rainer Genilke hat den ersten Bauabschnitt der sanierten Landesstraße L 50 freigegeben. Wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig ist die Fahrbahn der L 50 zwischen Fehrow (Spree-Neiße) und Drachhausen erneuert worden. Der Landesbetrieb Straßenwesen hat in diesem Abschnitt das sogenannte Kaltrecyclingverfahren erprobt. Dabei werden die Baustoffe der alten Straße vor Ort aufbereitet und gleich danach wieder eingebaut. Das Land hat knapp drei Millionen Euro investiert.
Rainer Genilke: „Ich freue mich, dass wir heute die sanierte Landesstraße zwischen Fehrow und Drachhausen wieder für den Verkehr freigeben konnten. Dabei haben wir erstmals das bereits bei einem Radweg erprobte Verfahren des Kaltrecyclings angewendet. Bei diesem innovativen Verfahren verwenden wir fast das gesamte vorhandene Material und es fällt damit weniger Bauschutt an. Das spart Zeit und Geld und ist zudem nachhaltig. Wir wollen dieses Verfahren verstärkt für die Sanierung des Landesstraßennetzes einsetzen und damit die Mobilität im Land sichern. Außerdem freue ich mich, dass wir dieses Bauvorhaben in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Potsdam im Rahmen einer Bachelorarbeit durchgeführt haben. Damit zeigt sich, wie konkret und praxisorientiert der duale Studiengang des Landesbetriebs Straßenwesen ist. Damit wollen wir auch in Zukunft dem Fachkräftemangel entgegenwirken.“
Im Mai 2024 starteten die Arbeiten zur Sanierung der L 50 auf einer Länge von insgesamt elf Kilometern. Der fünf Kilometer lange Abschnitt zwischen Fehrow und Drachhausen umfasst die Erprobungsstrecke. Im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen wird die Straße gewissermaßen zu einem Rohstofflager und der Neumaterialbedarf und die Transportwege verringern sich deutlich. Damit wird auch der mit den Bauarbeiten verbundene CO2-Ausstoß deutlich gesenkt. Die Bauweise gilt deshalb als wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig.
Es gab umfangreiche Voruntersuchungen zur Eignung der Kaltrecyclingbauweise auf der Strecke. Die vorhandenen Baustoffe wurden auf ihre Wiederverwendbarkeit für den Aufbau des neuen Straßenabschnittes geprüft. Das Bauverfahren eignet sich vor allem für längere Straßenabschnitte außerorts, bei denen keine weiteren Erneuerungen, beispielsweise der Entwässerung, notwendig sind. Die Kostenersparnis gegenüber dem herkömmlichen Verfahren liegt bei etwa 20 Prozent. Die Gesamtkosten von fast 3 Millionen Euro trägt das Land Brandenburg.
Die Erprobungsstrecke wurde von einem Dualstudenten des LS in Zusammenarbeit mit der FH Potsdam (Thematik für Bachelorarbeit) begleitet.
Hintergrundinformation: Duales Studium – Bauingenieurwesen
Bei der Ausbildung in den Bereichen Konstruktiver Ingenieurbau, Infrastruktursysteme oder Siedlungswasserwirtschaft werden Theorie und Praxis beim dualen Studiengang miteinander verbunden. Der Landesbetrieb Straßenwesen bietet den Studiengang gemeinsam mit der Fachhochschule Potsdam an. An der Hochschule werden die theoretischen Grundlagen für das spätere Arbeitsleben vermittelt, in den Dienststätten Potsdam, Frankfurt (Oder), Eberswalde oder Cottbus des Landesbetriebes geht es dann um die Praxis. Erfahrene Bauingenieure und Ingenieurinnen bilden aus und begleiten die Studierenden fachlich. Dabei geht es um Straßenbau und Straßenplanung, Baukonstruktion, konstruktiver Ingenieurbau, Massivbau, Holzbau und Stahlbau. Baubetrieb, Projektmanagement und Geotechnik gehören genauso dazu, wie methodische, wirtschaftliche und rechtliche Grundlagen im Bauingenieurwesen. Bewerben kann sich wer die Voraussetzungen zur Zulassung zum Bachelorstudium erfüllt und über gute Leistungen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich verfügt. Mit dem Abschluss „Bachelor of Engineering“ eröffnen sich Absolvent*innen vielfältige Tätigkeitsbereiche im Bauwesen:
- sie entwerfen, planen und konstruieren Verkehrswege und Brücken,
- bereiten Erhaltungs- und Unterhaltungsmaßnahmen des Verkehrswegenetzes vor
- überwachen die vertragliche und technische Abwicklung von Bauvorhaben
- integrieren Umweltschutz und Landschaftspflege in die Vorhaben oder
- sie planen und überwachen die umweltgerechte Entsorgung des Regenwassers.
Mehr Informationen gibt es hier: https://www.ausbildung-ls.de
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Red. / Presseinformation