Der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtages hat heute dem Verkauf des ehemaligen Forsthauses Treppeln an das Priorat Neuzelle zum Zweck eines Klosterbaus zugestimmt. Die Abtei Heiligenkreuz in Niederösterreich hat im August 2018 offiziell sechs ‘Gründermönche‘ ausgesandt, die am 02. September 2018 auf Initiative des Bischofs von Görlitz das Priorat Neuzelle gegründet haben. Die Zisterzienser haben entschieden, für ihren zentralen Standort ein eigenes Gelände im Umfeld von Neuzelle zu erwerben und dort ein Kloster neu zu bauen. Zu diesem Zweck verkauft die Stiftung Stift Neuzelle die Liegenschaft des ehemaligen Forsthauses Treppeln mit knapp 75 Hektar umliegendem Wald für insgesamt 219.200 Euro an das Priorat Neuzelle.
Fünf Jahre für Planung des Klosters
Das notarielle Kaufangebot an das Priorat wurde bereits unterzeichnet. Das Priorat hat fünf Jahre Zeit, den Klosterbau zu planen und den Verkaufsvertrag seinerseits zu ratifizieren. Der Verkaufspreis wurde auf der Basis einer Verkehrswertermittlung verhandelt und berücksichtigt die erheblichen Kosten für die Beseitigung der vorhandenen baulichen Anlagen und die Beräumung der Liegenschaft. Das Gelände liegt mehrere Kilometer westlich von Kloster Neuzelle und ist Teil der historischen Ländereien des früheren Klosters. Die Klosteranlage in Neuzelle wurde 1268 von Heinrich dem Erlauchten, Markgraf von Meißen, gegründet. Im Jahr 1817 wurde das Kloster säkularisiert und der Klosterbesitz in Staatsbesitz überführt.
Kulturministerin Manja Schüle begrüßt die Entscheidung
„Der Beschluss ist eine historische Entscheidung: Damit ist der Weg endgültig frei für die erste Klosterneugründung der Zisterzienser in Brandenburg seit dem Mittelalter. Die Wiederansiedlung knüpft an die jahrhundertealte Stiftstradition an. Rund 750 Jahre Kloster Neuzelle sind auch 750 Jahre Kulturgeschichte in unserem Land. Neuzelle ist eine der wenigen vollständig erhaltenen Klosteranlagen in Europa und das nördlichste Zeugnis des böhmischen Barocks. Zugleich ist das Kloster eines der am intensivsten genutzten Klosterareale im Land. Die Klostergründung bereichert Neuzelle als Ort der Kultur und Bildung um eine religiöse und spirituelle Komponente. Neuzelle gewinnt dadurch an Authentizität und Ausstrahlung. Was mir besonders wichtig ist: Es gibt eine breite Unterstützung für dieses Projekt. Viele Menschen vor Ort, im Land und darüber hinaus unterstützen die Wiederansiedlung und freuen sich über das Wirken der Mönche. Die Entscheidung der Zisterzienser für Treppeln als Ort des Kloster-Neubaus trägt nicht nur der Tradition ihres klösterlichen Lebens Rechnung. Er ist auch eine gelungene Nachnutzung für das ehemalige Stasi-Gelände und hat etwas sehr Versöhnliches.“