nach dem Kinderbuch von Annika Thor und Maria Jönsson
Nachts in einem dunklen Wald. Stille. Es ist bitterkalt. Ein kleines rotes Knäuel kämpft sich knirschend durch den tiefen Schnee. Der Mond steht einsam am Himmel. Tannen wiegen sich im Wind. Das rote Knäuel ist ein frierendes kleines Mädchen in einer viel zu großen roten Daunenjacke. Da endlich! Ein Licht. Eine Hütte. Die Bewohnerin ist nicht auf Besuch eingestellt und öffnet nur widerwillig ihre Tür. Denn eigentlich genießt sie ihre Einsamkeit vor dem prasselnden Kaminfeuer. Aber wo sie schon mal da ist, kocht die Graue der Kleinen erstmal eine warme Milch. Die Kleine versucht, von zuhause zu erzählen, aber es will ihr nicht gelingen, die richtigen Worte zu finden. Sie probiert die Worte der Grauen und plappert ihr alles nach. Nur langsam wollen sie in den kleinen Mund passen. Doch als die Worte dann zu schmecken beginnen, kehrt endlich Leben zurück in das Kind.
Das leise, berührende Stück über diese ganz besondere Annäherung basiert auf dem schwedischen Bilderbuch von Annika Thor und Maria Jönsson, das auf Deutsch im Oetinger Verlag erschienen ist. In der poetischen Parabel über die Kraft der Mitmenschlichkeit erleben wir, welches Wunder geschehen kann, wenn wir unsere Türen öffnen.
Sonntag, 21.01.2018, 15.00 Uhr, Probebühne 3
Foto: Steffen Rasche / Wikipedia CC30
pm/red