Am Dienstagmorgen berichteten Leser von Niederlausitz aktuell über Züge mit Leopard 2 Panzern im Bahnhof Hosena (Ortsteil von Senftenberg, Landkreis Oberspreewald-Lausitz) und fragten, was es damit auf sich hätte. Auch Gerüchte, dass dies bereits Panzer für die Ukraine wären, machten schnell die Runde. Die offizielle Ankündigung der Bundesregierung zur Panzerlieferung folgte jedoch erst am Dienstagabend, von konkreten Lieferungen ganz abgesehen. Eine Anfrage beim Logistikkommando der Bundeswehr bringt nun Klarheit.
Panzer für deutsche Kräfte in Litauen
Fotos des Panzerzuges mit Leopard 2-Panzern tauchten kurz vorher auch auf Facebook auf, mit der Ortsangabe Hosena. Ein Sprecher des Logistikkommandos der Bundeswehr im Sachgebiet Informationsarbeit in Erfurt antwortete auf Nachfrage von Niederlausitz aktuell am 24.01.2023: “Gemäß Ihrer Anfrage wurden die Eisenbahntransporte der Bundeswehr im Bereich Landkeis Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg geprüft. Der von Ihnen erwähnte Transport wurde im Rahmen der Verlegung von Soldatinnen und Soldaten sowie Material für die Verpflichtung enhanced Forward Presence (eFP) in Litauen durchgeführt. In Litauen findet derzeit ein Kontingentwechsel von Personal und Material statt. Aus diesem Grund werden in den nächsten Tagen noch weitere Transporte in der Region zu sehen sein.”
Es sind also weder Panzer im Zuge des Ringtauschs mit Polen oder Tschechien (beide Länder erhalten Leopard 2 Panzer im Zuge ihrer Abgabe sowjetischer Bestände an die Ukraine) noch Direktlieferungen an die Ukraine. Beide Gerüchte sind falsch.
Umfrage zu Panzerlieferungen
Scholz kündigt Leopard 2-Panzer an die Ukraine an
Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Mittwoch im Kabinett angekündigt, dass Deutschland die militärische Unterstützung für die Ukraine weiter verstärken wird. Die Bundesregierung habe entschieden, den ukrainischen Streitkräften Kampfpanzer vom Typ „Leopard 2“ zur Verfügung zu stellen. Das ist das Ergebnis intensiver Beratungen, die mit Deutschlands engsten europäischen und internationalen Partnern stattgefunden haben.
„Diese Entscheidung folgt unserer bekannten Linie, die Ukraine nach Kräften zu unterstützen. Wir handeln international eng abgestimmt und koordiniert“, sagte der Bundeskanzler in Berlin.
Das Ziel ist es, rasch zwei Panzer-Bataillone mit Leopard-2-Panzern für die Ukraine zusammenzustellen. Dazu wird Deutschland in einem ersten Schritt eine Kompanie mit 14 Leopard-2-A6-Panzern zur Verfügung stellen, die aus Beständen der Bundeswehr stammen. Weitere europäische Partner werden ihrerseits Panzer vom Typ Leopard-2 übergeben. Die Ausbildung der ukrainischen Besatzungen soll in Deutschland zügig beginnen. Zu dem Paket werden neben der Ausbildung auch Logistik, Munition und Wartung der Systeme gehören.
Deutschland werde den Partnerländern, die zügig Leopard-2-Panzer aus ihren Beständen an die Ukraine liefern wollen, die entsprechenden Genehmigungen zur Weitergabe erteilen.
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Red. / Presseinformation