In Folge der Corona-Pandemie ist die Nachfrage in bestimmten Abnehmerbranchen der BASF Schwarzheide GmbH signifikant zurückgegangen. Der Produktionsstopp verschiedener Hersteller der Automobilindustrie hat zu Absatzeinbrüchen für mehrere Betriebe am Lausitzer Produktionsstandort geführt. Zur Sicherung der Beschäftigungsverhältnisse in dieser Krisensituation greift das Unternehmen zum 1. April 2020 auf Kurzarbeit zurück. Geschäftsführung und Betriebsrat haben dazu eine entsprechende Betriebsvereinbarung unterzeichnet. Nichts desto trotz versucht man auch bei der BASF in Schwarzheide eine Desinfektionsmittelproduktion aufzubauen und befindet sich derzeit im Teststadium.
10% der Belegschaft betroffen
Von Kurzarbeit betroffen sind zunächst 213 der insgesamt rund 2.000 Mitarbeiter des Unternehmens. Diese arbeiten in Anlagen, in denen technische Kunststoffe, Wasserbasislacke und Schaumstoffe hergestellt werden.
Das Unternehmen geht derzeit davon aus, dass die Kurzarbeit zunächst über einen bestimmten Zeitraum für einige Betriebe nötig sein wird. Es wird alles daran gesetzt, mit dieser schwierigen Situation sozialpartnerschaftlich und solidarisch umzugehen, so Dr. Colin von Ettingshausen, kaufmännischer Geschäftsführer und Arbeitsdirektor.
Der Betriebsratsvorsitzende Klaus-Peter Müller sagt: „Wir sind zuversichtlich, dass wir diese Krise gemeinsam gut meistern können. Dass dies möglich ist, hat unser Standort bereits mehrfach bewiesen. Um die Effekte des Nachfragerückgangs der Märkte so verträglich wie möglich zu bewältigen, müssen wir auch als Standort insgesamt weiter zusammenhalten.
BASF Schwarzheide wird auf die weitere Entwicklung flexibel reagieren um Dauer und Ausmaß der Kurzarbeit so gering wie möglich zu halten.
Tests für Desinfektionsmittelproduktion laufen
Während am BASF Hauptstandort in Ludwigshafen die Desinfektionsmittelproduktion für die Rhein-Neckar-Region bereits angelaufen ist, wird in Schwwarzheide auch die Umstellung der Produktion getestet. Arne Petersen, Pressesprecher am Standort erklärte: “Wir produzieren normalerweise nichts vergleichbares, daher ist die Umstellung schwerer. Wir konnten jedoch eine Anlage identifizieren, die wir auf Desinfektionsmittel umgestellt haben. Wir testen nun ob es möglich ist, Handdesinfektionsmittel zu produzieren. Wenn sich das sicher abzeichnet, müssen wir noch das Nadelöhr Rohsteoffe lösen. Das ist derzeit ein großes Problem und wir beziehen im Normalfall nichts in der Richtung. Dennoch sind wir mit dem Krisenstab des Landkreises Oberspreewald-Lausitz in Kontakt und haben für den Fall, dass die Tests und die Rohstoffbesorgung positiv verläuft, Pläne für die Verteilung an Kliniken und Krankenhäuser besprochen. Wir hoffen in ein paar Tagen mehr dazu sagen zu können.”
Coronavirus in der Lausitz. Aktuelle Lage und Entscheidungen
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Foto: BASF Schwarzheide GmbH