- Unternehmen blickt zurück auf 80 Jahre Chemiestandort in der Region
- Neue Ausstellungsräume vermitteln Einblicke in die Unternehmensgeschichte
- Restaurierter Blumenthalbrunnen erhält im Jubiläumsjahr einen neuen Standort und Wetterschutz
Am 1. August besteht der Chemiestandort Schwarzheide seit 80 Jahren. Dieses historische Datum nimmt die BASF Schwarzheide GmbH im Jubiläumsjahr des Unternehmens zum Anlass, auf besondere Weise auf die Geschichte des Standortes zurückzublicken. Ab 9.30 Uhr sind Besucher eingeladen, dabei zu sein, wenn der in diesem Jahr restaurierte Blumenthalbrunnen an seinem neuen Standort vor dem Besucherzentrum eingeweiht wird. Im Anschluss werden unter dem Titel „rückblicke“ neue Ausstellungsräume feierlich eröffnet. Vis-à-vis zum Besucherzentrum erleben Besucher hier die Historie von 1935 bis 1990.
Mehr als 100 originale Ausstellungsstücke, Bilder, Grafiken sowie Videos vermitteln Eindrücke aus 80 Jahren Chemiestandort in der Region: von der Gründung 1935 über die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau in der 1950er Jahren bis hin zur Produktion im volkseigenen Betrieb und der Übernahme durch die BASF 1990. Die historische Schau zeigt, welche Produkte im Werk hergestellt wurden und veranschaulicht die Entwicklung des Standortes zu einem der größten Chemie-Standorte in der DDR. Interaktive Elemente in der Ausstellung machen Historie erfahrbar. Besucher können zum Beispiel in einem historischen Büro Platz nehmen.
„Sich mit der eigenen Geschichte auseinander zu setzen ist insbesondere auch für Unternehmen von großer Bedeutung. Um es mit dem Philosophen Odo Marquardt zu sagen: Zukunft braucht Herkunft“, betont Björn Berghausen, Geschäftsführer des Berlin Brandenburgischen Wirtschaftsarchivs e.V. „Die Strukturen und Zusammenhänge der eigenen Vergangenheit zu kennen, ist die Voraussetzung, sich in der Gegenwart zu orientieren und die eigene Identität zu sichern. Denn Unternehmen sind nicht allein zweckorientierte, rein wirtschaftlich handelnde Produzenten oder Dienstleister, sondern immer auch komplexe soziale Organisationen.“
Den Eingangsbereich zu den Räumen des Besucherzentrums der neuen historischen Ausstellung markiert künftig der Blumenthalbrunnen. Der Brunnen ist das einzige Kunstwerk, das aus den Anfangsjahren des Chemie-Standortes existiert. 1938 fertigte der Bildhauer Hermann Blumenthal zwei Reliefs für diese Anlage in der damaligen Werkssiedlung an. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt verfiel der Brunnen in den nachfolgenden Jahrzehnten zunehmend. Nachdem der Brunnen 1994 im Auftrag der BASF grundlegend instand gesetzt wurde, hat diese Anlage nun einen neuen Standort erhalten. Eine eigens dafür geschaffene Überdachung soll den Brunnen aus dem empfindlichen Muschelkalkstein künftig vor Wettereinflüssen schützen. Niederschläge hatten in den vergangenen Jahren eine erneute Restaurierung notwendig gemacht.
„Mit der Restaurierung des Blumenthalbrunnens engagiert sich die BASF Schwarzheide GmbH für die Kunst in der Region. Der Brunnen ist eine der wenigen Großplastiken des Bildhauers Hermann Blumenthal, die uns geblieben sind“, sagt Dr. Josephine Gabler, Leiterin des Museums Moderner Kunst in Passau und Blumenthal-Kennerin. „Das Unternehmen zeigt auf diese Weise seine Verbundenheit mit dem Standort und der Region.“
An den Kosten für die Restaurierung beteiligte sich neben der BASF Schwarzheide GmbH die Dehmel-Stiftung. Die Stiftung engagiert sich seit mehr als zehn Jahren unter anderem für den Erhalt von Kunstwerken in der Region. Ihr Vorsitzender, Dr. Hans-Hermann Dehmel, war maßgeblicher Initiator für den erfolgreichen Erhalt des Brunnens.
Die Restaurierung des Blumenthalbrunnens sowie die Eröffnung der neuen Ausstellungsräume reihen sich ein in die Aktivitäten des Standortes, sich aktiv mit der Historie auseinander zu setzen. Dazu gehört auch die Fortschreibung der Werkschronik. Am 25. Oktober 2015 – dem historischen Gründungsdatum der BASF Schwarzheide GmbH – wird das Unternehmen Teil 6 herausgeben. Dieser Band betrachtet die Zeit 1990 bis 1995.
Bereits vorab haben Besucher Gelegenheit, die neuen Ausstellungsräume erneut zu besichtigen. Am 19. September lädt der Standort zu einem Tag der offenen Tür ein. Von 10.00 bis 16.00 Uhr können Interessierte einen Blick hinter den Werkszaun werfen und bei Werkrundfahrten, Anlagenbesuchen und an zahlreichen Ständen das Unternehmen und Mitarbeiter kennenlernen.
Eröffnung „rückblicke“, Einweihung Blumenthalbrunnen
Sonnabend, 1. August 2015, 9.30 Uhr. Treffpunkt Tor 2 BASF Schwarzheide GmbH, Schipkauer Straße 1, 01987 Schwarzheide.
Laudatoren: Dr. Josephine Gabler, Leiterin des Museums Moderner Kunst in Passau sowie Björn Berghausen, Geschäftsführer des Berlin Brandenburgischen Wirtschaftsarchivs e.V.
Öffnungszeiten „rückblicke“
Sowohl das Besucherzentrum als auch die neue Ausstellung „rückblicke“ werden auf Anfrage für Besuchergruppen und ausgewählten Veranstaltungen geöffnet. Ansprechpartner sind Maren Grade (Besucherzentrum) unter Tel. 035752 62204 sowie Silvia Zinke („rückblicke“) unter Tel. 035752 62294.
Quelle & Fotos: BASF Schwarzheide GmbH