Die starke Strömung der Spree konnte den Leiper Kahnkorso nicht ernsthaft gefährden. Die Fährmänner sind schon mit anderen widrigen Bedingungen fertig geworden und brachten alle Kähne sicher ans Ziel. Im Hafen wurden alte Paletten auf die Stege genagelt und schon konnten die Gäste trockenen Fußes in oder aus dem Kahn gelangen. “Als Leipe noch ‘ne Insel war” lautete das Motto des Kahnkorsos. Auf 17 Kähnen zeigten die Leiper Szenen aus früherer Zeit: Vom Erntekahn bis zum Feuerwehrkahn, vom Kirchgangskahn bis zum Schulkahn reichten die Bilder, dabei auch ein Einbaum, wie er in ganz früher Zeit verwandt worden ist. Besonders viel Applaus bekam der Kahn von Georg Staritz. Der ehemalige Landwirt hatte Kürbisse geladen und sein Gefährt wunderschön hergerichtet. Viel fotografiert wurde auch der Kirchgangskahn. Traute Romke und Monika Baumgart (“Milena”) zeigten die Lübbenauer Kirchgangstracht, die auch in Leipe getragen wurde. Ihr Kahn zeigte die sonntägliche Fahrt zur Kirche nach Lübbenau
Im Hafen nutzten Hunderte Besucher, angelockt auch vom schönen Wetter, die Angebote der regionalen Erzeuger und bestaunten die alten Handwerkstechniken. Besonders viel Applaus bekamen die Leiper Tanzmäuse, die mit ihren Darbietungen die Herzen der Zuschauer erreichten. Mit der Spendenbox der LR-Aktion “Wir helfen” gingen sie anschließend unter die Gäste: 380 EUR kamen zusammen, die sicher auch den aktuellen Flutopfern im Süden Brandenburgs zugute kommen sollen. Angesicht des randvollen Spreewaldes, der wieder einmal von schlimmen Hochwasser verschont blieb, nahmen die Besucher rege Anteil am Schicksal der Südbrandenburger und manch 10- oder 20-Euro-Schein landete in der Box.
Kirchgang – So muss es früher ausgesehen haben, als die Familien zur Kirche nach Lübbenau fuhren.
Die Leiperin Traute Romke in Kirchgangstracht
Erntekahn von Georg Staritz