Das 40-jährige Bestehen der Sportschwimmhalle Lübbenau feierte die Spreewelten GmbH mit ihren Gästen. Vertreter der Stadt und aus der Politik, frühere Schwimmmeister, langjährige Schwimmer und aktive Vereinsmitglieder verfolgten die Ausführungen von Bürgermeister Helmut Wenzel und Spreewelten-Geschäftsführer Michael Jakobs. Beide betonten die Wichtigkeit des Bades für Lübbenau und sprachen sich eindeutig für den Erhalt der Halle aus. Das ist andernorts nicht immer üblich. „In den vergangenen sieben Jahren sind in Deutschland 371 Bäder geschlossen worden und weitere 670 Bäder sind akut von Schließung bedroht“ heißt es im Jahresbericht 2015 der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).
Oftmals führten Kostengründe zu der Entscheidung. Die Stadt Lübbenau/Spreewald, Eigentümer des Bades und die Spreewelten GmbH als Betreiber seien sich dabei über der Notwendigkeit einer umfangreichen Sanierung bewusst. „Die Pläne liegen seit einigen Jahren griffbereit. Parallel bemühen wir uns um Fördermöglichkeiten für die insgesamt 3,5 Millionen Euro umfassenden Maßnahmen“, erklärt Stadtoberhaupt Wenzel. Ohne Zuschüsse könne die Stadt das Projekt nicht stemmen. „Es ist sehr schwer, ein sportbetontes Bad wirtschaftlich zu betreiben“, gibt Michael Jakobs zu. „Dennoch bemühen wir uns auch zukünftig um maßvolle Eintrittspreise und um den generellen Weiterbetrieb der Einrichtung“, ergänzt er. Obgleich die Anzahl der privaten Nutzer der Halle nach der Wiedervereinigung stark zurückgegangen ist, ist das Bad für einige Zielgruppen von hoher Bedeutung.
24 Schulen der Region, unter anderem aus Lübbenau, Lübben, Calau und Vetschau aber auch aus Straupitz, Walddrehna und Missen nutzen die Becken in der Werner-Seelenbinder-Straße für den Schwimmunterricht.
Lehrer und Rettungsschwimmer wünschten sich dabei mehr Zutun der Politik, die oft nur wenige Schwimmeinheiten für die Schüler bewilligte. „Dabei ist es erschreckend, wie viele Kinder nicht schwimmen können“, zeigt sich Spreewelten-Mitarbeiter Frank Wolff beunruhigt. Seit 16 Jahren steht er am Beckenrand des Delphinbades und gibt selbst Schwimmunterricht. „Teilweise ist mehr Eigeninitiative der Eltern gefragt“, bestätigt auch Ramona Begert. Die Heilpädagogin arbeitet in der mobilen Frühförderung. „Viele Kinder müssten sich mehr bewegen. Sie sitzen zu viel vor dem Fernseher“, weiß die 54-Jährige aus beruflicher Erfahrung. Alternativ empfiehlt sie Radtouren durch die Natur oder die Kinder kurze Strecken selbst laufen zu lassen. Beides fördert Kraft und Ausdauer.
Sie selbst zieht seit der Eröffnung der Sportschwimmhalle 1976 wöchentlich ihre Bahnen. Daneben spielt sie Volleyball und ist Mitglied in einem Wander- und in einem Kegelverein. „Sport hält Körper und Geist fit, was auch Heranwachsende brauchen. Grippe kenn ich gar nicht“, betont die Lübbenauerin die Effekte regelmäßiger Bewegung. Als kleine Anerkennung für ihre Treue erhielten Begert und vier weitere langjährige Schwimmer eine Delphinbad-Jahreskarte von der Spreewelten GmbH.
Familien und Einzelschwimmer waren von der Spreewelten GmbH zum Familientag eingeladen. Rund 180 Besucher nahmen das Angebot an. „Es kamen viele Eltern mit ihren Kindern“, erzählt Delphinbad-Mitarbeiter Frank Wolff. „Im Nichtschwimmerbecken haben sie ganz ausgelassen Wasserball gespielt“, freut er sich über das Interesse. „Von der Lebensrettungs-Vorführung der Wasserwacht und dem Auftritt des Lübbenauer Karnevalsclub LKC waren unsere Gäste begeistert“, bezeugte Axel Kopsch. Der Leiter Bäderbetriebe der Spreewelten GmbH zeigte sich zufrieden mit der Resonanz des Delphinbad-Jubiläums. „Jetzt machen wir uns aber schon Gedanken für 2017.“ Im Mai steht bereits der nächste Geburtstag ins Haus. Dann besteht die Spreewelten GmbH zehn Jahre.