Lauchhammer. Seit Januar 2017 ist das Klinikum Niederlausitz Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB). Am 8. Oktober wurden nun die ersten Studierenden offiziell von Frau Dipl.-Med. Astrid Wollbrandt, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und ihrem Team sowie dem Ärztlichen Direktor und Geschäftsführer Herrn Hendrik Karpinski begrüßt. Die Studierenden werden für etwa ein Jahr die praktischen Ausbildungsabschnitte ihres Medizinstudiums im Klinikum absolvieren und in dieser Zeit verschiedene Fachbereiche durchlaufen. In den kommenden Wochen sind sie zunächst in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie in der Kinderklinik tätig. Später wird die medizinische Lehre in der Neurologie, Psychiatrie, Inneren Medizin und Chirurgie fortgeführt.
Neben den praktischen Stationseinsätzen werden in den Kliniken Seminare, Unterricht am Krankenbett, ärztliche Gesprächsführung sowie Problemorientiertes Lernen durchgeführt. Zu den Lehr- und Lernformaten gehören auch Formen des Blended Learing, bei denen zum Teil auch standortübergreifende Veranstaltungen mit und für die anderen Lehrkrankenhäuser der MHB mittels Videokonferenzsystem durchgeführt werden.
Seit mehreren Monaten bereiteten sich die Ausbildungsteams der einzelnen Kliniken auf die Herausforderung der akademischen Lehre vor. Lehr- und Stundenpläne wurden entwickelt, Lehrfälle, Seminare sowie Vorlesungen vorbereitet und Didaktik-Seminare besucht.
„Mit der Teilnahme an der dezentralen praktischen Lehre verfolgen wir als Klinikum das langfristige Ziel, angehende Mediziner auf die Region aufmerksam zu machen, für uns und die Region zu interessieren und für die Zukunft als Ärzte hier zu halten“, sagt Simone Carl, Referentin der Geschäftsführung, die im Wesentlichen die Studierenden der MHB im Klinikum begleitet und betreut.
Hendrik Karpinski, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Ärztlicher Direktor des Klinikums steht ebenfalls vor der Aufgabe, die praktische Lehre für die Studierenden in seinem Fachgebiet umzusetzen und weiß um die Komplexität: „Ich bin stolz auf das Engagement meiner Kolleginnen und Kollegen, die sich der Herausforderung stellen und diese anspruchsvolle Aufgabe gemeinsam angehen.“
Die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) ist eine staatlich anerkannte Universität in kommunaler und gemeinnütziger Trägerschaft und wurde 2014 als erste und bislang einzige medizinische Hochschule Brandenburgs gegründet. Sie ist an den Standorten Neuruppin und Brandenburg/Havel vertreten. Die MHB steht für innovative Lehrkonzepte sowie für die Einheit von Forschung, Lehre und Patientenversorgung. Das Studium an der MHB ist praxisnah und patientenorientiert gestaltet, fördert kommunikative Fertigkeiten und soziale Fähigkeiten sowie die Weiterentwicklung der Persönlichkeit. Erwartet wird von den Studierenden der Wille zum selbst organisierten und eigenverantwortlichen Lernen, sie werden ermutigt, ihr Studium individuell zu gestalten.
Mit den drei Hochschulkliniken in Neuruppin, Brandenburg/Havel und Bernau sowie landesweit über 20 kooperierenden Kliniken, davon 8 Lehrkrankenhäuser, sowie rund 100 Lehrpraxen bündelt die MHB wissenschaftsbasiertes und praxisorientiertes Know-how für das Studium einer neuen Generation von Medizinern und Psychologen im Land Brandenburg und darüber hinaus. Das Medizinstudium an der privaten Hochschule ist mit Kosten verbunden. Derzeitig werden fünf Studierende durch das Klinikum Niederlausitz mit einem Darlehen an der MHB gefördert.
Foto: Klinikum Niederlausitz
pm/red