Nachdem ein sächsischer Polizist bei einem Einsatz in Lauchhammer am gestrigen Dienstagvormittag von einem Auto erfasst und getötet wurde (->> wie berichtet), wird nun ein 37-jähriger polnischer Staatsbürger des Mordes verdächtigt. Das teilten die Staatsanwaltschaft Cottbus und die Polizeidirektion heute mit. Der Fahrer und drei weitere Insassen flohen zunächst vom Ort des Geschehens, konnten jedoch wenig später festgenommen werden. Gegen die Mitbeschuldigten im Alter von 36 und 37 Jahren wird wegen bandenmäßiger Hehlerei und Diebstahls ermittelt. Der Hauptverdächtige soll heute einem Haftrichter vorgeführt werden.
Staatsanwaltschaft Cottbus & Polizei teilten dazu mit:
Die durch die Staatsanwaltschaft Cottbus und Mordkommission der Kriminalpolizei der Polizeidirektion Süd intensiv geführten Ermittlungen zu den Geschehnissen am Dienstagvormittag auf der Bockwitzer Straße in Lauchhammer führten zu dem dringenden Tatverdacht des Mordes gegen einen 37-jährigen polnischen Beschuldigten.
Dieser wird am heutigen Tag auf Antrag der Staatsanwaltschaft einem Haftrichter vorgeführt. Nach dem vorliegenden Ermittlungsstand hat der Beschuldigte mit einem PKW den Polizeibeamten erfasst, als dieser aus seinem Fahrzeug ausgestiegen ist und sich in Richtung seines Kofferraumes begeben hatte. Der Polizeibeamte erlitt dabei schwerste Verletzungen, die zu seinem Tode führten. Der Fahrer des Tatfahrzeuges und die Insassen flüchteten danach und konnten später durch umfangreiche Fahndungsmaßnahmen der Polizei festgenommen werden. Gegen drei weitere polnische Beschuldigte im Alter von 36 und 37 Jahren wird wegen gewerbsmäßiger Bandenhehlerei, gewerbsmäßigen Bandendiebstahl und weiterer Delikte ermittelt. Alle Personen wurden vorläufig festgenommen.
Die Ausgangsmeldung vom 7. Januar:
Heute Vormittag ist ein 32-jähriger sächsischer Polizeibeamter bei einem Einsatz in Lauchhammer schwer verletzt worden und noch am Unfallort verstorben. Der Vorfall ereignete sich nach ersten Angaben der zuständigen Polizeidirektion Süd in der Bockwitzer Straße, als der Mann im Rahmen einer länderübergreifenden Fahndung ein verdächtiges Fahrzeug kontrollieren wollte und von diesem erfasst wurde. Drei Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen, ihre Identität ist noch nicht zweifelsfrei geklärt. Die Ermittlungen dauern an. –>> Hier weiterlesen
Statement der Brandenburger Landesregierung. Einsatzfahrzeuge mit Trauerflor
Dr. Dietmar Woidke: „Die Nachricht aus Lauchhammer hat mich schockiert. Wir trauern um einen jungen Polizisten und Vater, der im Einsatz getötet wurde. Meine tiefe Anteilnahme gilt den Angehörigen.“
Katrin Lange: „Der Tod des jungen Polizeibeamten aus Sachsen bestürzt mich zutiefst. Es ist eine furchtbare Nachricht. Ich bin in Gedanken bei den Angehörigen des Verstorbenen und seinen Kolleginnen und Kollegen. In ihrem Schmerz über das unbegreifliche Geschehen sind sie nicht alleine.“
Im Gedenken an den verstorbenen Polizisten fahren alle Einsatzfahrzeuge der Brandenburger Polizei als Zeichen der Anteilnahme bis zum Tag der Beisetzung mit Trauerflor, Streifenboote der Wasserschutzpolizei setzen die Flaggen auf Halbstock. Ergänzend dazu wurde für den morgigen Tag für alle Liegenschaften und Dienstgebäude der Polizei des Landes Brandenburg Trauerbeflaggung angeordnet.
Polizeidirektion Dresden trauert um “engagierten und pflichtbewussten Kollegen”
“Mit großer Trauer und tiefem Schmerz habe ich am Mittag vom Tod eines Kollegen der Polizeidirektion Dresden erfahren. Unser 32-jähriger Kollege, Mitglied der Gemeinsamen Fahndungsgruppe der Dresdner Polizei und der Bundespolizei, ist bei der Ausübung seines Dienstes im brandenburgischen Lauchhammer tödlich verletzt worden. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen wollte er ein verdächtiges Fahrzeug kontrollieren. Dabei wurde er von diesem erfasst und erlag wenig später seinen schweren Verletzungen. Unser Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden vor allem seiner Familie. Der Verstorbene hinterlässt eine Tochter und seine Lebenspartnerin. Ihnen gehört unsere volle Anteilnahme. Es ist kaum vorstellbar, welchen Schmerz sie durch diesen plötzlichen Verlust erleiden müssen. Wir werden alles uns Mögliche tun, um die Hinterbliebenen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Seit November 2018 verrichtete unser Kollege mit großem Einsatz, Verantwortungsbewusstsein und Kollegialität seinen Dienst in der Polizeidirektion Dresden. Sein Tod ist ein Verlust für die gesamte sächsische Polizei. Wir verlieren einen engagierten und pflichtbewussten Polizisten sowie einen geschätzten Kollegen und Freund. In Gedanken sind wir bei seiner Familie, seinen Freunden sowie seinen Kolleginnen und Kollegen, die diese schwere Nachricht verarbeiten müssen. Die Dresdner Polizei steht in tiefer Trauer vereint.”, so Lutz Rodig, Polizeipräsident der Polizeidirektion Dresden.
Brandenburger Polizeipräsident Oliver Stepien: “Vorfall lückenlos aufklären”
“In dieser schweren Stunde sind unsere Gedanken bei den Angehörigen des Kollegen. Die gesamte Polizei des Landes Brandenburg nimmt Anteil am Schicksal des Kollegen. Und wir trauern mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus Sachsen. Wir stehen in engem Austausch mit den zuständigen Behörden und werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Umstände dieses schrecklichen Vorfalls lückenlos aufzuklären. Es ist nur schwer zu ertragen, dass ein junger Mensch in der Ausübung seines Dienstes für die Sicherheit in unserem Land ums Leben gekommen ist. Einmal mehr zeigt sich, wie schnell aus einer vermeintlich alltäglichen Situation lebensbedrohlicher Ernst werden kann und welche Gefahren unser Beruf mit sich bringt.”
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Red. / Presseinformation
Bilder: Blaulichtreport Lausitz