Bürgermeister Thomas Zenker und Herr Wolff vom Planungsbüro informierten die Dörrwalder in einer Bürgerversammlung am 29.10.2015 zum aktuellen Arbeitsstand des Bebauungsplanes Windpark Woschkow-Leeskow. Der Vorentwurf des Bebauungsplanes lag im Bauamt zur ersten Einsicht aus, die zahlreichen Stellungnahmen der Bürger und die der beteiligten Behörden wurden bis zum 20.10.2015 protokolliert. Dabei flossen unter anderem auch Umweltbelange, geologische und Denkmalschutzbelange ein. Obwohl der Bebauungsplan noch in einer frühen Phase ist, haben einige Investoren schon vorauseilend beim Umweltamt Bauanträge gestellt. Mehrere unterschiedliche Varianten der Standortfestsetzung, innerhalb der von der Landesplanung vorgesehenen Bebauungsfläche, wurden von einem externen Spezialisten auf die entstehenden Lärmwerte geprüft. Dabei wird die Variante bevorzugt, die die empfohlenen Lärmwerte weitgehend einhält. Die Dörrwalder stellten zielgerichtete Fragen zum Thema und die Diskussion war sehr sachlich. Die eingereichten Stellungnahmen werden vom Planungsbüro bewertet und fließen in die nächste Planungsphase ein. Das Abwägungsprotokoll wird vom Bauausschuss und der Stadtverordnetenversammlung geprüft und beschlossen. Die nächste Offenlage wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Die Dörrwalder können bis zum Abschluss des Verfahrens Vorschläge für naturnahe Ausgleichsmaßnahmen einreichen. Das können Sichtschutzpflanzungen sein, der Rückbau von versiegelten Flächen oder andere Maßnahmen im Umweltschutz oder der Landschaftspflege. Herr Zenker bat den Dorfbeirat in den nächsten 3 Monaten die konkreten Ideen mit Flächenvorschlag zusammenzutragen. Wichtig dabei ist, dass die zumeist privaten Flächen dafür auch von den Eigentümern zur Verfügung gestellt werden.
Darüber hinaus zur Verfügung stehende Ausgleichsmittel, werden für die bessere Renaturierung an den Uferböschungen des Großräschener Sees genutzt. Diese Verfahrensweise ist zwischen der LMBV, der unteren Naturschutzbehörde im Landkreis OSL und der Stadt abgestimmt. Sie hat Modellcharakter im Lausitzer Seenland und dient der nachhaltigen, ökologischen Sanierung nach dem Bergbau.
Im nächsten Tagesordnungspunkt informierte Diplomingenieur Roland Subatzus über den Zustand der Linden im Dorfzentrum. Die dorfbildprägenden Bäume sind durch Bodenverdichtung in einem sehr schlechten Zustand. Der Dorfbeirat hatte die Idee, die Bäume komplett gegen gesunde Jungbäume auszutauschen, bevor Verkehrsgefährdungen entstehen. Das Bauamt prüfte diesen Vorschlag und schätzt die Gesamtkosten auf ca. 40.000 Euro, die teilweise über Stadtmittel und teilweise als Ausgleichsmaßnahme finanziert werden. Nach einer sehr intensiven Diskussion über die Alternativen, entschied sich eine deutliche Mehrheit der anwesenden Dörrwalder für den Austausch. Der Dörrwalder Imker Manfred Welk bat darum, eine bienenfreundliche Lindensorte auszuwählen. Das Landschaftsbüro Subatzus und Brinkmann prüft jetzt die einzelnen Standorte auf Leitungen, Wurzelschutz und Wachstumsbedingungen. Die Ergebnisse werden dann in einer weiteren Bürgerversammlung vorgestellt.
Im Anschluss stellte Herr Zenker die Pläne zum Stadtumlandwettbewerb vor und zitierte aus dem Dörrwalder Dorfentwicklungskonzept von 1995. Die darin enthaltenen Pläne sind weitestgehend umgesetzt. Mit dem Stadtumlandwettbewerb eröffnen sich jetzt neue Ziele , die nach intensiven Diskussionen mit den kommunalen Nachbarn Senftenberg, Schipkau und Altdöbern abgestimmt wurden und bei Unterstützung durch das Land Brandenburg auch für den Ortsteil Dörrwalde weitere Entwicklungsmöglichkeiten ergeben.
Foto: Wiki CC 3.0 Philip May
Quelle: Stadt Großräschen