„Wer die Stadt noch nicht geseh’n, der müsste gleich mal Barfuß geh’n“, begrüßte launig Schusterjunge Stephan Uhlig die zahlreich erschienen Auswärtigen in Calau, der Stadt der Kalauer. Burkhard Domres von der Calauer Wohnungsbaugesellschaft reichte zum Auftakt einen Witzkasten herum und jeder durfte sich zur Erinnerung einen Original-Kalauer entnehmen. Das sorgte gleich für Heiterkeit unter den etwa Sechzig Teilnehmern des Stadtrundganges entlang der Tafeln mit den Kalauern und den inzwischen fünf Schusterjungen-Skulpturen. An der ehemaligen Post stehend, erzählte Uhlig einen passenden Kalauer: „Auf die Post ist auch kein Verlass mehr: Mein Mann ist zur Kur an der See, aber ich bekomme Ansichtskarten mit einem Pariser Stempel.“ Darauf konterte die Cottbuserin Karin Schaller: „Tja, heute wäre das mit einer SMS besser gewesen, das hätte die werte Gattin nicht bemerkt!“
Neben dem obligatorischen Kalauer, gab Uhlig auch stets umfangreiche Informationen zum historischen Hintergrund und zur Geschichte Calaus. In der Cottbuser Straße musste er gegen den Baustellenlärm ankämpfen. Die Sonne meinte es auch besonders gut, so dass einige Teilnehmer erst einmal in den Schatten der Hauseingänge auswichen. Am Brunnen auf dem Marktplatz waren alle wieder vereint und dachten über den dortigen Kalauer nach: „Calau hat den größten Marktplatz. Er geht vom Rathaus bis zur Sonne!“ Nur wenige verstanden ihn sofort, und Stephan Uhlig musste aufklären: „Die ‚Sonne‘ war ein Hotel und lag dem Rathaus gegenüber!“ Am ehemaligen Geschäft des Friseurs Utzt prangt die Skulptur des Lehrlings, der seinen Hintern aus dem Fenster hängt. Einige Besucher tätschelten mal darüber, „damit er endlich mal Glanz bekommt“, wie Vera Draeger aus Nordrhein-Westfalen meinte. In der Schlossstraße klärte der Stadtführer auf, dass Calau eigentlich nie ein Schloss hatte, sondern nur eine Burg, die wie überall in der Lausitz als Fluchtburg gegen die anstürmenden Christianisierungsarmeen diente. „Hier fehlt noch eine Tafel, aber wird sicher auch bald kommen. Darauf wird dann auch stehen, dass sich Calau um die Burg herum gründete und hier, auf dem Spittelmarkt, ein reges Treiben herrschte.“
Der Besuchergruppe zeigte Stephan Uhlig dann noch die drei Brunnen und die drei Kirchen der Stadt. An der kleinen Kapelle ging er auf die Tatsache ein, dass dort noch bis Ende des 19. Jahrhunderts für die Landbevölkerung aus der Calauer Schweiz in Wendisch gepredigt wurde. „Den ‚Unterschied‘ zwischen Sorben und Wenden muss ich ja nicht erklären oder?“, so der Stadtführer. „Doch!“ Der Rufer, der Zehnjährige David Pfitzmann aus Koßwig war ein wenig über sich selbst erschrocken: „Naja, eigentlich hatten wir das ja in der Schule…“. Zur angeblichen Gleichstellung der Wenden und Sorben erzählte Uhlig den Kalauer, wonach ein Bürger dem heftig widersprochen hätte. Dieser hätte ein Straßenschild gesehen, auf dem stand: Wenden verboten.“
Am Heimatmuseum konnte sich Karin Schaller erinnern, dass hier mal die „Biwa“ drin war: „Das war ein Billigwarenladen, hier habe ich mir, als ich damals in Calau die EOS besuchte, für 12 Mark eine Jacke gekauft. Am nächsten Tag sah ich meinen Zeichenlehrer in genau der gleichen Jacke. Ich habe meine dann nicht mehr weiter getragen“, erzählt sie den Umstehenden. So langsam war die Gruppe am Ziel des Rundganges angekommen. Die Lübbenauerin Carola Krahl: „Ich will in meinem Urlaub auch mal was aus der näheren Heimat kennen lernen, und ich freu mich darüber, dass noch mehr Lübbenauer so dachten, denn ich habe hier viele gesehen. Mein Lieblingskalauer ist der, wonach in Calau sogar der ‚Denkmäler verrückt‘ sind.“
„Und ich freue mich, das so viele Leute zu dieser Sommertour erschienen sind, mehr als ich zu hoffen gewagt hatte“, so der zufriedene Schusterjunge Stephan Uhlig.
„Wer die Stadt noch nicht geseh’n, der müsste gleich mal Barfuß geh’n“, begrüßte launig Schusterjunge Stephan Uhlig die zahlreich erschienen Auswärtigen in Calau, der Stadt der Kalauer. Burkhard Domres von der Calauer Wohnungsbaugesellschaft reichte zum Auftakt einen Witzkasten herum und jeder durfte sich zur Erinnerung einen Original-Kalauer entnehmen. Das sorgte gleich für Heiterkeit unter den etwa Sechzig Teilnehmern des Stadtrundganges entlang der Tafeln mit den Kalauern und den inzwischen fünf Schusterjungen-Skulpturen. An der ehemaligen Post stehend, erzählte Uhlig einen passenden Kalauer: „Auf die Post ist auch kein Verlass mehr: Mein Mann ist zur Kur an der See, aber ich bekomme Ansichtskarten mit einem Pariser Stempel.“ Darauf konterte die Cottbuserin Karin Schaller: „Tja, heute wäre das mit einer SMS besser gewesen, das hätte die werte Gattin nicht bemerkt!“
Neben dem obligatorischen Kalauer, gab Uhlig auch stets umfangreiche Informationen zum historischen Hintergrund und zur Geschichte Calaus. In der Cottbuser Straße musste er gegen den Baustellenlärm ankämpfen. Die Sonne meinte es auch besonders gut, so dass einige Teilnehmer erst einmal in den Schatten der Hauseingänge auswichen. Am Brunnen auf dem Marktplatz waren alle wieder vereint und dachten über den dortigen Kalauer nach: „Calau hat den größten Marktplatz. Er geht vom Rathaus bis zur Sonne!“ Nur wenige verstanden ihn sofort, und Stephan Uhlig musste aufklären: „Die ‚Sonne‘ war ein Hotel und lag dem Rathaus gegenüber!“ Am ehemaligen Geschäft des Friseurs Utzt prangt die Skulptur des Lehrlings, der seinen Hintern aus dem Fenster hängt. Einige Besucher tätschelten mal darüber, „damit er endlich mal Glanz bekommt“, wie Vera Draeger aus Nordrhein-Westfalen meinte. In der Schlossstraße klärte der Stadtführer auf, dass Calau eigentlich nie ein Schloss hatte, sondern nur eine Burg, die wie überall in der Lausitz als Fluchtburg gegen die anstürmenden Christianisierungsarmeen diente. „Hier fehlt noch eine Tafel, aber wird sicher auch bald kommen. Darauf wird dann auch stehen, dass sich Calau um die Burg herum gründete und hier, auf dem Spittelmarkt, ein reges Treiben herrschte.“
Der Besuchergruppe zeigte Stephan Uhlig dann noch die drei Brunnen und die drei Kirchen der Stadt. An der kleinen Kapelle ging er auf die Tatsache ein, dass dort noch bis Ende des 19. Jahrhunderts für die Landbevölkerung aus der Calauer Schweiz in Wendisch gepredigt wurde. „Den ‚Unterschied‘ zwischen Sorben und Wenden muss ich ja nicht erklären oder?“, so der Stadtführer. „Doch!“ Der Rufer, der Zehnjährige David Pfitzmann aus Koßwig war ein wenig über sich selbst erschrocken: „Naja, eigentlich hatten wir das ja in der Schule…“. Zur angeblichen Gleichstellung der Wenden und Sorben erzählte Uhlig den Kalauer, wonach ein Bürger dem heftig widersprochen hätte. Dieser hätte ein Straßenschild gesehen, auf dem stand: Wenden verboten.“
Am Heimatmuseum konnte sich Karin Schaller erinnern, dass hier mal die „Biwa“ drin war: „Das war ein Billigwarenladen, hier habe ich mir, als ich damals in Calau die EOS besuchte, für 12 Mark eine Jacke gekauft. Am nächsten Tag sah ich meinen Zeichenlehrer in genau der gleichen Jacke. Ich habe meine dann nicht mehr weiter getragen“, erzählt sie den Umstehenden. So langsam war die Gruppe am Ziel des Rundganges angekommen. Die Lübbenauerin Carola Krahl: „Ich will in meinem Urlaub auch mal was aus der näheren Heimat kennen lernen, und ich freu mich darüber, dass noch mehr Lübbenauer so dachten, denn ich habe hier viele gesehen. Mein Lieblingskalauer ist der, wonach in Calau sogar der ‚Denkmäler verrückt‘ sind.“
„Und ich freue mich, das so viele Leute zu dieser Sommertour erschienen sind, mehr als ich zu hoffen gewagt hatte“, so der zufriedene Schusterjunge Stephan Uhlig.