Der künftige Altdöberner See, das LMBV-Restloch Greifenhain, wird laut LMBV voraussichtlich erst nach 2030 nutzbar sein, da noch notwendige Sanierungsarbeiten erst in den kommenden Jahren umsetzbar sind. Dazu informierten am 29. Oktober 2020 Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung der LMBV und Gerd Richter, Sanierungsbereichsleiter Lausitz, den Amtsdirektor des Amtes Altdöbern sowie den Bürgermeister von Altdöbern.
Eisenhydroxid und Kostensteigerungen
„In den vergangenen Jahren haben wir in der Seenland-Region bereits viel vorangebracht“, erklärte Gerd Richter. Unvorhergesehene Ereignisse wie die Insel-Rutschung am Senftenberger See, langfristige zusätzliche Aufgaben wie die Beräumung der Vorsperre Bühlow von Eisenhydroxidschlamm und Kostensteigerungen beim Bau beispielsweise der Wasserbehandlungsanlage Plessa seien jedoch nicht immer planbar, müssten aber ins laufende Verwaltungsabkommen zur Braunkohlesanierung integriert werden. „Daher werden derzeit Prioritäten der anstehenden Sanierungsarbeiten neu gesetzt und u.a. damit das Restloch Greifenhain später fertig“, so Richter. Auch wird eine Zwischennutzung des entstehenden Bergbaufolgesees bis zum Erreichen der Sanierungsziele nicht möglich.
Mindestens vier Jahre Verzögerung
Amtsdirektor Frank Neubert äußerte sein Unverständnis und die Enttäuschung zu dieser Entscheidung sehr deutlich. Er hat in den vergangenen Monaten mit der bisherigen klaren Planungsschiene der LMBV einer Seenutzung für den Zeitraum 2026 zahlreiche Investitionen angeschoben. „Insbesondere die intensiven Vorbereitungen für private Investitionen in der gewerblichen Gesundheitswirtschaft und im touristischen Bereich in der Gemeinde Altdöbern werden durch die deutliche Verschiebung nun infrage gestellt. Positiv ist zu bewerten, dass mit der Erklärung zur Verschiebung der Fertigstellung des Altdöberner Sees diesmal durch die LMBV Klartext zu den künftigen Zeiträumen gesprochen wurde und somit die Planungen und Aktivitäten für die touristische Ausrichtung nicht bis 2026 dann ins Leere laufen“.
Bürgermeister Peter Winzer zeigte sich angesichts des notwendigerweise angepassten Sanierungszeitraumes, der eine spätere Seefertigstellung umfasst, unzufrieden. Er äußerte aber auch Verständnis für die faktischen Zwänge des Bergbausanierers: „Diese neue Zeitschiene ist für die See-Anrainer natürlich unbefriedigend. Dennoch sind wir der LMBV für ihre Offenheit und frühzeitige Veränderungsansage dankbar. Damit können und müssen sich auch die Touristiker und Anwohner auf die neuen Gegebenheiten mittelfristig einstellen“, so Winzer.
pm/red