4. Leseaktion erfolgreich beendet: Strittmatter war die richtige Wahl
68 Lesungen, 69 Vorleser/innen, 1.800 Zuhörer/innen in nur zweieinhalb Wochen
Am vergangenen Sonntag ging mit der Veranstaltung „Vom Wundertäter zur Verwandlung“ die Leseaktion „Senftenberg liest“ in der NEUEN BÜHNE erfolgreich zu Ende. An diesem Abend lasen engagierte Theaterleute (Foto v.l.n.r.: Karla Dyck, Wolfgang Schmitz, Axel Tonn, Alfred Tempel, Sybille Böversen, Gisela Kahl, (leider hinter der Säule: Roland Kurzweg), Friedrich Meyer, Hans-Peter Rößiger und Carolin Chyla). Auch zu dieser – letzten – Lesung kamen weit mehr Menschen, als die Organisatoren erhofft hatten. So war es bei nahezu allen Veranstaltungen, die vom 22. April bis zum 10. Mai in Senftenberg im Rahmen der Aktion stattgefunden hatten. Allein bei den 13 Veranstaltungen des Rahmenprogramms wurden insgesamt über 500 Besucher/innen gezählt. Hinzu kommen ca. 1300 Zuhörer/innen in den Kindergärten und Schulen der Stadt. An den drei Vorlesetagen fanden insgesamt 51 Lesungen vor Kindergartengruppen und Schulklassen statt. Zum ersten Mal waren auch Kurse der Integrationswerkstätten Niederlausitz mit dabei. Insgesamt konnten 69 engagierte Vorleser/innen für die diesjährige Leseaktion gewonnen werden.
Der Vorbereitungskreis aus Vertretern verschiedener Senftenberger Institutionen und Einzelpersonen hatte sich einstimmig entschieden, dieses Jahr den Autor Erwin Strittmatter ins Zentrum der Aktion zu stellen. In verschiedenen Runden kamen auch die seit reichlich einem halben Jahr diskutierten Vorwürfen gegen Erwin Strittmatter zur Sprache. Der Abend mit dem Strittmatter-Biographen Günther Drommer, der zu Gast im Philosophiekurs der Rosa-Luxemburg-Stiftung an der NEUEN BÜHNE war, widmete sich ausschließlich der Diskussion um Strittmatters Rolle im Zweiten Weltkrieg sowie seinem Umgang damit in der Nachkriegszeit und in seinem Werken.
Dazu der Mitinitiator Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (MdL): „Es war richtig, wieder einmal einen Autor ins Zentrum der Leseaktion zu nehmen. Erwin Strittmatter ist ein bedeutender deutscher Schriftsteller, sprachgewaltig, verwurzelt zwar in einer ländlichen Region, aber genau dadurch vielleicht ein großer Autor, der die großen Menschheitsfragen an Einzelschicksalen von Nichthelden behandelt. Sicher ist er dadurch schwierig, wie auch seine Biographie, wie fast immer bei Menschen seiner Generation. Das Spannende der diesjährigen Aktion war, dass wir viele erreicht haben, die über gute Bücher reden und sich gleichzeitig nicht vor einer Debatte um jüngere Geschichte und Verantwortung des Einzelnen drücken wollten.“
Zeitlich eingerahmt war die Leseaktion, die bereits zum viertel Mal stattfand, auch in diesem Jahr durch den Welttag des Buches am 23. April und dem Tag zum Gedenken an die Bücherverbrennung am 10. Mai. Die Auftaktveranstaltung am 23. April fand in der fast überfüllten Stadtbibliothek statt und begann mit der Eröffnung durch den Bürgermeister Andreas Fredrich. Die Schauspielerin Ursula Memmert-Gerlach und die Mitarbeiterinnen der Bibliothek führten anhand ihrer Textauswahl eindringlich die Breite und Vielfalt des literarischen Werks von Erwin Strittmatter vor Augen.
Gleiches galt für das Strittmatter-Quiz in Tenglers Bücher-Ecke, den Strittmatter-Tag in der Buchhandlung „Glück Auf“ und für die bereits genannte Abschlussveranstaltung im Theater. Kurz- und Kleingeschichten standen dagegen im Zentrum der Lesungen von Hildegard Schwarzbach und Renate Gottwald, die für ihre Veranstaltungen bei der Volkssolidarität und im Altersgerechten Wohnblock in der Steigerstraße bzw. im Bürgerverein Niemtsch, beim FIS oder beim Kinderschutzbund mit viel Mühe und großer Begeisterung ein jeweils eigenes Programm zusammengestellt hatten.
Eva Strittmatter war nicht nur mit ihrem Kinderbuch „Brüderchen Vierbein“, das zum Vorlesen in den Kindergärten vorgeschlagen war, in der Leseaktion präsent, sondern auch durch die Veranstaltung mit der Autorin Irmtraud Gutschke. Die Frauengruppe LISA hatte gemeinsam mit der Stadt Senftenberg die beeindruckende Lesung aus dem Interviewband „Eva Strittmatter: Leib und Leben“ organisiert.
Wie bereits im vergangenen Jahr hatten Schüler/innen des Oberstufenzentrums eine Lesung für die Bewohner/innen des ASB Wohnparks „Lausitzer Seenland“ vorbereitet. Im Vorfeld hatte das Heimfernsehen im vierzehntägigen Abstand auf die Leseaktion aufmerksam gemacht und Ausschnitte aus dem Fernsehdreiteiler „Der Laden“ gezeigt.
Auch in diesem Jahr nahmen Gäste aus der polnischen Partnerstadt Nowa Sól an der Leseaktion teil. Damit bot „Senftenberg liest“ auch einen eigenen Beitrag im Rahmen der diesjährigen Europawoche. Elzbieta Gonet, die Leiterin der Stadtbibliothek in Nowa Sól, hatte zwei Deutschkurse für die Fahrt nach Senftenberg gewinnen können. Begleitet wurden sie von zwei sehr engagierten Deutschlehrerinnen sowie zwei Mitarbeiterinnen der Bibliothek. Die Schülerinnen aus Polen hatten sich im Vorfeld gemeinsam mit ihren Lehrerinnen mit den Erzählbänden „Ein Dienstag im September“ und „Die blaue Nachtigall oder der Anfang von etwas“ beschäftigt. Bei ihrer Ankunft im Schullandheim „Am Alten Wehr“ wurden die Gäste von der Leiterin der Stadtbibliothek Christine Grün, dem Landtagsabgeordneten Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann und der Koordinatorin der Leseaktion Cathleen Bürgelt begrüßt. Gemeinsam mit Schüler/innen des Friedrich-Engels-Gymnasiums, der Auszubildenden Nadine Weser aus dem Kulturbereich der Stadtverwaltung und der ehemaligen Bibliothekarin Petra Lieske als zusätzliche Dolmetscherin stand im Anschluss eine Fahrt nach Bohsdorf zum Erwin-Strittmatter-Museum auf dem Programm – um sich dabei den ländlichen Wurzeln und der Verwurzelung Erwin Strittmatters zu nähern. Renate Brucke vom Erwin-Strittmatter-Verein führte die Gruppe durch den „Laden“ (in dem auch polnische Ausgaben von Strittmatter zu finden waren) und die Begegnungsstätte „Unter Eechen“. Die Jugendlichen zeigten sich vor allem von dem imposanten Stammbaum Strittmatters beeindruckt. Bei Kaffee und Kuchen gab es dann genügend Raum für Gespräche – in Deutsch, Polnisch, Englisch und Französisch. Am Mittwoch dann führte der Schulleiter Eckhart Bethge die Gruppe durch das umfassend sanierte und neugestaltete Friedrich-Engels-Gymnasium und erzählte vom Profil der Schule und vom Schulalltag in Deutschland. Für die Jugendlichen war sicherlich der Besuch der Aufführung „Feuerherz – Die neuesten Leiden des jungen W.“ an der NEUEN BÜHNE ein besonderer Höhepunkt. Nach einem Mittagessen in der Mensa der Hochschule Lausitz (FH) führte die Leiterin der Hochschulbibliothek Gabriele Ahnis durch ihre Einrichtung und erklärte die Systematik der Aufstellung und zeigte, welche Recherche- und Ausleihmöglichkeiten es gibt. Eine anregende Abschlussrunde fand dann in der Stadtbibliothek statt. Dabei ging es auch um die Möglichkeiten der Leseförderung im allgemeinen und die Arbeit der Bibliotheken im besonderen. Dass hier große Aufgaben anstehen, zeigt die Tatsache, dass bei den Vorlesetagen in manchen Klassen nur drei oder vier Kinder sich meldeten, nachdem gefragt wurde, wem daheim vorgelesen wird oder wurde. Auch die Leseaktionen der vergangenen Jahre, die Art und Weise der Vorbereitung und der Finanzierung solcher Veranstaltungsreihen waren Themen des Gesprächs. Von den Jugendlichen wurde einhellig der Wunsch geäußert, eine ähnliche Begegnung im kommenden Jahr erneut durchzuführen. Gerade die deutschen Schüler/innen bedauerten, dass es an ihrer Schule oder in Senftenberg selbst kaum die Möglichkeit gibt, die polnische Sprache zu lernen. Es wurde verabredet, den Kontakt weiter zu pflegen und auszubauen. Wenn der Umzug der Bibliothek in Nowa Sól in die neuen Räumlichkeiten abgeschlossen sein wird, soll dort eine ähnliche Leseaktion in Gang gebracht werden. Möglicherweise wird die fünfte Runde von „Senftenberg liest“ auch gemeinsam vorbereitet werden.
Zum Vorbereitungskreis gehören die Stadtbibliothek, die NEUE BÜHNE, der Landtagsabgeordnete Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (dessen Büro auch in diesem Jahr die Koordination übernommen hatte), die Stadt Senftenberg, die Rosa-Luxemburg-Stiftung und die Frauengruppe LISA, die Buchhandlungen Tenglers Bücher-Ecke und „Glück Auf“, der Arbeiter-Samariter-Bund mit dem Wohnpark in Brieske und der Begegnungsstätte „Club Haus am See“, der Kinderschutzbund, der demokratische Frauenbund, das Nachwuchs-literaturzentrum „Ich schreibe e.V.“, die Volkssolidarität, die Evangelische Kirchgemeinde, der Förderverein der NEUEN BÜHNE, die Lausitzer Rundschau, Radio Elsterwelle, die Hochschule Lausitz (FH), das Oberstufenzentrum Lausitz (Brieske) sowie das Friedrich-Engels-Gymnasium.
Die Leseaktion wurde auch dank der großzügigen Spenden der Sparkasse Niederlausitz und der Kommunalen Wohnungsgesellschaft Senftenberg mbH möglich. Ein Dank gilt auch den Senftenberger/innen, die ebenfalls Geld für die Durchführung der Aktion gespendet haben. Wer dies noch tun möchte, kann sich gern an Cathleen Bürgelt vom Regionalbüro Lausitz der Rosa-Luxemburg-Stiftung wenden (Spendenbestätigungen können ausgestellt werden).
4. Leseaktion erfolgreich beendet: Strittmatter war die richtige Wahl
68 Lesungen, 69 Vorleser/innen, 1.800 Zuhörer/innen in nur zweieinhalb Wochen
Am vergangenen Sonntag ging mit der Veranstaltung „Vom Wundertäter zur Verwandlung“ die Leseaktion „Senftenberg liest“ in der NEUEN BÜHNE erfolgreich zu Ende. An diesem Abend lasen engagierte Theaterleute (Foto v.l.n.r.: Karla Dyck, Wolfgang Schmitz, Axel Tonn, Alfred Tempel, Sybille Böversen, Gisela Kahl, (leider hinter der Säule: Roland Kurzweg), Friedrich Meyer, Hans-Peter Rößiger und Carolin Chyla). Auch zu dieser – letzten – Lesung kamen weit mehr Menschen, als die Organisatoren erhofft hatten. So war es bei nahezu allen Veranstaltungen, die vom 22. April bis zum 10. Mai in Senftenberg im Rahmen der Aktion stattgefunden hatten. Allein bei den 13 Veranstaltungen des Rahmenprogramms wurden insgesamt über 500 Besucher/innen gezählt. Hinzu kommen ca. 1300 Zuhörer/innen in den Kindergärten und Schulen der Stadt. An den drei Vorlesetagen fanden insgesamt 51 Lesungen vor Kindergartengruppen und Schulklassen statt. Zum ersten Mal waren auch Kurse der Integrationswerkstätten Niederlausitz mit dabei. Insgesamt konnten 69 engagierte Vorleser/innen für die diesjährige Leseaktion gewonnen werden.
Der Vorbereitungskreis aus Vertretern verschiedener Senftenberger Institutionen und Einzelpersonen hatte sich einstimmig entschieden, dieses Jahr den Autor Erwin Strittmatter ins Zentrum der Aktion zu stellen. In verschiedenen Runden kamen auch die seit reichlich einem halben Jahr diskutierten Vorwürfen gegen Erwin Strittmatter zur Sprache. Der Abend mit dem Strittmatter-Biographen Günther Drommer, der zu Gast im Philosophiekurs der Rosa-Luxemburg-Stiftung an der NEUEN BÜHNE war, widmete sich ausschließlich der Diskussion um Strittmatters Rolle im Zweiten Weltkrieg sowie seinem Umgang damit in der Nachkriegszeit und in seinem Werken.
Dazu der Mitinitiator Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (MdL): „Es war richtig, wieder einmal einen Autor ins Zentrum der Leseaktion zu nehmen. Erwin Strittmatter ist ein bedeutender deutscher Schriftsteller, sprachgewaltig, verwurzelt zwar in einer ländlichen Region, aber genau dadurch vielleicht ein großer Autor, der die großen Menschheitsfragen an Einzelschicksalen von Nichthelden behandelt. Sicher ist er dadurch schwierig, wie auch seine Biographie, wie fast immer bei Menschen seiner Generation. Das Spannende der diesjährigen Aktion war, dass wir viele erreicht haben, die über gute Bücher reden und sich gleichzeitig nicht vor einer Debatte um jüngere Geschichte und Verantwortung des Einzelnen drücken wollten.“
Zeitlich eingerahmt war die Leseaktion, die bereits zum viertel Mal stattfand, auch in diesem Jahr durch den Welttag des Buches am 23. April und dem Tag zum Gedenken an die Bücherverbrennung am 10. Mai. Die Auftaktveranstaltung am 23. April fand in der fast überfüllten Stadtbibliothek statt und begann mit der Eröffnung durch den Bürgermeister Andreas Fredrich. Die Schauspielerin Ursula Memmert-Gerlach und die Mitarbeiterinnen der Bibliothek führten anhand ihrer Textauswahl eindringlich die Breite und Vielfalt des literarischen Werks von Erwin Strittmatter vor Augen.
Gleiches galt für das Strittmatter-Quiz in Tenglers Bücher-Ecke, den Strittmatter-Tag in der Buchhandlung „Glück Auf“ und für die bereits genannte Abschlussveranstaltung im Theater. Kurz- und Kleingeschichten standen dagegen im Zentrum der Lesungen von Hildegard Schwarzbach und Renate Gottwald, die für ihre Veranstaltungen bei der Volkssolidarität und im Altersgerechten Wohnblock in der Steigerstraße bzw. im Bürgerverein Niemtsch, beim FIS oder beim Kinderschutzbund mit viel Mühe und großer Begeisterung ein jeweils eigenes Programm zusammengestellt hatten.
Eva Strittmatter war nicht nur mit ihrem Kinderbuch „Brüderchen Vierbein“, das zum Vorlesen in den Kindergärten vorgeschlagen war, in der Leseaktion präsent, sondern auch durch die Veranstaltung mit der Autorin Irmtraud Gutschke. Die Frauengruppe LISA hatte gemeinsam mit der Stadt Senftenberg die beeindruckende Lesung aus dem Interviewband „Eva Strittmatter: Leib und Leben“ organisiert.
Wie bereits im vergangenen Jahr hatten Schüler/innen des Oberstufenzentrums eine Lesung für die Bewohner/innen des ASB Wohnparks „Lausitzer Seenland“ vorbereitet. Im Vorfeld hatte das Heimfernsehen im vierzehntägigen Abstand auf die Leseaktion aufmerksam gemacht und Ausschnitte aus dem Fernsehdreiteiler „Der Laden“ gezeigt.
Auch in diesem Jahr nahmen Gäste aus der polnischen Partnerstadt Nowa Sól an der Leseaktion teil. Damit bot „Senftenberg liest“ auch einen eigenen Beitrag im Rahmen der diesjährigen Europawoche. Elzbieta Gonet, die Leiterin der Stadtbibliothek in Nowa Sól, hatte zwei Deutschkurse für die Fahrt nach Senftenberg gewinnen können. Begleitet wurden sie von zwei sehr engagierten Deutschlehrerinnen sowie zwei Mitarbeiterinnen der Bibliothek. Die Schülerinnen aus Polen hatten sich im Vorfeld gemeinsam mit ihren Lehrerinnen mit den Erzählbänden „Ein Dienstag im September“ und „Die blaue Nachtigall oder der Anfang von etwas“ beschäftigt. Bei ihrer Ankunft im Schullandheim „Am Alten Wehr“ wurden die Gäste von der Leiterin der Stadtbibliothek Christine Grün, dem Landtagsabgeordneten Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann und der Koordinatorin der Leseaktion Cathleen Bürgelt begrüßt. Gemeinsam mit Schüler/innen des Friedrich-Engels-Gymnasiums, der Auszubildenden Nadine Weser aus dem Kulturbereich der Stadtverwaltung und der ehemaligen Bibliothekarin Petra Lieske als zusätzliche Dolmetscherin stand im Anschluss eine Fahrt nach Bohsdorf zum Erwin-Strittmatter-Museum auf dem Programm – um sich dabei den ländlichen Wurzeln und der Verwurzelung Erwin Strittmatters zu nähern. Renate Brucke vom Erwin-Strittmatter-Verein führte die Gruppe durch den „Laden“ (in dem auch polnische Ausgaben von Strittmatter zu finden waren) und die Begegnungsstätte „Unter Eechen“. Die Jugendlichen zeigten sich vor allem von dem imposanten Stammbaum Strittmatters beeindruckt. Bei Kaffee und Kuchen gab es dann genügend Raum für Gespräche – in Deutsch, Polnisch, Englisch und Französisch. Am Mittwoch dann führte der Schulleiter Eckhart Bethge die Gruppe durch das umfassend sanierte und neugestaltete Friedrich-Engels-Gymnasium und erzählte vom Profil der Schule und vom Schulalltag in Deutschland. Für die Jugendlichen war sicherlich der Besuch der Aufführung „Feuerherz – Die neuesten Leiden des jungen W.“ an der NEUEN BÜHNE ein besonderer Höhepunkt. Nach einem Mittagessen in der Mensa der Hochschule Lausitz (FH) führte die Leiterin der Hochschulbibliothek Gabriele Ahnis durch ihre Einrichtung und erklärte die Systematik der Aufstellung und zeigte, welche Recherche- und Ausleihmöglichkeiten es gibt. Eine anregende Abschlussrunde fand dann in der Stadtbibliothek statt. Dabei ging es auch um die Möglichkeiten der Leseförderung im allgemeinen und die Arbeit der Bibliotheken im besonderen. Dass hier große Aufgaben anstehen, zeigt die Tatsache, dass bei den Vorlesetagen in manchen Klassen nur drei oder vier Kinder sich meldeten, nachdem gefragt wurde, wem daheim vorgelesen wird oder wurde. Auch die Leseaktionen der vergangenen Jahre, die Art und Weise der Vorbereitung und der Finanzierung solcher Veranstaltungsreihen waren Themen des Gesprächs. Von den Jugendlichen wurde einhellig der Wunsch geäußert, eine ähnliche Begegnung im kommenden Jahr erneut durchzuführen. Gerade die deutschen Schüler/innen bedauerten, dass es an ihrer Schule oder in Senftenberg selbst kaum die Möglichkeit gibt, die polnische Sprache zu lernen. Es wurde verabredet, den Kontakt weiter zu pflegen und auszubauen. Wenn der Umzug der Bibliothek in Nowa Sól in die neuen Räumlichkeiten abgeschlossen sein wird, soll dort eine ähnliche Leseaktion in Gang gebracht werden. Möglicherweise wird die fünfte Runde von „Senftenberg liest“ auch gemeinsam vorbereitet werden.
Zum Vorbereitungskreis gehören die Stadtbibliothek, die NEUE BÜHNE, der Landtagsabgeordnete Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (dessen Büro auch in diesem Jahr die Koordination übernommen hatte), die Stadt Senftenberg, die Rosa-Luxemburg-Stiftung und die Frauengruppe LISA, die Buchhandlungen Tenglers Bücher-Ecke und „Glück Auf“, der Arbeiter-Samariter-Bund mit dem Wohnpark in Brieske und der Begegnungsstätte „Club Haus am See“, der Kinderschutzbund, der demokratische Frauenbund, das Nachwuchs-literaturzentrum „Ich schreibe e.V.“, die Volkssolidarität, die Evangelische Kirchgemeinde, der Förderverein der NEUEN BÜHNE, die Lausitzer Rundschau, Radio Elsterwelle, die Hochschule Lausitz (FH), das Oberstufenzentrum Lausitz (Brieske) sowie das Friedrich-Engels-Gymnasium.
Die Leseaktion wurde auch dank der großzügigen Spenden der Sparkasse Niederlausitz und der Kommunalen Wohnungsgesellschaft Senftenberg mbH möglich. Ein Dank gilt auch den Senftenberger/innen, die ebenfalls Geld für die Durchführung der Aktion gespendet haben. Wer dies noch tun möchte, kann sich gern an Cathleen Bürgelt vom Regionalbüro Lausitz der Rosa-Luxemburg-Stiftung wenden (Spendenbestätigungen können ausgestellt werden).