Es ist eine Kaffeerunde der klaren Worte, zu der Landtagsabgeordnete Gabriele Theiss am Freitagnachmittag eingeladen hat. Am Tisch sitzen Vertreter der Südbrandenburger Wirtschaft. Kleine wie große Unternehmen aus der Region sind gekommen, um Wirtschaftsminister Prof. Dr. Jörg Steinbach zu treffen. Und dieser redet Klartext, ebenso wie die Wirtschaftsleute, die ihre Themen zur Sprache bringen. Es geht um Bürokratie, Fördermittelbedingungen, große und kleine Hemmnisse, die die Unternehmen in ihrer Entwicklung ausbremsen. Die Unternehmer sprechen deutlich an, wo sie der Schuh drückt.
Viele Themen nimmt der frisch gebackene Wirtschaftsminister, der seine Karriere einst in der chemischen Industrie begann, mit nach Potsdam. „Ich habe schon sehr viel gelernt in den letzten Wochen und habe das gute Gefühl, in dieser Position wahnsinnig viel gestalten zu können. Ich arbeite mich Stück für Stück in die Themen ein – und daher bin ich dankbar, hier mit Ihnen ins Gespräch zu kommen“, so Steinbach.
Schnell wird klar: „Jörg Steinbach ist ein Mann, der strategisch denkt und dabei ganz klar seine Position vertritt. Ein Mann der Tat“, sagt Gabriele Theiss, der es als einer der ersten Abgeordneten gelungen ist, den Wirtschaftsminister in die Region zu holen. Steinbach hört aufmerksam zu, auch wenn sein Ressort nicht immer für die angesprochenen Probleme zuständig ist. „Zu einer Sache haben wir uns gleich zu Beginn meiner Tätigkeit als Wirtschaftsminister verständigt. Es wird kein Ping-Pong mehr zwischen den Ministerien geben. Wenn ein Vertreter der Landesregierung hier bei Ihnen ist, dann nehmen wir die Dinge mit, egal welches Ministerium notwendig ist“, sagt Jörg Steinbach. Die drängende Herausforderung, vor denen auch die gut brummende Wirtschaft im Raum Lauchhammer, Schwarzheide, Ruhland, Ortrand und Schipkau steht, ist der Fachkräftemangel. Die Strategien damit umzugehen, sind unterschiedlich: Mehr Geld in die Hand nehmen, die Digitalisierung nutzen oder auch, wie der Wirtschaftsminister sagt, den Blick über die Grenze nach Polen oder auf die vielen ausländischen Studierenden richten. Kritisiert wurde von den Unternehmen auch, dass es beispielsweise viele Maßnahmen gibt, um Absolventen von Hochschulen ins Unternehmen zu bringen, um Arbeitssuchende wieder zu integrieren, aber es keine Förderung gibt, um Azubis für die künftige Ausbildung vorzubereiten.