Mehr als 1.000 Einsätze in Südbrandenburg, landesweit vier Todesopfer und mehrere Verletzte
Sturmtief Xavier hat auch in Südbrandenburg gewütet, für Verkehrschaos gesorgt und schwere Schäden angerichtet. Seit Donnerstagnachmittag waren die Rettungskräfte in der gesamten Region im Dauereinsatz. Insgesamt 1.140 mal sind die Feuerwehren ausgerückt, allein mehr als 500 mal im Dahme-Spreewald-Kreis. Der Sturm hatte vor allem unzählige Bäume auf Wege, Straßen, Häuser und Stromleitungen stürzen lassen. In ganz Brandenburg sind dabei vier Menschen ums Leben gekommen. Im Landkreis Oder-Spree starb ein 33-jähriger Autofahrer, nachdem ein Baum auf seinen Wagen stürzte. Bei Müncheberg (MOL) wurde ein 72-Jähriger tödlich vom Baum getroffen, als er gerade die Straße beräumen wollte. Zudem wurden mehrere Menschen bei Unfällen verletzt. Ein Feuerwehrmann musste schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem er in der Gemeinde Schwielochsee von einem herumfliegenden Ast getroffen wurde. Dieser hatte sich unter Spannung gelöst, als die Feuerwehr einen Baum zersägen wollte, der auf einer Telekomleitung lag. In dutzenden Orten mussten Lausitzer außerdem stundenlang ohne Strom ausharren, viele von ihnen auch noch am Freitagvormittag.
Bahnverkehr eingeschränkt/ RE 2 fällt weiter aus
Stundenlang fest saßen dagegen tausende Reisende und Pendler auf den Bahnhöfen der Region. Die allermeisten Züge standen still. Noch immer gibt es erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr. Bitter sieht es für Pendler zwischen Cottbus und Berlin aus. Die Züge des RE 2 werden wahrscheinlich erst im Laufe der nächsten Wochen wieder auf der Strecke fahren. Wie die ODEG mitgeteilt hat, gibt es seit Freitagnachmittag einen ausgedünnten Schienenersatzverkehr zwischen Königs Wusterhausen und Cottbus. Helfer sind im Einsatz, um die Schäden an den Bahnstrecken zu beseitigen.
Viele Privatschäden
Auch viele Grundstücks- und Autobesitzer haben Schäden zu beklagen. Gärten sind verwüstet, Zäune und Pavillons zerstört. Stündlich gingen mehr als 1.200 Anrufe bei der Leitstelle Lausitz ein, sodass auch von Bürgermeistern und Amtsdirektoren zum Beispiel im Dahme-Spreewaldkreis Ansprechstellen eingerichtet wurden, um alle Ereignisse registrieren zu können.
Einschränkungen Natur-und Tieraprks / Gefahr in Wäldern
Das große Aufräumen läuft ebenfalls in den Natur-und Tierparks. So bleibt der Wildpark Johannismühle auch am Samstag geschlossen. Über das ganze Wochenende gesperrt werden unter anderem der Spreeauenpark in Cottbus, der Lübbener Hain und das dortige Naturschutzgebiet “Vogelschutz”. Am Schloss Branitz wurde die Kastienallee zerstört. Verzichtet werden sollte in den nächsten Tagen auf die Pilzsuche in Wäldern. Der Landesbetrieb Forst warnt davor, dass weiterhin Bäume umgeworfen und Äste herabstürzen können.
Ein großer Dank gilt allen Rettungskräften und freiwilligen Helfern, die gestern im Einsatz waren und es aktuell weiterhin sind.
Einsatzstatistik der Leistelle Lausitz vom Donnerstag:
Cottbus: 144
Dahme-Spreewald:522
Elbe-Elster: 165
Oberspreewald-Lausitz: 135
Spree-Neiße: 174
red
Bild: Wildpark Joahnnismühle