HWK erleichtert Menschen mit Handicap den Zugang zum Beruf
Um Menschen mit Behinderung den Zugang zu Ausbildungs- und Arbeitsplätzen im regionalen Handwerk zu erleichtern, hat die Handwerkskammer Cottbus (HWK) das Projekt „Implementierung von Inklusionskompetenz bei Kammern“ gestartet. Derzeit werden sieben Lehrlinge mit Förderbedarf in Betrieben ausgebildet. Einer von ihnen ist seit dem 1. August in der Zimmerei Walter in Golßen beschäftigt. Viele Arbeitsplätze und Lehrstellen bleiben derzeit in den südbrandenburgischen Handwerksbetrieben unbesetzt. Die Ausweitung inklusiver Beschäftigungsverhältnisse hat dabei großes Potenzial: „Jugendliche mit einem Handicap sind oft sehr motiviert und bringen gute Leistungen in der täglichen Praxis“, sagt Christian Jakobitz, Projektleiter Inklusion bei der Handwerkskammer Cottbus. „Zudem identifizieren sie sich in besonderem Maße mit dem Ausbildungsbetrieb.“
Davon ist auch Christian Waischus, Zimmerermeister und Inhaber der Zimmerei Walter in Golßen, überzeugt. Seit 1. August beschäftigt er einen Lehrling mit Förderbedarf, der in seinem Betrieb eine Ausbildung zum Ausbaufacharbeiter, Schwerpunkt Zimmerarbeiten, absolviert. „Nachdem der Jugendliche bereits mehrmals ein Praktikum bei uns gemacht hat, wissen wir um seine Stärken und Schwächen. Die Altgesellen haben sich darauf eingestellt, wie er neue Aufgaben verinnerlicht und erklären ihm, warum sie so ausgeführt werden müssen“, berichtet Christian Waischus.
Das Inklusionsprojekt der HWK ist jedoch nicht nur bei der Vermittlung von Lehrstellen aktiv. Qualifizierte Ausbilder stehen den Unternehmen und den Jugendlichen während der gesamten Lehrzeit zur Seite. „Für jeden Auszubildenden mit Förderbedarf werden individuelle Förderpläne entwickelt und kontinuierlich fortgeschrieben“, so Christian Jakobitz. Über das Angebot ist auch Christian Waischus dankbar. „Wir wissen, welche Arbeiten unserem Lehrling Spaß machen, so dass ich im Praktischen kaum Problemfelder sehe. In der Berufsschule stehen wir mit dem Lehrer in Kontakt und können so rechtzeitig zusätzlicheausbildungsbegleitende Hilfen einsetzen“, erläutert er seine Maßnahmen zum Gelingen der Ausbildung.
Regionale Förderschulen, Jobcenter, die Agentur für Arbeit, der Integrationsfachdienst, das Landesamt für Soziales und Versorgung sowie Träger der Berufsbildung unterstützten als Partner das Inklusionsprojekt der Handwerkskammer Cottbus. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Interessierte Jugendliche und Unternehmen finden alle wichtigen Infomationen zur Inklusion im Internet unter www.hwk-cottbus.de/inklusion
Quelle: HWK Cottbus