Nach dem Wirtschaftswunder folgte im Ruhrgebiet die Krise, der sich dieser Teil annimmt.
Das alte Cluster wurde durch den Wiederaufbau der Montanindustrie verstärkt. Aufgrund des Wirtschaftswunders der BRD wurde die Entwicklung neuer Industriezweige und kreativer Innovationen zusätzlich gehemmt. Die Koreakrise von 1950 bis 1952 brachte eine internationale Energiekrise mit sich. Die Förderung der Steinkohle war kostenaufwendig und es musste erstmals Kohle importiert werden (vgl. Schlieper 1986, S.169f.).
Der Zukauf von Importkohle stieg von Jahr zu Jahr an: 1954 waren es 19 Prozent des gesamten Kohlebestandes, 1957 bereits 35 Prozent und 2005 64 Prozent (vgl. Boldt, Gelhar 2008, S.55). Neben der Kohle wurden weitere Energieressourcen entdeckt, wie das Öl, Erdgas und später die Kernenergie. Die darauffolgenden Kohlekrise 1957/58 verschlechterte die Lage zunehmend. Es zeichnete sich ab, dass die Ruhrkohle unter den globalen Verhältnissen nicht mehr konkurrenzfähig war (vgl. Boldt, Gelhar 2008, S.55). Dennoch „wurden die ersten Anzeichen für den Verlust der Monopolstellung der ‚alten Industrien‘ “ fehlgedeutet und als konjunkturelle, vorübergehende Schwäche erachtet (Boldt, Gelhar 2008, S.55). Absatzschwierigkeiten und Rationalisierung führten zu den ersten Entlassungen und Stillegungen von Zechen und Kokereien, die in den 60er Jahren zur Tagesordnung wurden.
Der Rationalisierungsprozess wurde von dem 1963 speziell gegründeten Rationalisierungsverband vorangetrieben. 1964 wurden die Stilllegungsprämien eingeführt (vgl. Schlieper 1986, S.173ff.). „Die ökonomische und politische Situation im Ruhrgebiet“ gipfelte im Jahr 1966 als die gesamte BRD von der Rezession betroffen war (Schlieper 1986, S.179). Doch nach der nun fast zehnjährigen anhaltenden Strukturkrise befand sich die Region in einer unüberwindbaren Ohnmacht. Statt neue Industrien anzusiedeln, innovative Wirtschaftszweige zu fördern und ein neues Konzept zu finden, wurde gewartet (vgl. Schlieper 1986, S.176). Erst Mitte der 60er Jahre wurden Strukturprogramme konzipiert und umgesetzt. 1969 wurde die Ruhrkohle AG gegründet, ein Dachverband, der die gesamte Bergbauindustrie fasste. Aufgabe war es, die Produktionskapazitäten an den Absatz anzupassen (vgl. Schlieper 1986, S.182). Letztendlich ging es um eine angemessene sozialverträgliche Abwicklung, die staatliche Maßnahmen und Subventionierung bedeutete, wie die Einführung des Hüttenvertrags und des Kohlepfennigs (vgl. Boldt, Gelhar 2008, S.55ff.). Obwohl sich die BRD in einer kurzen Aufschwung Anfang der 70er Jahre wiederfand, war die Stahlkrise 1973 unabwendbar. Aufstrebende Schwellenländer und Japan traten als Konkurrenten für Massenstahl auf den Markt (vgl. Butzin, Pahs, Prey).
Im Revier wurde mit der Herstellung von veredelten und hochqualitativen Stahl reagiert (vgl. Budde). Es mussten jedoch hohe Investitionen getätigt werden, die die Umstellung auf modernisierte Verfahren in der Stahlindustrie möglich machten. Zudem wurden in der chemischen Industrie viel leichtere Kunststoffe hergestellt (vgl. Butzin, Pahs, Prey). Die Nachfrage nach Stahl aus dem Ruhrgebiet sank. Anfang der 70er Jahre wurden die ersten Hüttenwerke im Revier geschlossen. Von ehemaligen 20 selbstständigen Hüttenwerken konnten 1988 nur acht erhalten bleiben (vgl. Boldt, Gelhar 2008, S.56).
Nach dem Wirtschaftswunder folgte im Ruhrgebiet die Krise, der sich dieser Teil annimmt.
Das alte Cluster wurde durch den Wiederaufbau der Montanindustrie verstärkt. Aufgrund des Wirtschaftswunders der BRD wurde die Entwicklung neuer Industriezweige und kreativer Innovationen zusätzlich gehemmt. Die Koreakrise von 1950 bis 1952 brachte eine internationale Energiekrise mit sich. Die Förderung der Steinkohle war kostenaufwendig und es musste erstmals Kohle importiert werden (vgl. Schlieper 1986, S.169f.).
Der Zukauf von Importkohle stieg von Jahr zu Jahr an: 1954 waren es 19 Prozent des gesamten Kohlebestandes, 1957 bereits 35 Prozent und 2005 64 Prozent (vgl. Boldt, Gelhar 2008, S.55). Neben der Kohle wurden weitere Energieressourcen entdeckt, wie das Öl, Erdgas und später die Kernenergie. Die darauffolgenden Kohlekrise 1957/58 verschlechterte die Lage zunehmend. Es zeichnete sich ab, dass die Ruhrkohle unter den globalen Verhältnissen nicht mehr konkurrenzfähig war (vgl. Boldt, Gelhar 2008, S.55). Dennoch „wurden die ersten Anzeichen für den Verlust der Monopolstellung der ‚alten Industrien‘ “ fehlgedeutet und als konjunkturelle, vorübergehende Schwäche erachtet (Boldt, Gelhar 2008, S.55). Absatzschwierigkeiten und Rationalisierung führten zu den ersten Entlassungen und Stillegungen von Zechen und Kokereien, die in den 60er Jahren zur Tagesordnung wurden.
Der Rationalisierungsprozess wurde von dem 1963 speziell gegründeten Rationalisierungsverband vorangetrieben. 1964 wurden die Stilllegungsprämien eingeführt (vgl. Schlieper 1986, S.173ff.). „Die ökonomische und politische Situation im Ruhrgebiet“ gipfelte im Jahr 1966 als die gesamte BRD von der Rezession betroffen war (Schlieper 1986, S.179). Doch nach der nun fast zehnjährigen anhaltenden Strukturkrise befand sich die Region in einer unüberwindbaren Ohnmacht. Statt neue Industrien anzusiedeln, innovative Wirtschaftszweige zu fördern und ein neues Konzept zu finden, wurde gewartet (vgl. Schlieper 1986, S.176). Erst Mitte der 60er Jahre wurden Strukturprogramme konzipiert und umgesetzt. 1969 wurde die Ruhrkohle AG gegründet, ein Dachverband, der die gesamte Bergbauindustrie fasste. Aufgabe war es, die Produktionskapazitäten an den Absatz anzupassen (vgl. Schlieper 1986, S.182). Letztendlich ging es um eine angemessene sozialverträgliche Abwicklung, die staatliche Maßnahmen und Subventionierung bedeutete, wie die Einführung des Hüttenvertrags und des Kohlepfennigs (vgl. Boldt, Gelhar 2008, S.55ff.). Obwohl sich die BRD in einer kurzen Aufschwung Anfang der 70er Jahre wiederfand, war die Stahlkrise 1973 unabwendbar. Aufstrebende Schwellenländer und Japan traten als Konkurrenten für Massenstahl auf den Markt (vgl. Butzin, Pahs, Prey).
Im Revier wurde mit der Herstellung von veredelten und hochqualitativen Stahl reagiert (vgl. Budde). Es mussten jedoch hohe Investitionen getätigt werden, die die Umstellung auf modernisierte Verfahren in der Stahlindustrie möglich machten. Zudem wurden in der chemischen Industrie viel leichtere Kunststoffe hergestellt (vgl. Butzin, Pahs, Prey). Die Nachfrage nach Stahl aus dem Ruhrgebiet sank. Anfang der 70er Jahre wurden die ersten Hüttenwerke im Revier geschlossen. Von ehemaligen 20 selbstständigen Hüttenwerken konnten 1988 nur acht erhalten bleiben (vgl. Boldt, Gelhar 2008, S.56).