Der Zoo Hoyerswerda engagiert sich für den Schutz von Steinkäuzen. Ein Jungtier, das in Hoyerswerda gezüchtet wurde, ist vor kurzem erfolgreich in einem Wiederansiedlungsprojekt im Harz in die Freiheit entlassen worden. „Steinkäuze sind sehr selten geworden. Umso mehr freuen wir uns, dass wir unseren kleinen Steinkauz im September aus dem Auswilderungskäfig, wo er zur Eingewöhnung untergebracht war, in sein neues Revier freilassen konnten“, erklärt Zooleiter Eugène Bruins und betont: „Seit ich in Zoos arbeite, ist es ein großer Wunsch, diese ultimative Form des Naturschutzes zu betreiben. Jetzt ist uns die Auswilderung gelungen und wir machen bei diesem Projekt gern weiter mit.“
Das Wiederansiedlungsprojekt im nördlichen Harzvorland läuft seit den 1990er-Jahren. Das Gebiet biete besondere Lebensbedingungen für die Vogelart, erklärt Projektinitiator Eckhard Kartheuser. Die Landschaft ist abwechslungsreich und im Jahresdurchschnitt wärmer und niederschlagsärmer als andere Regionen. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern wurden Teile des Gebietes in den vergangenen Jahren behutsam rekultiviert, um potenzielle Habitate für die Steinkäuze zu schaffen. So sei beispielsweise eine rund drei Hektar große Streuobstwiese so umgestaltet worden, dass sie der Eule zum einen freie Sicht für die Jagd bietet und zum anderen genügend Versteckmöglichkeiten für die Ansiedlung von Beutetiere bereithält. Auf diese Weise sei es gelungen, die Artenvielfalt in diesem Gebiet wieder deutlich zu erhöhen, freut sich Eckhard Kartheuser.
Die Zahl der Steinkäuze ist in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen, weil es den Vögeln an Lebensraum und Nahrung mangelt. „Streuobstwiesen und alte, für die Brut geeignete Bäume gibt es immer weniger und die so wichtigen alten Mauer werden oft saniert. Außerdem sterben viele Käuze durch den Straßenverkehr“, erklärt Eugène Bruins. Steinkäuze gehören zur Familie der Eigentlichen Eulen und sind mit einer Körperlänge von rund 22 Zentimetern relativ klein. Sie siedeln sich am liebsten in kaum bewachsenen und offenen Gebieten an und machen Jagd auf Vögel, Nager und größere Insekten.
Zooleiter Eugène Bruins hat den Moment, in dem der Steinkauz in die Freiheit fliegt, festgehalten und kann als Titelvideo angeschaut werden.