Um 12:16 Uhr war es soweit. Überraschend leise und sauber setzte die Antonov AN 124 auf der 2.400m langen Landebahn des Fliegerhorsts Holzdorf auf. Sie hatte, aus den USA kommend, etwa eine Stunde Verspätung, eine Unwetterfront über dem Atlantik zwang die Besatzung zu einer Umfliegung. Im Inneren des 70m langen Transporters hatten ein CH-53 Hubschrauber von einem Manöver und mehrere Container Platz. Mit Spannung war die Landung erwartet worden, es war die Premiere für den Luftwaffenstandort, der damit seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen wollte. Rund um das Gelände fanden sich hunderte Schaulustige ein, um der Landung beizuwohnen.
Eigens dafür angereist war der Kommodore des Hubschraubergeschwaders 64, welches auch in Holzdorf stationiert ist, Oberstleutnant Stefan Demps: “Überlicherweise verlegen wir von Leipzig zu unseren Übungen und Einsätzen. Nun haben wir erstmals nachgewiesen, dass eine Antonov auch hier landen kann und wir so unsere Technik effizient einsetzen können und Zeit zu gewinnen. Wir testen nun das Be- und Entladen der Maschine und können im Nachgang sagen ob es für uns ein Gewinn ist. Wir haben ein hohes Interesse, die künftigen Verlegungen möglichst von Holzdorf aus durchführen zu können. Sowas erlebt man nicht alle Tage, heute haben wir für den Standort Geschichte geschrieben. Ich würde mich freuen, wenn es in Zukunft nicht die Ausnahme, sondern die Regel werden würde.”
Der Kommandeur des Standorts, Jürgen Haupenthal nach der Landung: “Das war Spitze. Ich bin gefühlt in die Knie gegangen, als sie aufgesetzt ist. Das ist eine einmalige Sache für mich als Kommandeur. Jetzt ist endlich dieser Traum für die Truppe in Erfüllung gegangen, die Verlegung von Hubschraubern mit einer Antonov von hier aus beweisen zu können.”
Holzdorf hat damit erstmals Hubschrauber des eigenen Geschwaders 64 vom eigenen Platz verlegt. Die Maschine brauchte nur knapp die Hälfte der Landestrecke bis zum Stillstand. Damit könnten solche Landungen und Starts überall hin möglich sein, wenn es nötig wäre. Das Geschwader hat den Auftrag im Rahmen militärischer Evakuierungen tätig zu werden, nun könnte es von Holzdorf aus direkt losgehen.
Am Fliegerhorst Holzdorf sind etwa 1.600 Menschen beschäftigt, darunter die Radarüberwachung für Europa und der Ausbildungsbereich des Hubschraubergeschwaders 64, das seinen Hauptsitz in Laupheim südlich von Ulm hat. Derzeit sind 12 Hubschrauber vom Typ CH 53 in Holzdorf stationiert, von Afghanistan bis zum G7 Gipfel gehört das allgemeine Aufgabenspektrum des Standorts.
Die Landung der Maschine gibt es hier als Video:
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