Der Europäische Parkverbund Lausitz lädt am Freitag, den 22. August um 15:00 Uhr zu einer öffentlichen Führung durch Brody (Pförten) mit Schloss, Schlosspark und Stadtanlage ein.
Der Leiter des Branitzer Parks und Koordinator der Parkseminare in Brody (Pförten), Claudius Wecke, wird mit viel Wissen durch die Anlagen führen. Schloss und Park erhielten ihre Bedeutung durch seinen früheren Besitzer Heinrich Graf von Brühl, dessen Handschrift bis heute spürbar das Ensemble von Brody (Pförten) prägt. Brühl erwarb 1740 den kleinen Niederlausitzer Ort Pförten (heute Brody), der damals zum nordöstlichsten Zipfel Kursachsens gehörte. Er ließ die Schloss- und Parkanlage unter Leitung des Dresdner Architekten Johann Christoph Knöffel umgestalten. Zugleich entstanden ganze Straßenzüge neu, so wie der nach der Gräfin Brühl benannte Stadtteil „Mariannenstadt“. Pförten wurde zur florierenden barocken Residenzstadt. Ausgehend vom aktuellen Zustand der Park- und Schlossanlage erläutert Claudius Wecke Geschichte und Gestaltung dieses bedeutenden Ensembles.
Die Führung findet im Rahmen der Verbundausstellung „HERRSCHAFTSZEITEN! Adel in der Niederlausitz“ statt. Treffpunkt für die Führung ist um 15.00 Uhr vor dem Restaurant im Schlosshof.
Bitte beachten Sie: Die Teilnehmerzahl ist auf 50 Personen beschränkt. Um Voranmeldung wird gebeten unter Tel. 0355-75150.
Zum Ausstellungsthema
Die deutsch-polnische Ausstellung „HERRSCHAFTSZEITEN! Adel in der Niederlausitz“ ist Teil der grenzüberschreitenden 2. Verbund-Ausstellung des Europäischen Parkverbundes Lausitz.
Erstmals präsentiert eine Ausstellung im Schloss Branitz die „wahren Herrscher“ der Region. Vom ausgehenden Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert lag die Niederlausitz als Grenzland fernab vom jeweiligen Landesherrn. Das Markgraftum gehörte zunächst zum Königreich Böhmen, dann zum Kurfürstentum Sachsen und schließlich zu Brandenburg. Bereits in böhmischer Zeit entstanden die HERRSCHAFTEN der Niederlausitz, große Adelsbesitzungen mit einem zentralen Ort und mehreren Dörfer und Vorwerken, die heute teilweise in Polen liegen – Lübbenau, Sonnewalde, Lieberose, Drehna, Straupitz, Forst, Pförten (Brody/PL) oder Sorau (Żary/PL). Wie „kleine Fürsten“ regierten die Standesherren ihre Untertanen. Mehr als die Hälfte der Niederlausitz gehörte zu einer adligen Standesherrschaft. Politik-, Kultur- und Selbstverständnis der „kleinen Fürsten“ stehen im Mittelpunkt der Ausstellung im Schloss Branitz und gewährt einen Blick auf diese wenig bekannte Geschichte der Niederlausitz zwischen Böhmen, Sachsen und Brandenburg-Preußen.
Wer nach dem Besuch der Branitzer Ausstellung die Lausitz und ihre Herrschaften weiter erkunden will, wird auch in den Dauerausstellungen und den Parks in Bad Muskau/Łęknica und in Brody (ehemalig Pförten) fündig. Ab September 2014 erfährt man in Forst (Lausitz) mehr über sieben Jahrhunderte Standesherrschaft Forst-Pförten bei der Schau „Herrenzeiten“. Seit 2010 sind Park & Schloss Branitz, der Muskauer Park/Park Mużakowski, der Ostdeutsche Rosengarten Forst und der Schlosspark Brody im Europäischen Parkverbund Lausitz vereint.
Zeitraum: 09. Mai – 31. Oktober 2014
Öffnungszeiten: täglich 10.00 – 18.00 Uhr
Eintritt: 5,50 Euro, ermäßigt 4 Euro
Termin: „Graf Brühls Spuren in Brody (Pförten)“
Öffentliche Führung mit Claudius Wecke
Schlosspark Brody, pl. Zamkowy 9, PL-68-343 Brody
Freitag, 22. August 2014, 15.00 Uhr
Eintritt frei
Treffpunkt: vor dem Restaurant im Schlosshof