Nach unseren Aufzeichnungen ist es 2¾ Jahre her, als wir, Die Niederlausitzer Wandergurken, im Winter von Schöna-Kolpien zur Dahmequelle und Alten Elbe ganz im Westen des Naturparks Niederlausitzer Landrücken mit Wandergästen aus Berlin, Dresden, Cottbus und verschiedenen Städten und kleineren Orten der Niederlausitz unterwegs waren.
Nach vielen Erkundungs-Wanderungen zu anderen Zeugnissen der Erdgeschichte z.B. im Europäischen Geopark Muskauer Faltenbogen, im Neißetal, im Naturpark Schlaubetal, im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft, auf der Lieberoser Endmoräne, im Dresdner Heidebogen und auf dem Niederlausitzer Bogen sowie in dem Endmoränengebiet der heute polnischen Niederlausitz und im Riesengebirge wollen wir diese Strecke jetzt im Spätherbst erneut unter die Sohlen nehmen. Damit wir auf inzwischen evtl. eingetretene Veränderungen in der Natur und der Wegeverhältnisse auch eingestellt sind, waren wir am 2. November bei schönstem Herbstwetter schon mal gucken, sind die gesamte Strecke abgelaufen und mit 250 eindrucksvollen Fotos wieder zurück gekommen.
Mit gutem Gewissen und in freudiger Erwartung laden wir Wandergäste aus Nah und Fern ganz herzlich zu dieser sportlich anspruchsvollen Erlebnistour am Sonntag, den 13.11.2011, ein. Leider ist aufgrund der territorialen Lage des Wandergebietes am Westrand des Naturparks Niederlausitzer Landrücken zwischen Hohenbucko und Dahme (Mark) die Anreise zum Treffpunkt in Schöna-Kolpien an Wochenenden nur mit dem eigenen PKW möglich.
Wie haben wir uns diesen Tag vorgestellt? Vom Treffpunkt im Ortsteil Schöna des Doppeldorfes laufen wir auf einem Feld- und Wiesenweg zur Turmwindmühle in Kolpien. Weiter durch Kolpien in Richtung Osten erreichen wir am Ortsausgang die westliche Grenze des Naturparks Niederlausitzer Landrücken. Auf dem naturbelassenen Fahr- und Wanderweg nach Altsorgefeld und dem Weg am Waldrand geht’s zuerst zur Dahmequelle. Staunend stehen wir hier an dem tiefen Bachtal unterhalb der Quelle und fragen uns, wie lange wohl das wenige Wasser gebraucht hat, um eine so tiefe Rinne auszuspülen? Zurück und weiter geradeaus führt anschließend unser Weg ohne Markierung bzw. Wegweiser (allerdings mit dem Bild der Info-Tafel im Kopf) durch ein größeres Einstandsgebiet der Lausitzer Tieflandfichte zu einem Waldweiher, der wohl auch als Löschwasserteich vorgehalten und genutzt wird. Leicht bergan kommen wir wieder auf den Fahrweg nach Altsorgefeld, den wir dann weiter in östliche Richtung unter die Sohlen nehmen. Mit dem Austenberg (151,6 m ÜNN) lassen eine der höheren Erhebungen im Naturpark Niederlausitzer Landrücken hinter uns. Beim Weiterwandern sind wir nun leider auf eine Topographische Karte angewiesen. Aber keine Angst, wir kennen den Weg inzwischen „aus dem FF“ und würden unsere Wandergäste auch ohne Blick auf die Karte sicher bis ins Ziel führen. Bis zum Tal der Alten Elbe und dem darin eingerichteten Waldlehrpfad gibt es nämlich nicht eine Markierung oder einen Wegweiser…!
Aber Tal der Alten Elbe? Was soll das denn, wird sich mancher Leser dieser Information fragen? Aber das hat seine Richtigkeit. Hier floss tatsächlich mal die Elbe entlang, nämlich in ihrem Senftenberger Stadium. In dem gleichen Elbelauf gibt es z. B. auch die Kiesgrube Plieskendorf, an deren Rand sich die Calauer Schweiz auftut. Die Genese dieses Senftenberger Elbelaufes wird von Werner Nowel u.a. im „Führer zur Geologie von Berlin und Branden-burg Nr. 3: Lübbenau-Calau Selbstverlag Berlin 1995“ auf den Seiten 41ff in groben Zügen beschrieben. Das aber war noch vor der Zeit, als die Neandertaler, also unsere Altforderen in Europa, mit der Einflussnahme des Menschen auf die Natur der Erde begannen und auch noch lange vor dem glazialen Saale-Elster-Komplex, nämlich im Frühpleistozän, also vor etwa vor 1,5 bis 1,0 Millionen Jahren! Auch fanden wir keine Halbedelsteine des oberen Elbelaufes, wie vielfach bis Mitte des 20. Jahrhunderts in der Kiesgrube Plieskendorf.
Ganz so alt ist der darin vor wenigen Jahren durch Forstleute angelegte Waldlehrpfad nicht, der das Tal der Alten Elbe nun durchzieht und den wir im Ganzen durchwandern werden, bevor wir nach Altsorgefeld kommen. Dieses kleine und stille Walddorf können wir an diesem Tag getrost als Wendepunkt unserer Rundwanderung bezeichnen, denn von hier aus geht es schnurstracks zurück nach Schöna, dem Ausgangspunkt unserer erlebnisreichen Tour an diesem Tag. Durch das Auswandern des gesamten Waldlehrpfades können wir allen Wandergästen gern und mit Freude auf deren Urkunden für gutgelauntes und blasenfreies Mitwandern am Ziel stolze 19,1234 Kilometer bestätigen.
Weitere Informationen zum Ablauf sowie dem Ort und Beginn der Wanderung gibt es bei der Anmeldung, spätestens bis zum Vorabend – möglichst früher, oder auf Anfrage unter Tel. 03542 – 3792. Bitte auch an Rucksackverpflegung und Getränke für eine Wanderrast im Freien denken. Möglichst Wanderschuhe mit tiefer Profilsohle anziehen! Keine Teilnahmegebühr für unsere Wanderung, kein Versicherungsschutz – um einen Obolus in unseren Fontane-Wanderhut wird gebeten. Der Treffpunkt ist nur mit PKW zu erreichen. Achtung: Vollsperrung B 87 zwischen Luckau und Hohenbucko wegen Bauarbeiten! Für die Anreise bitte die Umleitung über Luckau – Uckro – Dahme (Mark) – Schwebendorf – Schöna-Kolpien benutzen! Für Teilnehmer auf Wunsch CD mit den Fotos von der Nacherkundung am 2. November.
Wir Niederlausitzer Wandergurken freuen uns auf Sie!
Gerd Laeser
Gästeführer Niederlausitz
Lübbenau/Spreewald
Der Turmholländer In Kolpien
Waldlehrpfad im Tal der Alten Elbe
Die frühere Schule in dem kleinen stillen Walddorf Altsorgefeld