Schwere Wolken am Himmel.
Es schneit. Immer wieder.
Der Winter verharrt, wandermüde.
Ein hartnäckiger Geselle.
Klimaveränderung. Erderwärmung.
Wetterfrösche in die Spinnstube.
Kalle, mein Nachbar, ist vom Dach gefallen.
Wollte angefrorene Zapfen an der Rinne abklopfen.
Ich kletter’ da nicht hoch.
Viel zu gefährlich, keine Lust auf Lazarett.
In Grönland, lese ich, wachsen Tomaten im Freien,
auch Erdbeeren.
Verkehrte Welt.
Irgendwann schlägt Gäa zurück.
Immer nur schürfen, ausbeuten, plündern.
Wir hören nachts die Bagger vom Tagebau.
Links, rechts, der Besen wirbelt den Schnee weg.
Harte, ruppige Borsten.
Gut, dass der Weg vor dem Haus kurz ist.
Die Arbeit draußen tut gut.
Frische Luft, Wohlsein.
Meine Arztbesuche halten sich in Grenzen.
Beetz sagt: der Mensch kann 200 Jahre werden.
Dann gibts erst ab 112 Rente .
Links, rechts; nee, danke.
Gestern waren wir am Spreewehr spazieren.
Im Schilf hustete es: hohl und dumpf.
Als ob’s einer mit den Bronchien hat.
Musste an Eisbären denken, die auf einer
Scholle im Atlantik treiben.
Kein Appetit auf Tomatensalat.
Es schneit schon wieder.
Federleicht sinken die Flocken auf Straße und Weg.
Sieht hübsch aus. Feierabend.
Ich lehn’ den Besen an den Zaun.
In der Küche schmurgeln Rouladen. Eine mehr als sonst.
Traudl hat bestimmt, ich soll morgen zu Kalle gehen.