…. mit dem Weltuntergang!
Vor einigen Jahren mußten die Prophezeiungen des Nostradamus dafür herhalten und nun der Maya-Kalender.
Wieviel Wohlstand, Überdruß, persönliche Unzufriedenheit und Langeweile muß eigentlich herrschen, wenn man so extrem nach einer Veränderung giert, auf “Gedeih und Verderb” – ja sogar nur auf Verderb; denn eine globale Katastrophe muß es sein.
Als hätten wir davon nicht schon genug: Vernichtung des Regenwaldes, Ausrottung von Arten, verheerende Flutwellen, Hungersnöte etc …. ABER – alles weit weg und darum ungeeignet für einen Adrenalinstoß.
Also bastelt man sich eigene Katastrophen: die ersten drei Schneeflocken mutieren alle Jahre wieder zum “Winterchaos” und das zyklische Ende eines Kalenders zum Weltuntergang.
Alles MUß unübertroffen sein! Drunter geht’s nicht mehr, man spricht nur noch in “Superlativen” und fiebert nach dem Besonderen. Dabei ist es sogar egal, ob es eine besondere Katastrophe oder ein Wunder wäre. Katastrophen sind wenigstens etwas Handfestes – Wunder hingegen, vor allem die kleinen, werden oft übersehen….
Wen interessieren noch “tanzende” Schneeflocken, die märchenhaften Muster von Eisblumen oder vom Frost verzauberte Gräser?
Alles nicht spektakulär genug!
Untauglich für ein Winterchaos und schon gar nichts gegen einen Weltuntergang.
Ein solcher ist durchaus nicht ausgeschlossen, schließlich ist man ja redlich darum bemüht. Nur das “Wann” bleibt die Frage.
Im Koran findet sich dazu übrigens folgender Hinweis: ” …bis daß, wenn die Erde empfangen ihren Flitter und sich geputzt hat, und ihre Bewohner glauben, sie hätten MACHT über sie, dann kommt zu ihr unser Befehl in der Nacht oder am Tag, und wir machen sie abgemäht, gleich als ob sie gestern nicht reich gewesen.”
Na dann: auf eine unverhoffte Endzeit. Aber bis dahin sollte man an den kleinen Wundern nicht achtlos vorübergehen.
Also, ein besinnliches! Fest – und wenn Schneeflocken vorbei tanzen oder irgendwo eine Eisblume blüht, dann halten Sie kurz inne, um sie zu betrachten.