Da klingelt letztens mein Telefon.
Gehe ich sofort ran. Klingelt ja nicht so oft bei mir.
Da ist das meine Nichte. Die ruft mich nicht so oft an. Die ist richtig berufstätig.
Da hat sie ja auch nicht soviel Zeit. Sie hat so einen kleinen Laden. Was ganz genau kann ich gar nicht sagen. Die ruft mich jedenfalls an.
Tante Martha sagt sie, Tante Martha du musst mir helfen. Tante Martha sagt sie, Tante Martha du musst übermorgen meinen Laden aufschließen und dann da warten bis ich vom Zahnarzt zurück bin.
Du bist meine letzte Rettung.
Aber Kind sage ich, was soll ich denn in deinem Laden? Da kenne ich mich doch gar nicht aus.
Das macht nichts sagt sie. Wenn jemand kommt sagst du einfach ich bin beim Zahnarzt und er soll noch mal kommen, aber ich kann nicht einfach nicht aufmachen.
Ja Kind wie kommt denn das frage ich sie. Hast du denn so dolle Zahnschmerzen?
Nein sagt sie, ich habe einen Termin, den ich einhalten muss, weil ich sonst womöglich eine Woche lang mit einer Zahnlücke herum laufe. Ja Kind sage ich, was ist denn mit deiner Hilfe?
Mir war das nämlich gar nicht recht. Ich, die Martha, in einem Laden und von nichts eine Ahnung.
Meine Hilfe muss zum Arbeitsamt sagt da meine Nichte.
Wie sage ich, die arbeitet doch bei dir immer ein paar Stunden. Sag mal, weiß denn das Arbeitsamt das nicht?
Doch sagt da meine Nichte, das ist alles ganz korrekt.
Das Arbeitsamt weiß genau wann und wie viele Stunden Frau Mustermann bei mir arbeitet. Trotzdem haben sie ihr heute geschrieben sie muss übermorgen, während der Arbeitszeit, zum Arbeitsamt kommen. Sie hat auch schon angerufen und gesagt, dass sie da arbeiten muss, aber die haben ihr gesagt, sie muss trotzdem kommen, denn den Termin umzulegen würde dem Arbeitsamt zuviel Arbeit machen.
Da hab ich mir dann so meine Gedanken gemacht.
Ob das alles so richtig ist. Das Arbeitsamt soll doch helfen, dass die Leute Arbeit haben. Dann hat jemand Arbeit und dann holen sie den von seiner Arbeit weg, damit sie nicht so viel Arbeit haben?
Das war mir dann zuviel und ich hab meiner Nichte gesagt, dass ich ihr helfe, auch wenn ich gar keine Arbeit mehr haben will.
Ich, die Martha, bin dafür doch schon viel zu alt.