Die Stadt Mühlberg verfügt über einen beeindruckenden historischen Altstadtbereich, zu dem das aus dem 13. Jahrhundert stammende ehemalige Zisterzienserinnenkloster Marienstern mit seiner neuen Propstei, das Renaissance-Schloss und das Ensemble von Stadtkirche und Rathaus gehören. In Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum im Jahr 2017 und den 500. Jahrestag von Luthers Thesenanschlag im Jahr 1517, wird das Museum der Stadt Mühlberg zu einem modernen reformationsgeschichtlichen Erinnerungsort ausgebaut. Damit wird Mühlberg seiner Rolle als Ergänzung zu den reformationsgeschichtlich bedeutsamen Stätten in Wittenberg, Eisenach und Torgau gerecht. Mühlberg wurde durch die Schlacht von 1547 zu einem historischen Schauplatz von europäischer Dimension.
Die Stadt gehört dadurch zu den „Stätten der Reformation“, die seit kurzem das Europäische Kulturerbesiegel tragen. Um dieses Ereignis näher zu beleuchten, wird das Museum neu gestaltet und an die Schlacht, die Reformations- sowie die Stadt- und Gebäudegeschichte auf innovative Weise erinnern. Um das Vorhaben weiter zu befördern, übergaben Dr. Michael Ermrich, Vorstandsvorsitzender der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, Friedrich-Wilhelm von Rauch, Geschäftsführer der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, und Thomas Liebsch, Vorstandsmitglied der Sparkasse Elbe-Elster, eine weitere Förderung in Höhe von 57.400 Euro für das Museum, hauptsächlich gedacht für die einzigartigen Wandmalereien die nach dem Bau des Hauses 1531 vom damaligen letzten katholischen Probst angebracht wurden. Gemeinsam mit Landrat Christian Heinrich-Jaschinski, Reiner Walleser und Dr. Uwe Koch, vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, sowie Landeskonservator Dr. Thomas Drachenberg, informierten sich am 16. April 2014 über den aktuellen Stand und konnten einen Blick auf die bereites geleisteten Arbeiten werfen. Hannelore Brendel, Bürgermeisterin von Mühlberg sagte: „Wir sind sehr dankbar, dass uns von starken Förderern eine große Hilfe für den Umbau des Museums als Stätte der Reformation zuteil wird. Nur gemeinsam ist es möglich, diesen verborgenen Schatz der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, die Weltgeschichte im eigenen Land, quasi vor der Haustür, zu erleben. Nochmals herzlichen Dank an alle, die uns bei diesem anspruchsvollen Vorhaben, auf welche Art auch immer, tatkräftig unterstützen.“
Dr. Michael Ermrich betonte bei der Übergabe der Förderung: „Das Herz der Ostdeutschen Sparkassenstiftung schlägt vor allem auch für die versteckteren, noch immer zu entdeckenden Orte der Reformationsgeschichte. Darum haben wir uns in Sachsen für Torgau stark gemacht und setzen gemeinsam mit der Sparkasse Elbe-Elster einen besonderen Akzent in Mühlberg. Dieses Museum wird das Aushängeschild des Landes Brandenburg zum Reformationsjubiläum 2017 sein. Dafür braucht es von allen Beteiligten starkes wie anhaltendes Engagement.“ Mit Unterstützung des brandenburgischen Museumsverbandes ist es dem Stadtmuseum gelungen, seine inhaltliche Neuausrichtung zu konzipieren, um die Einrichtung als überregional ausstrahlenden Standort zu profilieren. Hauptschwerpunkte dieser Maßnahme sind die Schaffung der baulichen Voraussetzung einschließlich des Umfeldes mit neuem Eingangsbereich, die Restaurierung mittelalterlichen Wandmalereien sowie die Neugestaltung der Ausstellungsräume einschließlich Mobiliar mit Umsetzung der neuerarbeiteten Museumskonzeption. Museumsleiterin Martina Hofmann sagte dann auch, dass die angedachte Eröffnung im September 2014 nun auf den 24. April 2015 verschoben wird. Genau auf den Tag an dem 470 Jahre zuvor die Schlacht bei Mühlberg stattfand.
Quelle: Landkreis Elbe-Elster