Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Finsterwalde zieht dennoch positive Bilanz
Mit Worten des ehemaligen Bundepräsidenten Theodor Heuss eröffnete Stadtbrandmeister Michael Kamenz seinen Rechenschaftsbericht zum Jahr 2015: „Die Sorge und Hilfe für andere Menschen ist das wertvollste Kapital im Haushalt der Menschheit. Und solange es noch Menschen gibt, die freiwillig bereit sind, für andere da zu sein, ist es um diese Welt nicht allzu schlimm bestellt.“
Angesichts der knapp 90 Feuerwehrleute und der zahlreichen Gäste, die zur Jahreshauptversammlung am 22. Januar das Gerätehaus in Stadtmitte bis auf den letzten Platz füllten, scheint es in Finsterwalde an den genannten Freiwilligen nicht zu mangeln. Doch ein Blick auf die Einsätze macht das Arbeitspensum dieser Ehrenamtlichen deutlich. Mit 168 Alarmierungen war im Jahr 2015 die Einsatzzahl so hoch wie noch nie. Dabei bereiten dem Stadtbrandmeister vor allem die Fehlalarme große Sorgen. Mit 48 ist deren Zahl zu hoch. Er hoffe, dass es für die Türnotöffnungen, zu denen die Feuerwehrleute oft grundlos gerufen werden, künftig eine Lösung geben wird.
Bürgermeister Jörg Gampe bedankte sich ausdrücklich bei den Kameraden für ihr Verantwortungsbewusstsein und für die Einsatzbereitschaft, die bei steigenden Alarmierungen dennoch stets gewährleistet war. Insbesondere richtet er seinen Dank an die Familien der Feuerwehrleute, die oftmals zurückstehen müssten, wie er betonte.
Mit 111 Aktiven ist die Zahl der Mitglieder der vier Löschzüge in Mitte, Nehesdorf, Pechhütte und Sorno stabil. 23 Mitglieder zählt die Jugendfeuerwehr, die im vergangenen Jahr unter der Leitung von Jeffrey Schindler neuen Schwung erfahren hat. In seinem Bericht, den der neue Jugendwart durch Andy Hoffmann verlesen ließ, blickt er auf zahlreiche Weiterbildungen und gemeinsame Aktivitäten wie eine Fahrt ins Tropical Island, Arbeitseinsätze an der Grundschule Nehesdorf, das Herbstfeuer, den ersten gemeinsamen Stützpunktwettkampf der Jugendwehren im Freibad oder die Weihnachtsfeier zurück.
Neue Ideen und konkrete Pläne für die Arbeit in 2016 gäbe es bereits viele und so kam das Überraschungsgeschenk, dass Bürgermeister Jörg Gampe und Michael Miersch an diesem Abend im Gepäck hatten, gerade recht. Mit Landesmitteln aus Lottoeinnahmen, einer großzügigen Spende der Stadtwerke und einer Zuwendung durch die Stadt Finsterwalde konnten zwei große Zelte für Feste, Veranstaltungen und Zeltlager angeschafft werden. „Für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bedeutet das mehr Spaß und Qualität bei der Feuerwehr“, sagte Bürgermeister Jörg Gampe. Geschenke gab es auch vom Landtagsabgeordneten Rainer Genilke. Als Präsident der Landesverkehrswacht überbrachte er Gutscheine für Fahrsicherheitstrainings auf dem Übungsplatz in Massen.
Die Arbeit in der Stützpunktfeuerwehr habe sich bewährt, betonte Kamenz und verwies dabei auf die erfolgreiche Bewältigung der drei Großbrände in der Gemeinde Massen. „Dabei hat sich auch gezeigt, dass unser Einsatzleitwagen (ELW) ein unverzichtbares Mittel ist, umso mehr hoffen wir, dass der vom Landkreis Elbe-Elster neu zu beschaffende ELW in diesem Jahr an die Feuerwehr Finsterwalde übergeben werden kann.“ Generell setze man auch künftig auf Synergie-Effekte und eine Zusammenarbeit mit den Einrichtungen des Rettungswesens. So freue es ihn besonders, dass der Kreisbrandmeister Steffen Ludwig, Michael Merke vom Technischen Hilfswerk, der Leiter der DRK-Rettungswache, Peter Marschner, und André Wagner von der DRK-Rettungshundestaffel der Einladung gefolgt seien.
Die lang erwartete Umstellung auf Digitalfunk, auf die sich die Feuerwehrleute bereits in 2014 vorbereitet hatten, sei in 2015 erfolgreich geschehen und funktioniere reibungslos, informierte Kamenz.
Mit der Stadt Finsterwalde habe es auch in 2015 eine gute und konstruktive Zusammenarbeit gegeben. So freue es ihn, dass bei der Neubesetzung der Mitarbeiter auch auf die Qualifikation als Feuerwehrmann geachtet. Da gehe die Stadt als Träger des Brandschutzes mit gutem Beispiel voran.
Eine beachtliche Bilanz zogen die Frauen und Männer vom Feuerwehrmuseum. Der Verein verzeichnete im vergangenen Jahr einen Besucherrekord von 1038 Gästen. Davon besuchten knapp 600 allein am Tag des offenen Denkmals die Einrichtung in der Geschwister-Scholl-Straße. Ein Dank ging dabei an die Finsterwalder Stadtwerke, die freundlicher Unterstützer des Museums sind.
Auch in 2015 haben die Feuerwehrleute an zahlreichen Qualifikationen teilgenommen. „Die technischen Anforderungen steigen und ohne Qualifikation ist der Brandschutz nicht zu gewährleisten. Die Zeit für Ausbildungen wird von den Kameraden zusätzlich aufgebracht, was ein großes Lob wert ist“, betonte der stellvertretende Stadtbrandmeister Andy Hoffmann. Insgesamt brachte es die Finsterwalder Wehr im Jahr 2015 auf 45 Weiterbildungen.
Quelle & Fotos: Stadtverwaltung Finsterwalde