Gesundheitsministerin Britta Müller hat am gestrigen Mittwoch das Elbe-Elster Klinikum in Finsterwalde besucht und sich über die aktuelle Situation sowie die Umsetzung der Krankenhausreform informiert. Im Gespräch mit Landrat Christian Jaschinski und Klinikgeschäftsführer Michael Winkler ging es unter anderem um den geplanten zentralen Krankenhausneubau im Landkreis und die Umwandlung der bisherigen drei Klinikstandorte in Elsterwerda, Finsterwalde und Herzberg in ambulant-stationäre Gesundheitszentren. Ziel sei dabei, die medizinische Versorgung trotz sinkender Patientenzahlen und steigender Anforderungen weiterhin bedarfsgerecht und wohnortnah zu gewährleisten. Müller betonte die Bedeutung einer transparenten Kommunikation der Veränderungen und verwies auf mögliche Fördermittel aus dem bundesweiten Krankenhaustransformationsfonds.
Das Land Brandenburg teilte dazu mit:
Gesundheitsministerin Britta Müller setzt die Reihe ihrer Krankenhausbesuche fort: Am Mittwoch war sie zu Gast im Elbe-Elster Klinikum am Standort Finsterwalde. Dort sprach sie unter anderem mit Christian Jaschinski, Landrat des Landkreises Elbe-Elster, und Michael Winkler, Geschäftsführer des Elbe-Elster Klinikums, über die aktuelle Situation und über die Umsetzung der Krankenhausreform. Der Kreistag hatte am 7. April 2025 für die Fortsetzung der Planungsprozesse für einen zentralen Krankenhausneubau gestimmt. Der Beschluss beinhaltet auch, eine Zukunftskonzeption für den Umbau der bestehenden drei Klinikstandorte in Elsterwerda, Finsterwalde und Herzberg zu ambulant-stationären Gesundheitszentren zu entwickeln, umso weiterhin bedarfsorientiert die wohnortnahe, qualifizierte Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung zu gewährleisten. Bei einem Rundgang informierte sich die Ministerin auch über den Einsatz von Telemedizin.
Gesundheitsministerin Müller sagte: „Das Elbe-Elster Klinikum steht – wie viele andere Standorte auch – vor einer Vielzahl von notwendigen Veränderungen. Die geplante Konzentration der stationären Versorgung an einem für alle Menschen im Kreis Elbe-Elster gut erreichbaren Zentralkrankenhaus bietet die Chance, trotz rückläufiger Patientenzahlen und steigendem Fachkräftebedarf die Gesundheitsversorgung im Landkreis bedarfsgerecht und zukunftsfest zu gestalten, und gleichzeitig auch attraktive und moderne Arbeitsbedingungen zu bieten. Dabei ist klar, dass an den drei bisherigen Standorten auch weiterhin Gesundheitsangebote vorhanden bleiben müssen. Die geplante Verzahnung von ambulanten und stationären Leistungen trifft genau den Kern dessen, was wir mit der Umsetzung der Krankenhausreform im Land Brandenburg erreichen wollen: Alle Krankenhausstandorte sollen als Orte der regionalen Gesundheitsversorgung erhalten und damit die wohnortnahe Gesundheitsversorgung insgesamt gestärkt werden. Entscheidend für den Erfolg ist, dass die Gründe für die Veränderungen vor Ort gut und transparent erklärt werden. Der Kreistagsbeschluss für ein Zentralklinikum und die Entwicklung der bisherigen drei Standorte zu Gesundheitszentren erfüllt Fördertatbestände des Transformationsfonds, sodass eine finanzielle Unterstützung grundsätzlich möglich ist.“
Der Transformationsfonds ist ein wichtiger Baustein der Krankenhausreform. Mit ihm sollen die notwendigen finanziellen Ressourcen bereitgestellt werden, um die strukturellen Veränderungen im Zuge der Reform zu fördern. In den Jahren 2026 bis 2035 sollen bundesweit dafür insgesamt bis zu 50 Milliarden Euro bereitgestellt werden. Damit sollen zum Beispiel Vorhaben, die eine Konzentration akutstationärer Versorgungskapazitäten oder die Weiterentwicklung von Krankenhausstrukturen hin zu sektorenübergreifenden Versorgungseinrichtungen umfassen, gefördert werden. Förderfähig ist auch die Bildung telemedizinischer Netzwerkstrukturen zwischen Krankenhäusern.

Landrat Christian Jaschinski erklärte: „Der Besuch von Gesundheitsministerin Britta Müller im Elbe-Elster Klinikum ist nicht nur ein wichtiges Signal für die Zukunft der medizinischen Versorgung in unserem Landkreis, sondern auch eine Gelegenheit, unsere Erwartungen und Anliegen direkt zu kommunizieren. Wir wünschen uns von der Landesregierung eine aktive Unterstützung, insbesondere bei der Beantragung und Bereitstellung finanzieller Mittel aus dem Krankenhaustransformationsfonds, sowie bei der zukunftssicheren und qualitativ hochwertigen Gestaltung unserer Gesundheitsversorgung. Mit der Fortsetzung der Planungsprozesse für den zentralen Krankenhausneubau im Zentrum des Elbe-Elster Kreises und der Entwicklung innovativer Gesundheitszentren an den bestehenden Standorten möchten wir gemeinsam mit der Landesregierung die Basis für eine nachhaltige medizinische Infrastruktur schaffen. Wir hoffen, dass dieser Austausch Impulse setzt, um die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen für diese wegweisenden Projekte weiter zu verbessern.“
Geschäftsführer Michael Winkler sagte: „Ich möchte mich für die Unterstützung und die partnerschaftliche Begleitung durch Ihr Ministerium herzlich bedanken. Uns eint das gemeinsame Ziel, die Versorgung im Elbe-Elster Kreis zu optimieren und bedarfsgerecht zukunftsfest zu dimensionieren. Der Weg ist der Krankenhaustransformationsfonds, der genau für diese Veränderungsprozesse geschaffen wurde. Dabei ist uns wichtig, dass auch vorhandene Versorgungsdefizite wie zum Beispiel in der Geriatrie oder in der Herzinfarktversorgung in unserem Landkreis gehoben werden. Mit dem Votum des Kreistages wurde jetzt das entsprechende Signal gesetzt. Für Ihr Interesse an unserem Elbe-Elster Klinikum und der Möglichkeit Ihnen die Versorgung vor Ort zeigen zu dürfen, bedanken wir uns herzlich!“
Das Elbe-Elster Klinikum ist ein Krankenhaus der Grundversorgung im Versorgungsgebiet 4 (Lausitz-Spreewald). Krankenhäuser der Grundversorgung stellen die wohnortnahe Versorgung für die am häufigsten auftretenden Krankheiten in der Region sicher. Träger ist der Landkreis Elbe-Elster. Die drei Häuser betreiben Fachabteilungen für Intensivmedizin, Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie/Geburtshilfe, Pädiatrie, Psychiatrie und Radiologie. Laut aktuellem Vierten Krankenhausplan des Landes Brandenburg verfügt das Klinikum über 474 Planbetten, davon 444 vollstationär und 30 teilstationär. Der Standort Finsterwalde hat davon 171 vollstationäre Planbetten (Elsterwerda: 124, Herzberg: 149).
Die Zahl der Patienten, die hier stationär in den Fachabteilungen Chirurgie, Innere, Gynäkologie/Geburtshilfe und Pädiatrie versorgt wurden, ist im Zeitraum 2019 bis 2024 um 34 Prozent zurückgegangen, von 18.321 auf 12.089 Fälle. Dafür ist eine Zunahme von ambulanten Operationen zu verzeichnen. Das Land Brandenburg hat der Elbe-Elster Klinikum GmbH im Zeitraum von 1991 bis 2024 Fördermittel in Höhe von insgesamt 153,39 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
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Red. / Presseinformation