Projektleiter Roland Neumann: „Wer im Netzwerk bei uns im Landkreis arbeitet, der bringt sich mit viel Herz ein. Dazu gehören Offenheit und Toleranz, Einfühlungsvermögen, die eigene, ganz individuelle, Lebenserfahrung und natürlich „Familienfreundlichkeit“
Unter dem Motto „Wir sind das Netzwerk“ würdigte das Netzwerk „Gesunde Kinder“ am 19. Juli auf einer Ehrungsveranstaltung im „Quartier Rautenstock“ in Doberlug-Kirchhain seine langjährigen Paten. Gleichzeitig erhielten die neu ausgebildeten Paten ihre Zertifikate. Landrat Christian Heinrich-Jaschinski als Schirmherr des Netzwerkes: „Ob als Pate, Referent oder Kooperationspartner – das Engagement der vielen Ehrenamtlichen, Unterstützer und Förderer bildet das Fundament unseres regionalen Netzwerkes“, sagte der Landrat. Insbesondere, weil alle Beteiligten viel Zeit aufwenden, um ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit nachzugehen, sei die Anerkennung und Würdigung dieses Einsatzes sehr wichtig. Er erinnerte sich: „Im Januar 2010 haben wir im Landkreis Elbe-Elster das „Netzwerk Gesunde Kinder“ ins Leben gerufen. Und seitdem hat sich eine Menge getan. Im ersten Jahr standen 52 Familien zunächst 20 Paten zur Seite. Heute sind es 42 ehrenamtlich tätige Paten und Patinnen, und mit dem heutigen Tag kommen weitere sieben Netzwerkpaten dazu.“ Momentan werden über 400 Kinder in ihren Familien im gesamten Landkreis vom Elbe-Elster-Netzwerk „Gesunde Kinder“ begleitet. So wurde aus über sieben Jahren Netzwerkarbeit eine Erfolgsgeschichte. Und die möchte der Landkreis für ein gesundes Aufwachsen von Kindern weiter ermöglichen und auch in Zukunft mit vereinten Kräften fortschreiben. Denn es geht darum, familienfreundliche Bedingungen auch als weichen Standortfaktor anzubieten, Vorbild für andere zu sein und an den passenden Stellen Kritik zu üben.
Der Landkreis ist auf diesem Gebiet ordentlich aufgestellt und das „Netzwerk Gesunde Kinder“ reiht sich ein in alle Aktivitäten und Angebote für Schwangere und Familien mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr. Von der Schwangerschaft bis zum 3. Lebensjahr begleiten die geschulten Familienpatinnen und –paten die Familien Durch ihre Besuche erleichtern sie den Zugang zu Informationen und Wissen. Sie informieren über regionale Angebote sowie professionelle Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten. Über den direkten Kontakt zu den Familien bauen die Patinnen und Paten Beziehungen auf, vermitteln Kompetenz und Wertschätzung und fördern damit das selbstbestimmte Handeln von Müttern und Vätern in ihrer Rolle als verantwortungsvolle Eltern. Für den Erfahrungsaustausch der ehrenamtlich Tätigen untereinander, finden regelmäßig regionale Patenstammtische sowie Weiterbildungen statt. Die Netzwerkkoordinatorinnen Sandra Woköck und Stefanie Dreyer waren sehr stolz und froh an diesem Tag eine große Zahl der aktiven Paten von allen regionalen Stammtischen begrüßen zu können. „Denn dass junge Familien über das Netzwerk Unterstützung für eine gesunde Entwicklung ihrer Kinder erhalten, ist neben unseren zahlreichen Familienbildungsveranstaltungen vor allem unseren ehrenamtlichen Paten, dem Herzstück unseres Projektes, zu verdanken. Sie bauen ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Familien auf und agieren auf Augenhöhe mit den Eltern. Sie helfen Hemmschwellen abzubauen wenn weiterführende Hilfen gewünscht werden und sind vor allem ein kompetenter Ansprechpartner, Zuhörer und Begleiter für die Familie“, sagte Sandra Woköck. Sie machen das ehrenamtlich und nehmen sich viel Zeit sowie für die Besuche in den Familien als auch für die Schulungen, um immer wieder passgenau und bedarfsorientiert den jungen Eltern zur Seite zu stehen.“
Eine weitere wichtige Säule des Projektes sind die Kooperationspartner. Die Angebote für Familien in unserem Landkreis sind trotz der ländlich geprägten Strukturen vielfältig. Es gibt sie sowohl im medizinischen, im therapeutischen als auch im sozialen Bereich.
Von Anfang an als enger Partner im Boot ist das Elbe-Elster-Klinikum. Dank ihm konnte das erste Netzwerkbüro im Herzberger Krankenhaus eingerichtet werden und avancierte bald zum Anlaufpunkt für viele Eltern nach der Geburt ihres Kindes. Gemeinsam mit den Ärzten, dem Pflegepersonal und den im Klinikum angestellten Hebammen gelang es, den Netzwerkgedanken umzusetzen und jungen Eltern von Beginn an eine bedarfsorientierte Begleitung anzubieten.
Stellvertretend für das Gesundheitswesen, der Jugendhilfe und der kommunalen Verwaltung sind gemeinsam mit vielen weiteren Akteuren zum Beispiel die Schwangerschafts-Beratungsstellen des Landkreises und der der Diakonie, die Erziehungsberatungsstellen des Arbeiter-Samariter-Bundes und der Diakonie, die Mitarbeiter von therapeutischen Fachpraxen, die Leiterinnen der Eltern-Kind-Gruppen sowie die Vertreter des Landkreises kompetente Partner im regionalen Netzwerk. Sie sind für die teilnehmenden Eltern, Paten oder die Koordination sind ein steter und verlässlicher Ansprechpartner bei allen fachlichen Fragestellungen.
Die dritte, unverzichtbare Säule für ein erfolgreiches Netzwerk, sind die Förderer und Unterstützer. Allen voran die Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“, die bei vielen Anliegen und Projekten auf den verschiedensten Feldern dem Landkreis zur Seite steht. Ihr ist es zu verdanken, dass den Netzwerkfamilien hochwertige, gesundheitsfördernde Geschenke und Materialien überreicht werden können.
Für Landrat Christian Heinrich-Jaschinski ist eine Selbstverständlichkeit, dass er sich weiter für das Netzwerk einsetzen wird, damit die Erfolgsgeschichte weitergeht. Er habe deshalb 2011 gerne die Schirmherrschaft für das „Netzwerk gesunde Kinder“ übernommen. Er sagte: „Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss.“
Er hält diesen Satz des österreichischen Pädagogen und Gründer der SOS Kinderdörfer, Hermann Gmeiner, für sehr zutreffend. Als Elbe-Elster Netzwerk „Gesunde Kinder“ sind wir eine Gemeinschaft verschiedenster regionaler Akteure, die sich für Familienfreundlichkeit und ein gesundes Aufwachsen in unserem Landkreis einsetzen. „Wir sind stark, weil wir vernetzt sind. Nur dank des gemeinsamen großen Engagements unserer ehrenamtlichen Familienpatinnen und –paten sowie der Unterstützung unserer Förderer und Kooperationspartner kann das Projekt stetig weiter entwickelt und auch zukünftig erfolgreich gestaltet werden“.
Um unseren jungen Familien im Landkreis auch weiterhin diese wertvolle Begleitung anbieten zu können, braucht das regionale Netzwerk dringend neue ehrenamtliche Patinnen und Paten. Wer Interesse an der lokalen Netzwerkarbeit haben und sich über das Patenamt und die Ausbildung informieren will, wende sich an die Koordinierungsstelle des Projektes.
pm/red