Johanniter informieren: Das gilt es für den Start in die Osterferien zu beachten
Südbrandenburg. Vorbereitung ist alles. Wer sich auf eine Reise mit dem Pkw macht, muss Einiges bedenken. Nicht nur die Fahrtroute, die Pausenintervalle und Beladung stehen im Fokus, auch das Fahrzeug gehört überprüft. Utensilien wie Warndreieck und Verbandkasten sollten auf dem aktuellsten Stand und für den Notfall griffbereit verstaut sein. Die Johanniter raten, insbesondere vor längeren Autofahrten vorab folgende Dinge zu prüfen:
• Ist der Verbandkasten aktuell bestückt und entspricht er den gültigen DIN-Normen?
• Sind genügend Warnwesten im Auto und im Notfall gleich zur Hand?
• Sind ausreichend Getränke an Bord?
• Gibt es genügend Spielzeug für die Kleinen, um Stauphasen zu überbrücken?
Kann Leben retten: die Rettungsgasse
Auch während der Reise selbst sind einige wichtige Verhaltensregeln zu beherzigen: Sollte der Verkehr gänzlich zum Erliegen kommen, muss unbedingt zügig eine Rettungsgasse gebildet werden. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Johanniter weiß jedoch nur einer von drei Befragten, wie eine Rettungsgasse funktioniert. Es ist daher wichtig, sich dies noch einmal ins Gedächtnis zu rufen: Bei einer Straße mit zwei Spuren je Fahrtrichtung scheren die anhaltenden Fahrzeuge auf der linken Spur nach links und auf der rechten Spur nach rechts aus. Auf dreispurigen Straßen ziehen nur die Fahrzeuge, die sich auf der ganz linken Überholspur befinden, nach links. Diejenigen, die sich auf der mittleren und der rechten Spur befinden, müssen nach ganz rechts außen ausweichen. „Im Einsatz sind es oft Minuten, die über das Überleben der Verletzten entscheiden. Das schnelle Bilden der Rettungsgasse ist daher lebenswichtig und das funktioniert nur, wenn alle dazu beitragen“, betont Andreas Berger-Winkler, Rettungsassistent und Sprecher der Johanniter Südbrandenburg.
Bei einem Unfall: zuerst die Eigensicherung beachten Ist es zu einem Unfall gekommen, gilt es ebenfalls einige wichtige Regeln zu beachten. „Damit das Fahrzeug im fließenden Verkehr möglichst früh zu erkennen ist, sollte die Warnblinkanlage angeschaltet sein und der Kofferraum geöffnet werden. Das Auto immer von der verkehrsangewandten Seite verlassen und natürlich die Warnweste nicht vergessen“, erklärt Berger-Winkler. Auch das Warndreieck muss umgehend aufgestellt werden. Dabei gilt als Faustregel: Auf Landstraßen das Warndreieck in einem Abstand von 100 Metern vor dem Auto aufstellen, auf Autobahnen 150 bis 200 Meter davor. Schutz vor vorbeifahrenden Autos bietet auf einer Autobahn oder Landstraße nur der Bereich hinter der Leitplanke.
Auch wer als Außenstehender den an einem Unfall Beteiligten zur Hilfe eilt, sollte niemals die Eigensicherung vergessen und sich zuerst einen Überblick verschaffen. Dann den Verunfallten ansprechen und wenn möglich hinter der Leitplanke in Sicherheit bringen. Liegen Verletzungen vor, den Rettungsdienst unter der europaweit gültigen Notruf-Nummer 112 rufen. Liegen keine Verletzungen vor, muss die Polizei unter 110 benachrichtigt werden. Die Verletzten müssen versorgt werden, bis der Rettungsdienst eintrifft. Deshalb gilt für Ersthelfer: keinesfalls zurück in das Auto steigen, sondern hinter der Leitplanke auf die Hilfskräfte warten.
Um auf die Bedeutung des Themas Rettungsgasse hinzuweisen, haben die Johanniter die Aktion „Rettungs(G)asse sind wir alle!“ ins Leben gerufen. Das Aktionsmotiv zeigt in abstrakter Darstellung eine mehrspurige Straße mit einem Einsatzfahrzeug und dem Slogan. Damit sollen Autofahrer daran erinnert werden, dass es bei Notfällen im Straßenverkehr auf jeden ankommt, damit die Rettungskräfte rechtzeitig an ihr Ziel kommen.
Quelle & Fotos: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.