Der Krisenstab im Lübbener Rathaus hat am Sonntag zahlreiche Festlegungen zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des Corona-Virus für die Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota) getroffen. Er besteht aus dem Bürgermeister, den vier Fachbereichsleitern sowie der Pressesprecherin. Sie arbeiten stets in enger Abstimmung mit übergeordneten Behörden von Landkreis und Land sowie den Hauptverwaltungsbeamten im Landkreis, um doppelte Arbeitsvorgänge zu vermeiden und Ressourcen gezielt einzusetzen.
Folgende Festlegungen wurden am Sonntag getroffen, an weiteren wird fortlaufend gearbeitet:
Bereich Schulen / Horte / Kitas:
Ab Mittwoch sind nach einem Beschluss des Landes Brandenburg Schulen, Horte und Kitas geschlossen. Eltern aus Bereichen der sogenannten kritischen Infrastruktur sind berechtigt, ihre Kinder weiter betreuen zu lassen. Zu diesen Tätigkeitsbereichen zählen beispielsweise Medizin, Pflege, Versorgung (Energie, Wasser, Lebensmittel, Arznei), Polizei, Justiz, Feuerwehr, Bildung, Erziehung oder Verwaltung. Diese Bereiche werden derzeit von Land und Landkreis weiter konkretisiert.
Für die Notbetreuung in Horten und Kitas ist die Stadtverwaltung zuständig. Da bislang keine abgestimmten Formulare zur Erfassung der Bedarfe vorliegen, werden die städtischen Einrichtungen ab Montagfrüh die Bedarfe für eine Notbetreuung in einer Liste vorab erfassen, damit die Stadtverwaltung den Bedarf an Erziehern planen kann. Das dann mit den übergeordneten Behörden abgestimmte Formular sowie eine Übersicht aller einzureichenden Unterlagen wird anschließend an die betreffenden Eltern ausgegeben.
Personen, die sich in Risikogebieten aufgehalten haben, dürfen Horte, Kitas und Schulen nicht betreten. Ein entsprechendes Schild wird Montagfrüh an den Einrichtungen ausgehängt. Die ständig aktualisierte Liste der Risikogebiete ist über das Robert-Koch-Institut (www.rki.de) abzurufen.
Alle weiteren Fragen werden derzeit im Rathaus geklärt.
Bereich Veranstaltungen / Einrichtungen:
Alle städtischen Veranstaltungen und Veranstaltungen in städtischen Einrichtungen werden bis vorerst 1. Mai abgesagt. Dies betrifft auch eingemietete externe Veranstalter, jegliche Kurse (Sport, Musik, …) sowie private Geburtstagsfeiern in diesen Gebäuden. Städtische Einrichtungen wie Museum, Bibliothek, Neuhaus, Rathausgalerie, Turnhallen, Dorfgemeinschaftshäuser werden ab Dienstag bis einschließlich 19. April geschlossen. Nur der Wochenmarkt findet bis auf weiteres statt.
Bereich Kommunalpolitik:
Der Hauptausschuss am Montag wurde nach Rücksprache mit dem Ausschussvorsitzenden Frank Selbitz, dem Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung Peter Rogalla und Bürgermeister Lars Kolan abgesagt. Ebenfalls wurde die Stadtverordnetenversammlung am 25. März abgesagt.
In der kommenden Woche wird in Abstimmung mit den Fraktionsvorsitzenden geprüft, wie ggf. dringend notwendige Beschlüsse herbeigeführt werden können.
Bereich Rathaus-Betrieb:
Das Bürgerbüro im Rathaus ist am Montag zu den gewohnten Zeiten geöffnet – der Haupteingang ist nur während dieser Zeit offen. Über die Öffnungszeiten an den folgenden Tagen berät die Rathausspitze am Montag weiter. Bürger werden gebeten, nur mit dringenden Anliegen ins Rathaus zu kommen. Viele Anliegen können online, telefonisch und per Post erledigt werden. Hinweise, Ansprechpartner und Formulare dazu gibt es hier:
http://www.luebben-rathaus.de/de/rathaus/buergerforum/buergerbuero/
http://www.luebben-rathaus.de/de/rathaus/verwaltung/formulare/
Das Rathaus entwickelt in der kommenden Woche Vertretungs- und Schichtpläne für Mitarbeiter, die wegen Erkrankung oder eventueller Quarantäne nicht ins Rathaus kommen können. Weitere Homeoffice-Plätze werden eingerichtet. Verschiebbare Termine werden abgesagt. Maßnahmen zum weiteren Schutz der Mitarbeiter (Dienstversammlungen, Bürobesetzungen) werden zu Wochenbeginn abgestimmt.
„Wir haben in solchen Situationen logischerweise nicht auf jede Frage eine befriedigende Antwort“, sagte Bürgermeister Lars Kolan nach der Sitzung am frühen Sonntagnachmittag. An der Beantwortung aller Fragen und der Bereitstellung von Lösungen werde jedoch auf allen Ebenen gearbeitet. „Trotz aller Unsicherheiten plädiere ich für Pragmatismus und Vernunft. Bürgerinnen und Bürger sollten nicht spekulieren, sondern nachfragen. Dazu stehen wir unter den bekannten Kontakten zur Verfügung.“