In Lübben (Spreewald) erinnert ab sofort ein neues Teilstück der Mobilitätsachse an den berühmten Naturwissenschaftler Rudolf Marloth (1855–1931). Seit dem heutigen 25. April trägt der frisch fertiggestellte Abschnitt den Namen „Rudolf-Marloth-Weg“ – auf Initiative des Freundeskreises für Lübben e. V., die von der Stadtverordnetenversammlung bereits im Oktober 2024 beschlossen wurde. Marloth, geboren in der Lübbener Sternstraße, machte sich international als Apotheker, Botaniker und Chemiker einen Namen und entdeckte zahlreiche Pflanzenarten in Südafrika. Mit dem neuen Wegstück, das Teil der barrierefreien Verbindung zwischen Bahnhof und Innenstadt ist, würdigt Lübben einen seiner bedeutendsten Söhne.
Die Stadt Lübben teilte dazu mit:
Seit dem 25. April trägt ein Teilstück der Mobilitätsachse fortan den Namen “Rudolf-Marloth-Weg”. Damit würdigt die Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Blota) auf Initiative vom Freundeskreis für Lübben e. V. den international anerkannten Apotheker, Botaniker, Chemiker und Lübbener Rudolf Marloth (1855-1931).
Die Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Blota) hat das Ziel, mit dem Ausbau der Mobilitätsachse eine barrierefreie und lückenlose Fuß-und Radwegeverbindungen zwischen Bahnhof und Innenstadt für Bürgerschaft und Gäste zu schaffen. Der erste Bauabschnitt ab Schwarzer Weg entlang der Friedensstraße (nur Gehweg) bis zum Eingang Hain wurde Mitte April beendet. Somit konnte ein Teilstück entlang der Achse nun auch offiziell eingeweiht werden. Seit dem 25. April trägt der Weg den Namen “Rudolf-Marloth-Weg”. Mit der Benennung würdigt die Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Blota) auf Initiative vom Freundeskreis für Lübben e. V. den international anerkannten Apotheker, Botaniker, Chemiker und Lübbener Rudolf Marloth (1855-1931). Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Blota) hatte bereits am 24. Oktober 2024 die Benennung beschlossen.
Rudolf Marloth (1855-1931)
Rudolf Marloth war ein Apotheker, Botaniker und Chemiker. Er wurde am 28. Dezember 1855 in der Lübbener Sternstraße, als Sohn des Schornsteinfegermeisters Wilhelm Marloth und der Karoline Lehmann geboren. Als Realschüler hatte Rudolf Marloth längst besonderes Interesse für die Naturwissenschaften entwickelt. Er wurde zunächst in der alten Delphinen-Apotheke seiner Heimatstadt, danach in Apotheken anderer Städte – auch in der Schweiz – ausgebildet. Nach Abschluss des Pharmazie-Studiums an der Berliner Universität promovierte er in Rostock. Ein Schulfreund holte ihn nach Kapstadt, bald besaß er eine Apotheke in Kimberley. Kurz nach seiner Ankunft in Südafrika im Jahre 1883 hatte er mit ersten Forschungen in den kaum erforschten Vegetationsgebieten am Kap der guten Hoffnung begonnen. Er bereiste den Oranje-Freistaat, Betschuana-Land und Deutsch Südwest – Afrika.
Neben seiner Arbeit als Professor der Chemie am Victoria College in Stellenbosch, betrieb er in Kapstadt ein pharmazeutisches Labor. Hauptgegenstand seiner Forschungen war die Nutzbarmachung der Naturschätze Südafrikas. Er entdeckte in den Gebirgen des Kaplandes zahlreiche neue Pflanzenarten. Er forschte für die Deutsche Tiefsee-Expedition (1898), mit deren berühmten Botaniker A. F. W. Schimper er seine umfassendsten botanischen Reisen begann. Sein erstes großes Werk über “Das Kapland” erschien 1908. Er publizierte zahllose Aufsätze in mehreren Sprachen – sein bekanntes Hauptwerk “The Flora of South Africa” (Die Flora Süd-Afrikas, 2013) – mit prächtigen Farbtafeln und eigenen Exkursionsfotos.
In Kapstadt starb Marloth im Jahre 1931. Zu seinen Lebzeiten und in seinem Testament hat er Lübben und das Paul-Gerhardt-Gymnasium mit Geldmitteln und einer Stiftung bedacht. “Um in dieser Welt Erfolg zu haben, genügt es nicht eine Nation von Denkern zu sein; die Hauptsache ist die wissenschaftliche und praktische Anwendung des Denkens”, schrieb Marloth in seinem Testament. Den Namen des “Südafrikanischen Patriarchen der Naturwissenschaften” und vielfachen Ehrendoktors tragen u. a. die zu den Doldengewächsen gehörende Marlothiella und die zu den lederblättrigen Rhamnaceen gehörende Marlothia. Zudem ist ein privates Naturschutzgebiet nahe des Kruger-Nationalparks nach ihm benannt.
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Red. / Presseinfo