Zwei kulturelle Projekte aus Lübben werden im Rahmen des Projektfonds Kulturplan Lausitz gefördert. Wie die Spreewaldstadt mitteilte, erhält der Paul-Gerhardt-Verein Lübben e. V. insgesamt 10.000 Euro für das Projekt „Mit Herz und Mund“, das eine kreative Auseinandersetzung mit dem Schaffen des Liederdichters Paul Gerhardt anlässlich seines 350. Todestages im Jahr 2026 ermöglichen soll. Zudem wird der Förderverein des Stadt- und Regionalmuseums Lübben (Spreewald) e. V. mit 5.000 Euro für das Projekt „Entgegen der Fließrichtung“ unterstützt, das die Künstlerin Marie Elisabeth Moritz und ihre Werke in den Fokus rücken will. Ziel soll es sein, dass beide Vorhaben dazu beitragen, die kulturelle Vielfalt der Region sichtbar zu machen und die lokale Geschichte auf innovative Weise zu vermitteln.
Die Stadt Lübben teilte dazu mit:
Zwei Projekte aus Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota) erhalten Mittel aus dem Projektfonds Kulturplan Lausitz. Der Paul-Gerhardt-Verein Lübben e. V. wurde für das Projekt „Mit Herz und Mund – Lübben spielt, musiziert und kreiert Paul Gerhardt“ mit 10.000 € prämiert. Dieses Projekt findet im Rahmen des Paul-Gerhardt-Gedenkjahres 2026 in Lübben statt. Der Förderverein des Stadt- und Regionalmuseums Lübben (Spreewald) e. V. wurde für das Projekt „Entgegen der Fließrichtung“ mit 5.000 berücksichtigt.
PROJEKTFONDS KULTURPLAN LAUSITZ
Der Projektfonds Kulturplan Lausitz setzt den erfolgreichen Ideenwettbewerb „Kulturelle Heimat Lausitz“ (2019–2021) fort und ergänzt zentrale Maßnahmen wie die Lausitz-Kultur-Koordinierungsstelle (LKK) und das Lausitz Festival. Ziel ist es, die Schwerpunkte des Kulturplans in konkrete Angebote zu übersetzen und die kulturelle Bedeutung für die Region zu stärken. Betreut wird der Fonds von der LKK und actori. Gefördert werden landkreisübergreifende Projekte, die Vernetzung und Sichtbarkeit der Lausitzer Kulturlandschaft fördern. In diesem Jahr erhalten acht Projekte bis zu 150.000 Euro, 13 kleinere bis zu 10.000 Euro und vier dreijährige Vorhaben bis zu 100.000 Euro pro Jahr. Die Förderung deckt bis zu 90 % der Kosten, eine Fortsetzung des Programms ist geplant.
PROJEKT | MIT HERZ UND MUND
Das Projekt „Mit Herz und Mund“ setzt in Vorbereitung auf das Paul-Gerhardt-Gedenkjahr 2026 (350. Todestag) schon im Jahr 2025 eine künstlerische und kreative Auseinandersetzung mit dem Schaffen Paul Gerhardts in Gang. Es geht darum, sich den Texten Paul Gerhardts auf verschiedene Art zu nähern: Welche Botschaft transportieren die Verse aus dem 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart?
Das soll in einem interkulturell-partizipativen Projekt gemeinsam erarbeitet werden: Laien aus unterschiedlichen Generationen und Sprachräumen arbeiten mit Gerhardts Texten und finden Resonanz in den darin transportierten Lebensthemen – und zwar durch Musik und Theater. Alle sind herzlich eingeladen, weder Musik- noch Theatervorkenntnisse sind nötig, sondern vielmehr die Lust am Entdecken.
Außerdem sind die Teilnehmenden aktiv an der Stückentwicklung beteiligt. Das Projekt ist ein Labor für partizipative künstlerische Erarbeitungs- und Darstellungsformen mit Beteiligten aus der Stadtgesellschaft. Es sollen insbesondere, aber nicht nur, Menschen angesprochen werden, die sich bislang nicht in festen Gruppen (Chöre, Ensembles, Kurse) künstlerisch betätigen. Der nächste Schnupper-Workshop findet am 22. März um 14:00 Uhr im Wappensaal statt. Premiere ist 12. Oktober.
▼ TERMINE
22.03. | 14:00 – 17:00 Uhr | Wappensaal Schloss Lübben
- Schnupper-Workshop – offen für alle, keine Vorkenntnisse erforderlich.
- Weitere Probentermine unter www.paul-gerhardt-verein.de.
12.10 | 17:00 Uhr | Paul-Gerhardt-Kirche Lübben
- Premiere Theaterstück
- Künstlerische Leitung: Jule Torhorst
- Musikalische Leitung: Hardy Schulze
PROJEKT | ENTGEGEN DER FLIESSRICHTUNG
Das Museum Schloss Lübben bewahrt zahlreiche Gemälde, Zeichnungen und Fotos in seiner Sammlung von der Landschaftsmalerin Marie Elisabeth Moritz (geb. in Lübben 1860, gest. 1925 in Berlin-Friedenau). Als junge Frau ging sie nach Berlin, um in verschiedenen Ateliers Malerei zu studieren. Auf ihren Reisen an die Nordsee, durch Pommern, nach Italien und ins Riesengebirge verfeinerte sie ihr Talent für Licht und Details. Später ließ sie sich in Friedenau nieder, das damals noch vor Berlin lag und als avantgardistischer Künstlerort und “Denklabor” galt, wo u. a. Max Bruch, Kurt Tucholsky, Rosa Luxemburg, August Bebel und Kurt Kautsky lebten. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie eine Zeit lang mit Mal- und Zeichenunterricht. Aus Sicht der Gesellschaft um 1900 muss sie eine selbstständige und eigensinnige Frau gewesen sein, die zeit ihres Lebens unverheiratet blieb. Obwohl sich ihre Werke in mehreren Museen und Privatsammlungen deutschlandweit befinden, fehlt es ihr vor Ort an Popularität. Wir möchten diese starke, vorbildhafte Lausitzerin mit einer eigenständigen Publikation und mehreren Kunst-Workshops in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Viele ihrer Gemälde zeigen Spreewald-Landschaften und Lübbener Stadtansichten. Jetzt, 100 Jahre später, bietet sich der spannende Vergleich zwischen der vergangenen Umbruchsituation zu Beginn der Moderne und der im Strukturwandel begriffenen Gegenwart an, die wir gemeinsam gestalten wollen.
▼ TERMINE
19.03. | 15:00 Uhr | Wappensaal
- Vortrag anlässlich ihres 100. Todestages + Kunst-Workshop mit Sandra Graf (Filz) im Museum Schloss Lübben
30.04. | 16:00 – 21:00 Uhr | Museum Schloss Lübben
- Museumsnacht im Museum Schloss Lübben: Kunst-Workshop (Druckwerkstatt) im Kontext zu den Gemälden von Marie Moritz
03.05. | 10:00 – 16:00 Uhr | Schlossinsel
- Kinderspektakel auf der Lübbener Schlossinsel: Kunst-Workshop mit Martin Jainz (Graffiti)
21.05. | 17:00 Uhr | Wappensaal
- Eröffnung der Sonderausstellung “Stadthelden – Lübbener Persönlichkeiten heute und früher” im Wappensaal in Lübben und Präsentation der Publikation zu Marie Moritz mit Würdigung ihres Lebenswerkes
29.07., 12.08., 26.08.2025
- innerhalb des Lübbener Kindersommers: Kunst-Workshops (Pein air-Malen) für die ganze Familie
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Red. / Presseinformation
Bild: Stadt Lübben / D. Ziemer