Das Asklepios Fachklinikum Lübben kritisiert die mangelhafte Unterstützung der Politik angesichts der explodierenden Kosten. Die Asklepios Gruppe hatte ein Inflationsausgleich gefordert, das allerdings bei dem Sprecher der Landesgruppe Brandenburg der SPD-Bundestagsfraktion Stefan Zierke eher weniger auf Verständnis stieß. Laut der Aussage von Zierke seien Krankenhäuser weniger stark von den Energiepreissteigerungen betroffen als andere Unternehmen, weshalb keine weiteren Ausgleichs- oder Unterstützungszahlungen zu erwarten seien.
Das Asklepios Fachklinikum Lübben teilten dazu mit:
Angesichts explodierender Kosten nicht nur bei Energie sondern auch bei Medikamenten und Medizinprodukten benötigen deutsche Krankenhäuser dringend schnelle und unbürokratische Finanzhilfen von der Politik. Asklepios kritisiert deshalb eine erste Antwort der Landesgruppe Brandenburg der SPD-Bundestagsfraktion auf die Forderung nach einem Inflationsausgleich. Krankenhäuser seien weniger stark von den Energiepreissteigerungen betroffen, heißt es darin. Es seien keine weiteren Ausgleichs- oder Unterstützungszahlungen zu erwarten. Asklepios hält dies für eine fatale Fehleinschätzung.
Kai Hankeln, CEO der Asklepios Gruppe: “Trotz vielzähliger Warnsignale wird die Dramatik der aktuellen Notlage immer noch nicht erkannt. Ohne weitere Unterstützung der Politik wird sich der wirtschaftliche Druck massiv erhöhen. Anstelle einer geordneten Strukturreform droht ein unkontrolliertes Ausbluten der Kliniken. Die Leidtragenden werden in erster Linie die Patient:innen sowie die Beschäftigten sein. Das ist verantwortungslos.”
Asklepios sieht sich in seiner Position durch eine aktuelle Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) bestätigt: Steigende Preise für Energie und Medizinprodukte verstärken die durch die Corona-Pandemie bestehenden, erheblichen Vorbelastungen und führen zu einer akuten Notsituation in der deutschen Krankenhauslandschaft. Bei 59% der von der DKG befragten Krankenhäuser wurden die Gaspreise bereits erhöht oder eine Erhöhung angekündigt. Auch in anderen Bereichen verschärften immense Preissteigerungen die finanziellen Altlasten der Pandemiejahre: Beispielsweise seien die Preise für Verbände und Implantate um zehn bis 20 Prozent gestiegen. Angesichts dieser Entwicklungen fordert Asklepios bereits seit mehreren Wochen einen unbürokratischen Inflationsausgleich in Höhe der realen Mehrkosten, um die kritische Situation zu entschärfen.
Die Antwort des Sprechers der Landesgruppe Brandenburg der SPD-Bundestagsfraktion, Stefan Zierke, vom 01.09.22 auf die Bitte um Unterstützung zeugt von wenig Verständnis für die Lage der deutschen Kliniken. MdB Zierke schreibt darin, dass Krankenhäuser unter anderem weniger stark von den Energiepreissteigerungen betroffen seien als andere Unternehmen. Kai Hankeln: “Diese Position verkennt nicht nur die Dramatik der Situation, sondern zeugt auch von Unkenntnis des Krankenhausmarktes. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen können Kliniken steigende Kosten nicht durch höhere Preise ausgleichen, denn diese sind durch die Fallpauschalen streng reglementiert. Darüber hinaus betreffen die Preissteigerungen weitaus mehr Bereiche als Energie und Brennstoffe. Genauso wenig können Krankenhäuser weitreichende Energiesparmaßnahmen umsetzen wie andere Unternehmen oder private Haushalte, ohne die Versorgungsqualität der Patient:innen aufs Spiel zu setzen.”
Angesichts der geopolitischen Lage rechnet Asklepios nicht mit einer Umkehr der aktuellen Preisentwicklung. Vor diesem Hintergrund bleibt die Forderung nach finanzieller Unterstützung der Kliniken zentral, um eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung in Deutschland auch in Zukunft gewährleisten zu können. „Die SPD-Landesgruppe Brandenburg hingegen versucht sich ihrer Verantwortung gegenüber allen Patient:innen und Beschäftigten zu entziehen, was angesichts der kritischen Situation unverständlich und nicht akzeptabel ist. Etwas geschickter macht es die SPD auf Bundesebene. Während auf Länderebene Hilfen für die Kliniken abgelehnt werden, wird sie von der SPD im Bund gefordert. Warum diese Forderung von der mitregierenden SPD nicht mit Nachdruck ins Kabinett eingebracht wird, erschließt sich nicht“, sagt Kai Hankeln.
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Red. / Presseinfo