Nach unserem nun schon traditionellen Besuch des Weihnachtskonzertes für Gesang und Orgel am 25. Dezember mit Dörthe Haring (Mezzosopran) und Stefan Kießling (Orgel) in der Schinkelkirche zu Straupitz laden wir Niederlausitzer Wandergurken ganz herzlich ein zu unserer ebenso traditionellen Wanderung „Wider das Völlegefühl“ am 26.12.2010 nach Lübben/Spreewald.
Für unsere diesjährige Tour haben wir uns wieder einmal eine neue Streckenführung ausgedacht. Zuerst wollen wir natürlich wieder auf dem von unserer „Spreewald’schen“ Marga Morgenstern in ihrem Büchlein „Unser Spreewald“ vorgezeichneten Weg spazierwandernd unterwegs sein. Von der Paul-Gerhardt-Kirche in weitem Bogen über den Markt, vorbei am Gericht und Ständischen Landhaus zum Schloss. Danach geht’s mit einem Abstecher am Umflutkanal sowie der Großen Amtsmühle entlang zum Neuen Wehr, über die Schlossinsel bis Burglehn weiter und auf dem Spreedeich anschließend bis zur Jugendherberge. Nur der Name der Zufahrtsstraße erinnert noch daran, dass diese Jugendherberge früher das Restaurant Zum Wendenfürsten an der Spree war. Vom Abstecher zur Jugendherberge zurück laufen wir gen Westen nach Steinkirchen. Sorbisch/Wendisch heißt das Dorf und frühere Rittergut „Kamenna“.
In Steinkirchen kommen wir dann an einer der ältesten Kirchen in der Niederlausitz vorbei – der Dorfkirche Sankt Pankratius. Ihre Bauweise aus Stein gab dem ganzen Ort den Namen Steinkirchen. Anschließend führt unser Weg durch die Schulstr. über die Cottbuser Str. zum Neuhaus. Zurück vom Neuhaus sehen wir bei der Bushaltestelle an der Cottbuser Straße kurz vor dem Abzweig Feldstraße einen Rundsockelstein, dem wir mit ein paar Erläuterungen unsere ganze Aufmerksamkeit widmen werden, denn es handelt sich dabei um einen preußischen Meilenstein aus der Zeit vor der Einführung des metrischen Längenmaßsystems.
Auf der Feldstraße, ein älteres Industrie- und Gewerbegebiet beim Bhf. Lübben-Süd an der Strecke Beeskow-Luckau-Uckro-Herzberg querend, kommen wir zur Weinbergstraße (B 87) und verlassen nach dem Durchwandern der Gartenstraße die alte Gemarkung von Steinkirchen.
Nun sind wir auf der Treppendorfer Straße, die wir in allgemein westlicher Richtung benutzen, um Treppendorf später von Westen nach Osten zu durchwandern. Nachdem wir vor den ersten Häusern des heutigen Stadtteils einen herrlichen Blick auf die Treppendorfer Häuser in der Berste-Niederung erheischt haben, kommen wir an der Kreuzung zu einem monumentalen Kriegerdenkmal. Leicht bergab führt von hieraus die Dorfstraße hinunter bis zur Berstebrücke, dieses Mal schon hier von uns darauf verweisend, wo die Berste eigentlich her kommt und wo sie hinfließt – natürlich auch, wie viele Räder von Wassermühlen sie bis zu dieser Stelle schon angetrieben hat. Auf der Kastanienallee und dem Hainmühlenweg entlang in Richtung Osten wandernd, erreichen wir beim Bahnübergang in Höhe des Schützenhauses am Hain wieder die Stadt.
Wir wandern aber die Bahnhofstraße erst noch bis zum Lübbener Hauptbahnhof, um zu zeigen, wie es auf dem Bahnhofsvorplatz heutzutage aussieht. Entlang der Waisenstraße – Bergstraße und Friedensstraße, vorbei am Ehrenfriedhof und dem Heimatverlag, kommen wir schließlich in den Hain. Unser erster Blick fällt auf das Eingangsportal des Alten Friedhofs mitten im Baumwuchs. Nach dem Überqueren der Berste halblinks haltend kommen wir nach kurzer Zeit zu einem weiteren Denkmal. Es ist das Jägerdenkmal.Vor dem Erreichen des virtuellen Haintors am Rande der heutigen Innenstadt (etwa in Höhe des Fotoateliers bzw. der Postsäule) überqueren wir den Stadtgraben mit einer kleinen Stemmtorschleuse. Natürlich kommen wir an der Postsäule nicht vorbei, ohne diesem post- bzw. verkehrsgeschichtlichen Zeugnis einer zurück liegenden Epoche nicht auch ein paar Sätze zu widmen.
Die neu erbaute Spreebrücke überquerend erreichen wir schließlich von Westen wieder das Zentrum der Stadt, wo unsere Wanderung Mitte des Vormittags begann. Etwa 14 Kilometer werden wir dann in den Beinen haben.
Hier wiederholen wir dann noch einmal unsere Einladung, den erlebnisreichen Tag mit einem Besuch im Ladencafe, dem früheren Gärtnerhaus der Schlossgärtnerei, etwa bis 16.00 Uhr ausklingen zu lassen.
Weitere Informationen zum Ablauf und dem Beginn der Tour gibt es bei der Anmeldung bis spätestens zum Vorabend oder auf Anfrage unter Tel. 03542 – 3792. Bitte auch an Rucksackverpflegung und Getränke für eine Wanderrast mit „Stehimbiss im Freien“ denken. Keine Teilnahmegebühr – um einen Obolus in unseren Fontane-Wanderhut wird gebeten.
Auf telefonische Anfrage oder über [email protected] auch kostenfreie Zusendung einer Mail mit umfassenden Hintergrundinformationen zum Wandergebiet.
Viele weitere Fotos vom Wandergebiet finden Sie auch hier bei Niederlausitz-AKTUELL in der Bildergalerie unter Dahme-Spreewald::Lübben sowie darunter Lübben::Steinkirchen und Lübben::Treppendorf.
Allen unseren Wandergästen wünschen wir schöne und erlebnisreiche Feiertage und, sollten wir uns am 2. Feiertag nicht sehen, schon jetzt ein gutes vor allem gesundes Neues Jahr.
Gerd Laeser
Gästeführer Niederlausitz
Lübbenau/Spreewald
In der weihnachtlichen Paul-Gerhardt-Kirche Lübben (1)
Die Dorfkirche Sankt Pankratius in Steinkirchen
Das Neuhaus in Steinkirchen von Osten