Vorsichtige Entwarnung in der Lieberoser Heide. Der Großbrand ist seit kurz nach 17.30 Uhr gelöscht. Das hat uns die Leitstelle Lausitz bestätigt. Demnach werden die Einsatz- und Feuerwehrkräfte jetzt nach und nach abgezogen. Für die nächsten Tagen sind aber weiterhin Brandwachen geplant, um mögliche Glutnester im Auge zu behalten.
Seit gestern Nachmittag haben weit mehr als 100 Einsatzkräfte aus ganz Südbrandenburg gegen die Flammen gekämpft. Der Großbrand hatte sich bis auf 400 Hektar Fläche ausgebreitet. Besonders schwierig war die Lage, weil der Brandherd auf dem mit Munition belasteten Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes gewütet hat. Deshalb wurden Löschhubschrauber der Bundespolizei und später der Bundeswehr eingesetzt. Die Löschkräfte am Boden hielten vor allem die Ränder unter Kontrolle. Durch das Feuer wurde auch alte Munition freigelegt, die nun vom Kampfmittelbeseitungsdienst abgeholt wird. Um wie viel Munition es sich handelt, lässt sich allerdings erst Anfang der nächsten Woche sagen. Die Munition muss sich erst abkühlen. (siehe Bild).
Gebrannt hatten Wald- und Heideflächen in der Totalreservatzone 1 und im Wirtschaftswald. Das hat der Landkreis Dahme-Spreewald mitgeteilt. Demnach bestand aber keine unmittelbare Gefahr für die umliegenden Ortschaften. Unterstützt wurden die Feuerwehren aus den Kreisen Dahme-Spreewald und Spree-Neiße von ihren Kameraden aus Cottbus, Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster. Die Leitstelle Lausitz hatte die Einsatzkräfte aus ihrem Gebiet koordiniert.
Luftaufnahmen der Brandes am Donnerstag der SEG F.L.I.G.H.T des Johanniter-Unfall-Hilfe Südbrandenburg e.V.
Seit Tagen viele Waldbrände
Es war der größte Waldbrandeinsatz der letzten Tage. Die anhaltende Wärme und Trockenheit hält die Feuerwehren ständig in Atem und Alarmbereitschaft. Neben viel Dankbarkeit unter anderem in den sozialen Netzwerken haben auch das Innenministerium, Dahme-Spreewald Landrat Stephan Loge und der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch ihren Dank an die Einsatzkräfte ausgesprochen.
Der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch: „Gerade in solch schwierigen Situationen beweisen die Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Wehren ihre Einsatzstärke und Verlässlichkeit.“
Innenminister Schröter: „Im Kampf gegen die Brände leisten die Einsatzkräfte Großartiges. Mein Dank geht auch an die Bundespolizei und Bundeswehr für ihre Unterstützung. Die Einsatzkräfte am Boden und in der Luft geben alles, um die Feuer zu löschen. Die Gefahr weiterer Brände ist angesichts der anhaltenden Trockenheit noch nicht gebannt. Deshalb bitte ich auch alle Bürgerinnen und Bürger, sich mit größter Umsicht in der freien Natur zu bewegen. Unbedachtes Verhalten kann katastrophale Folgen haben.“
Innenstaatssekretärin Lange: „Die Bekämpfung der Brände fordert von den Einsatzkräften alles ab. Es zeigt sich, dass die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einheiten und Einrichtungen von Landkreisen, Land und Bund bestens organisiert ist und reibungslos funktioniert. Das Koordinierungszentrum Krisenkommunikation im Innenministerium unterstützt die Einsatzführung in den Landkreisen. Alle zeigen mit ihrem großartigen Engagement, dass hier Profis am Werk sind.“
Ebenfalls wird immer wieder appelliert, sich vorsichtig und aufmerksam in der Nähe von Feldern und Wäldern zu verhalten. In ganz Südbrandenburg gilt weiterhin die höchste Waldbrandgefahrenstufe.
red/pm