Brandenburgs größter Gurkenproduzent schließt Produktionsstandort in Golßen: Die Spreewaldkonserve Golßen GmbH richtet sich ab 2026 strategisch neu aus und macht den Traditionsstandort Golßen zum reinen Logistikzentrum: Statt weiter zu produzieren, soll hier künftig ausschließlich die Abwicklung und Verteilung des Sortiments erfolgen. Hintergrund, so das Unternehmen, sind die seit Jahren steigenden Kosten und Marktunsicherheiten, die dem Unternehmen schwere Verluste einbrachten. Um die Zukunft zu sichern, verlagere die Spreewaldkonserve die Produktion deshalb komplett nach Schöneiche – eine Entscheidung, von der etwa 220 Arbeitsplätze betroffen sind. Bürgermeisterin Andrea Schulz spricht von der “wohl schwersten Nachricht der letzten Jahrzehnte”.
Die Spreewaldkonserve Golßen GmbH teilte dazu mit:
Die Spreewaldkonserve Golßen GmbH wird ab 2026 die Produktion auf den Standort Schöneiche, Dahme-Spreewald, konzentrieren und den Standort Golßen für die logistische Abwicklung nutzen. Aufgrund der negativen Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie, den Ukraine Krieg sowie gestiegene Energie- und Rohstoffkosten und eine rückläufige Marktentwicklung, schreibt das Unternehmen seit mehreren Jahren in Folge Verluste. Um die Produktionskapazitäten auf die Marktbedürfnisse auszurichten, ist eine Anpassung der Produktionsstrukturen notwendig. Zukünftig wird sich das Unternehmen auf die Produktion der Markenartikel „Spreewaldhof” und „Fitini” konzentrieren; das Markensortiment bleibt unverändert. Ab 2026 werden die Standorte spezialisiert: Schöneiche übernimmt die Produktion, Golßen ausschließlich die logistische Abwicklung. Von der Umstellung sind 220 Arbeitsplätze betroffen.
„Wegen der schwierigen Marktbedingungen müssen wir das Geschäft strategisch neu ausrichten. Die Entscheidung ist uns sehr schwergefallen”, so Geschäftsführer Till Alvermann. „Leider ist dies jedoch die einzige Möglichkeit, die Zukunft der Spreewaldkonserve zu sichern.” Gemeinsam mit den Sozialpartnern wird das Unternehmen in den nächsten Wochen Lösungen erarbeiten, um den Übergang sozialverträglich zu gestalten.
Bürgermeisterin Andrea Schulz: “Schwerste Nachricht der letzten Jahrzehnte”
Andrea Schulz, Bürgermeisterin der Stadt Golßen reagierte in einem Facebook-Post wie folgt:
Es ist wohl die schwerste Nachricht der letzten Jahrzehnte, die unsere Stadt kurz vor ihrem 750. Geburtstag zu verkraften hat. Mich erreichte diese Nachricht gestern 5 Minuten vor Beginn der Kreistagssitzung, in der das Thema direkt von der UBL aufgegriffen wurde und um Unterstützung durch den Landrat geworben wurde. Gemeinsam werden wir in den kommenden Tagen und Wochen alles daran setzen, um doch noch einen guten Ausgang für die 220 Betroffenen und den Standort Golßen zu erreichen. Meine volle Unterstützung, auch in den anstehenden Gesprächen mit der Geschäftsführung und dem Betriebsrat habe ich heute Morgen dem Werkleiter und allen Beschäftigten zugesichert. Die Tragweite dieser Unternehmensentscheidung für die Stadt Golßen und die gesamte Region ist zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht realisierbar und muss zwingend gegenüber der Geschäftsführung in die Waagschale geworfen werden.
Heute in der Lausitz – Unser täglicher Newsüberblick
Mehr Infos und News aus der Lausitzer und Südbrandenburger Region sowie Videos und Social-Media-Content von heute findet ihr in unserer Tagesübersicht –>> Hier zur Übersicht
Red. / Presseinformation