Das Gesundheitsamt des Landkreises Dahme-Spreewald hat am heutigen Montag weitere Schritte unternommen, um die Ausbreitung des Corona-Virus in einem Königs Wusterhausener Seniorenheim einzuschränken. In der stationären Pflegeeinrichtung der AWO-Seniorenheim Wildau GmbH waren am Wochenende zwei Bewohner, die derzeit stationär im hiesigen Achenbach-Krankenhaus behandelt werden, positiv auf die Covid-19-Infektion getestet worden. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Fälle wurden durch das Kreisgesundheitsamt 22 Abstriche von Bewohnern und Personal im direkt betroffenen Wohnbereich der Einrichtung an der Rosa-Luxemburg- Straße vorgenommen. Davon weisen die heutigen Laborergebnisse bei vier Pflegekräften das Virus positiv nach. Diese Mitarbeiter befanden sich bereits vorsorglich in häuslicher Isolation.
Betretungsverbot seit Mitte März
Das Gesundheitsamt hat nun am Montag weitere Maßnahmen zum Schutz der anderen Heimbewohner und der Bediensteten getroffen, die in enger Zusammenarbeit von einem Krisenstab der Heimleitung umgesetzt werden. Dahme-Spreewalds Amtsärztin Dr. Astrid Schumann und ihre Fachkolleginnen konnten bei der heutigen Vor-Ort-Überprüfung erneut feststellen, dass alle erforderlichen Hygienemaßnahmen in der Einrichtung nach den Vorgaben des Robert Koch-Instituts vollumfänglich umgesetzt worden sind. Die betroffenen Wohnbereiche sind gegenwärtig zu einer abgesonderten Quarantäne-Station umfunktioniert worden, in der nur ein begrenzter Personalstamm eingesetzt ist. Das Pflegepersonal arbeitet unter komplettem Einsatz medizinischer Infektionsschutzausrüstung, die Bewohner dürfen den dreigeschossigen Bereich derzeit nicht verlassen. Ein Betretungsverbot zur Seuchenprävention gilt für das gesamte Heim bereits seit Mitte März. „Unser Personal arbeitet nach Notfallplänen. Deshalb sind die pflegerische Versorgung und die soziale Betreuung innerhalb der Einrichtung in vollem Umfang sichergestellt“, erklärt Andreas Beckmann, Geschäftsführer der AWO-Seniorenheim Wildau GmbH.
Aufgrund der nun bekannten Abstrichergebnisse vom Samstag haben die Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde heute zusätzliche Corona-Tests bei 55 Bewohnern und elf Angestellten aus weiteren betroffenen Wohnbereichen durchgeführt – die ausstehenden Testergebnisse werden frühestens am Mittwoch erwartet. In Abhängigkeit davon wird das Gesundheitsamt mit dem AWO-Seniorenheim weitere zu ergreifende Maßnahmen abstimmen. Der Landkreis hat unterdessen über das vom Corona-Verwaltungsstab eingerichtete Beschaffungsmanagement am heutigen Nachmittag unterstützend persönliche Schutzausrüstung (PSA) in Form von Pflegekitteln, Atemschutzmasken und Desinfektionsmitteln an die Einrichtung in Königs Wusterhausen geliefert.
Aktuelle Covid-19-Gesundheitslage in Dahme-Spreewald
Zur derzeitigen Ausbreitung der Atemwegserkrankung Covid-19 im Landkreis informiert das Gesundheitsamt wie folgt: In Dahme-Spreewald sind mittlerweile 106 nachgewiesene Covid-19-Erkrankte genesen. Vom Labor bestätigt wurden 185 positive Fälle der Corona-Infektion im Kreisgebiet: in Königs Wusterhausen (57), Zeuthen (20), Lübben (18), Schönefeld (14), Wildau (12), Amt Schenkenländchen (12), Mittenwalde (11), Gemeinde Heidesee (8), Gemeinde Bestensee (6), Amt Unterspreewald (5), Gemeinde Schulzendorf (5), Stadt Luckau (5), Gemeinde Märkische Heide (5), Amt Lieberose/Oberspreewald (4), Eichwalde (2) und Gemeinde Heideblick (1). Nach wie vor sind insgesamt sechs Todesfälle zu beklagen. Vier Personen befinden sich in stationärer Behandlung, die übrigen Erkrankten in häuslicher Isolation. Es sind 157 Quarantänen verhängt worden und 222 als Verdachtsfall eingestufte Personen warten auf ein Testergebnis.
Coronavirus in der Lausitz. Aktuelle Lage und Entscheidungen
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Foto: AWO Seniorenheim Wildau GmbH