Der Krisenstab des Landkreises Dahme-Spreewald hat am heutigen Donnerstag in einer Telefonkonferenz über die nächsten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beraten. Das Gesundheitsamt informierte dabei zur aktuellen Gesundheitslage hinsichtlich der Ausbreitung der Atemwegserkrankung Covid-19. Vom Labor bestätigt wurden insgesamt 102 positive Fälle der Corona-Infektion im Kreisgebiet: in Königs Wusterhausen (31), Lübben (14), Zeuthen (14), Mittenwalde (9), Schönefeld (7), Gemeinde Heidesee (7), Wildau (6), Amt Schenkenländchen (5), Amt Unterspreewald (4), Eichwalde (2), Gemeinde Heideblick (1), Gemeinde Märkische Heide (1) und Gemeinde Schulzendorf (1). Mittlerweile ist ein Todesfall zu beklagen. Es sind 13 nachgewiesene Covid-19-Erkrankte zwischenzeitlich genesen. Momentan befinden sich sieben Personen in stationärer Behandlung, die übrigen in häuslicher Isolation. Derzeit sind 299 Quarantänen verhängt und 236 als Verdachtsfall eingestufte Personen warten auf ein Testergebnis.
Unterstützung bei Vermittlung von Saisonarbeitskräften
Ein erklärtes Anliegen des Krisenstabes ist es weiterhin, auch für Unternehmen der Land- und Ernährungswirtschaft in der Coronakrise Unterstützung zu geben. Vielen Betrieben fehlen mit den vergangene Woche verhängten Einreisebeschränkungen des Landes Polen für Berufspendler momentan ausländische Saisonarbeiter und Erntehelfer. Neben den Pflanzenbauern sind auch die Branchen Tierhaltung, Logistik und Lebensmittelproduktion aktuell stark betroffen − nach Schätzungen der Kreisverwaltung fehlen in Dahme-Spreewald mindestens 2.000 ausländische Arbeitskräfte.
Das Amt für Veterinärwesen, Verbraucherschutz und Landwirtschaft agiert im Auftrag des Stabes derzeit als Ansprechpartner zur Vermittlung dieser dringend benötigten Helfer an die suchenden Landwirtschafts- und Lebensmittelbetriebe im Dahme-Spreewald-Kreis. „Es gibt auch in unserer Region etliche Freiwillige, die sich aufgrund von derzeitiger Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit um eine vorübergehende Beschäftigung bemühen, aber nicht wissen, an wen sie sich konkret wenden können. Daher nehmen wir gern die Anfragen auf und bieten Hilfestellungen bei der Unterbringung oder gezielten Vermittlung an suchende Unternehmen“, erklärt Amtsleiterin Dr. Jana Guth. Gesucht werde dieser Tage vom Melker beim Milchviehbetrieb über den Produktionsarbeiter im Schlachtbetrieb bis hin zum Kommissionierer beim Logistikunternehmen oder Helfer bei der Spargel- und Erdbeerernte nahezu alles. Die Landwirte und Lebensmittelproduzenten bieten in der Regel eine Unterkunft, entsprechend gute Einarbeitung und Mindestlohn, gegebenenfalls auch mit Akkordzulage.
Die Freiwilligen sollten körperliche Fitness, eine mehrwöchige Einsatzbereitschaft und Spaß an praktischen Tätigkeiten, wie bei der Arbeit auf dem Feld, mitbringen, so Guth. Gerne werde auch auf ehemaliges oder bereits berentetes Fachpersonal, wie Land- oder Tierwirte, zurückgegriffen. Interessierte können sich an das Landwirtschaftsamt des Landkreises Dahme-Spreewald wenden, unter [email protected]. Darüber hinaus ist der Bauernverband Südbrandenburg, in dem 257 Betriebe organisiert sind, direkt unter [email protected] kontaktierbar.