Es ist ruhig geworden um die gefürchtete Afrikanische Schweinepest (ASP), obwohl die Gefahr der Einschleppung des Erregers nach Risikobewertung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) noch höher als bisher eingestuft wurde. Der Ausbruch und die Ausbreitung in Belgien zeigen, wie schnell die besonders von Schweinehaltern, Jägern und Veterinären gefürchtete Tierseuche gegenwärtig sein kann. Aus diesem Grund führte die Veterinärbehörde eine Übung durch. Dabei wurden die Nutzung von GPS-Daten, die Bergung von Schwarzwild in Restriktionszonen, das Anlegen von Schutzkleidung und die Beprobung bei verschiedenen Tierkadavern trainiert.
Die Amtstierärztin Dr. Jana Guth zeigte sich hoch zufrieden mit dem Ablauf der Übung: “Alle Kollegen haben motiviert mitgemacht. Jeder amtliche Tierarzt und jede Tierärztin, unabhängig von der sonstigen Tätigkeit im Verbraucherschutz oder im Veterinärwesen, ist nun befähigt, jederzeit die richtigen Entscheidungen bei Meldung eines tot aufgefundenen Wildschweines (Fallwild), z.B. während der Rufbereitschaft am Wochenende, treffen zu können.“ Die Übung hat jedoch auch gezeigt, dass es noch viel zu tun gibt. „Als nächste Schritte sollen Kühlzellen an verschiedenen Standorten im Landkreis zur Zwischenlagerung von Tierkadavern sowie zwei Anhänger zur Bergung von Wild angeschafft werden”, so Dr. Guth weiter. Damit wird der Landkreis für die Zukunft besser gewappnet sein, um für den Fall eines Ausbruches unverzüglich entsprechende Maßnahmen zur Eingrenzung der Tierseuche vornehmen zu können.
Hintergrund:
Die Afrikanische Schweinepest ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die Haus- und Wildscheine betrifft. Für den Menschen und andere Haustiere ist die ASP ungefährlich, auch eine Aufnahme von möglicherweise kontaminierten Fleischprodukten kann keine Infektion auslösen. Neben der direkten Übertragung des Virus über Tierkontakte kommt der indirekten Übertragung durch den Menschen insbesondere durch unachtsam weggeworfene mit ASP-Viren kontaminierte Lebensmittel eine bedeutende Rolle zu, da der Erreger in der Umwelt und in rohen Fleischerzeugnissen sehr lange ansteckungsfähig bleibt. Ein Impfstoff steht bisher nicht zur Verfügung.
Foto: Landkreis Dahme-Spreewald
pm/red