Der zweite Durchgang der begehrten Ferienfreizeit des evangelischen Kirchenkreises Niederlausitz fand in diesen Tagen in Halbe statt. Zweimal kamen Kinder aus Lübben, Luckau, Lübbenau, Vetschau, Finsterwalde, Doberlug-Kirchhain und Umgebung im evangelischen Freizeitheim zusammen. Sie genießen eine Woche Ferien. In Gemeinschaft und ohne Handy.
„Es gibt nur wenige strenge Regeln. Eine davon ist das Handyverbot, und das klappt hervorragend“, berichtet Gemeindepädagogin Angela Wiesner. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Carolin Golze und Dörte Janitz betreut sie die 20-köpfige Kindergruppe im evangelischen Freizeitheim in Halbe. Fürs Daddeln am Handy haben die Acht- bis Zwölfjährigen eigentlich auch keine Zeit, denn ihre Ferientage stecken voller gemeinsamer Aktivitäten. Während am Vormittag die Bibelgeschichte von Elia, dem Propheten, Thema ist – wobei die drei Betreuerinnen auch schon mal in Kostüme schlüpfen und ein Theaterstück aufführen – stehen am Nachmittag Baden oder Angeln im Heidesee auf dem Plan. Zwischendurch ist Zeit zum Basteln und Singen, Toben und Kicken, auch zum Beten und für Gespräche. Abends gibt es Kino oder Spiele. Gekocht wird selbst, zum Beispiel regionaltypisch Kartoffelbrei, Rührei und Gurkensalat. „Wir möchten, dass die Kinder Zeit für- und miteinander haben. In der einen Woche werden viele Freundschaften geschlossen. Das ist eine tolle Erfahrung“, erläutert Dörte Janitz. So auch für Sophie aus Luckau und Emma aus Groß Leine. „Wie verstehen uns richtig gut. Im nächsten Jahr wollen wir in einem Zimmer wohnen“, sagen sie. Wenn es um Kreatives geht, ist Carolin Golze bei den Kindern die gefragte Frau. Die Bastelidee für den hüpfenden Raben am Gummiband kommt gut an. „Wir legen Wert auf achtsamen Umgang miteinander. Beim gemeinsamen Kochen lernen die Kinder das Essen wertschätzen. Ganz von allein passen sie auf, dass nicht so viel weggeworfen wird“, erläutert Angela Wiesner. Eine Lehrstunde in Demokratie gibt es bei der Kinderfilmjury für den Kinoabend. Jeder darf zwei Stimmen für seine Lieblingsfilme vergeben. Die Mehrheit siegt. Diesmal sind Kinder aus allen Regionen des Kirchenkreises dabei sind. Das freut die Pädagoginnen besonders. Es gibt Neulinge und alte Hasen, wie etwa Maurice aus Lübbenau. Der Elfjährige reiste schon zum vierten Mal mit. Ihn stört es nicht, dass er mit den anderen vier Jungen eine Minderheit unter den 15 Mädchen bildet. Hier sei das nicht so wichtig. Zum ersten Mal dabei sind die neunjährige Josephine aus Goßmar bei Sonnewalde und die Geschwister Helena (12) und Julia (10) aus Stradow bei Vetschau. Tradition und ein beliebter Höhepunkt bei den Freizeiten von Angela Wiesner und Team ist der Erste-Hilfe-Kurs mit den Johannitern aus Cottbus. „Das war echt cool“, kommentieren Helena und Julia. Mit einem Abschlussgottesdienst am Sonntag geht die Sommerfreizeit in Halbe zu Ende.
Foto, Franziska Dorn: Kennenlernen in Halbe: Josephine aus Sonnewalde, Henriette aus Lübben, Louis aus Werenzhain und Maurice aus Lübbenau (erste Reihe von links) genießen gemeinsam mit anderen Kindern eine Woche aktive Ferien im evangelischen Freizeitheim in Halbe.