Der langjährige Kommunalpolitiker und ehemalige Landrat des Landkreis Dahme-Spreewald Hartmut Linke ist am 9. Februar im Alter von 93 Jahren verstorben. Linke prägte die Entwicklung der Region maßgeblich, insbesondere während der Kreisneugliederung in den 1990er Jahren, so der Landkreis heute. Von 1991 bis 1993 war er Landrat im Altkreis Königs Wusterhausen, von 1994 bis 1997 leitete er den neu gebildeten Landkreis Dahme-Spreewald. Zudem engagierte er sich über ein Jahrzehnt als Mitglied des Kreistages. Landrat Sven Herzberger würdigte ihn als Brückenbauer, der mit Weitblick und Überzeugung wichtige politische Entscheidungen traf.
Der Landkreis Dahme-Spreewald teilte dazu mit:
Der langjährige Kommunalpolitiker und Altlandrat Hartmut Linke starb am 09. Februar 2025 im Alter von 93 Jahren. Der Landkreis Dahme-Spreewald trauert um eine über Parteigrenzen hinweg geschätzte Persönlichkeit, die sich Jahre lang für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger eingesetzt hat. Hartmut Linke hat sich in seiner Amtszeit von 1991 bis 1993 als Landrat für den Altkreis Königs Wusterhausen und von 1994 bis 1997 als Landrat für den Landkreis Dahme-Spreewald sowie 11 Jahre lang als Mitglied des Kreistages mit ganzer Kraft für seine Heimat eingebracht. Als die Altkreise Königs Wusterhausen, Lübben und Luckau 1993 zum Landkreis Dahme-Spreewald zusammengeführt wurden, hatte der Übergang zur Marktwirtschaft deutliche Spuren hinterlassen. Viele Betriebe waren dem Strukturwandel zum Opfer gefallen. Der Zusammenschluss der Kreise ging nicht geräuschlos zu und war keine Liebesheirat. In diesem Spannungsfeld bewegte sich die Kreispolitik. Dennoch lag überall Aufbruchsstimmung in der Luft.
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„Als Altlandrat gebührt ihm unsere Anerkennung. Durch seine Ideen und seinen Ehrgeiz ist es ihm gelungen, den Landkreis Dahme-Spreewald zu dem aufstrebenden Landkreis zu verhelfen, der er heute ist. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet und werden ihn stets in ehrender Erinnerung behalten“, sagt Landrat Sven Herzberger. Kreistagsvorsitzender Olaf Schulze: „Mit Bestürzung habe ich vom Tod von Altlandrat Linke erfahren. Mein tief empfundenes Beileid und aufrichtiges Mitgefühl gelten seiner Familie und allen Angehörigen.“
Hartmut Linke war einer von drei Bewerbern um das Landratsamt in Dahme-Spreewald. Ein Neuling in Sachen Verwaltung war er jedoch nicht. Linke hatte bereits seit 1990 Erfahrungen als Beigeordneter und Landrat im Altkreis Königs Wusterhausen gemacht und war dort sehr anerkannt. Da auch im neuen Kreis der Schwerpunkt der Arbeit im Norden war, bearbeitete Linke bekanntes Terrain. Ziel des Politikers, der aus der Forstwirtschaft kam und einen Hang zum Naturschutz hatte, war es, Brücken zwischen den drei Altkreisen Königs Wusterhausen, Lübben und Luckau zu schlagen. Der Kampf um die Verteilung der Verwaltungsdienststellen war hart. Manche Entscheidungen ließen sich erst nach einer Vermittlung verschiedener Instanzen umsetzen.
„Viele von uns haben Hartmut Linke in unterschiedlichen Situationen kennen gelernt – als geschätzten Kreistagsabgeordneten, als geradlinigen Vorgesetzten, als souveränen Geschäftspartner, als leidenschaftlichen Sozialdemokraten, als besten Freund und verlässlichen Partner“, so die ehemalige Kreistagsvorsitzende Uta Tölpe.
Hartmut Linke gehörte zu den Ersten, die sich für die Belange des Landkreises Dahme-Spreewald einsetzten. Von Anfang an hat er sich vollkommen mit den Aufgaben identifiziert, neue Ideen offeriert und optimale Lösungen für die Neustrukturierung der Verwaltung gefunden. Er wurde zum Brückenbauer zwischen den drei Altkreisen Lübben, Luckau und Königs Wusterhausen und zum leidenschaftlichen Gestalter einer längst ersehnten Demokratie in unserem Landkreis. Mit Sicherheit, Überzeugung, Weitblick und Besonnenheit begleitete er die Kreisneugliederung, die Ämterneubildung und die jüngste Gemeindegebietsreform. Er hatte das nötige politische Einfühlungsvermögen für sensible Themen und konnte mit Kompetenz und Souveränität auch unpopuläre Entscheidungen durchsetzen. Für die Mitglieder in den Ausschüssen und für die Abgeordneten im Kreistag war er stets ein verlässlicher, kompetenter Partner.
Nun müssen wir Abschied nehmen. Was bleibt, ist die Erinnerung und unsere Dankbarkeit einem Menschen gegenüber, der sein Wirken in den Dienst unseres Kreises gestellt hat und der viel für den Landkreis Dahme-Spreewald erreicht hat. Er hätte gewollt, dass wir ihn so in Erinnerung behalten, wie wir in den schönsten Stunden beisammen waren. Wer ihn näher kennt, weiß, dass er ein Naturliebhaber war. Im Wald ließ er seinen Gedanken freien Lauf und schöpfte Kraft für die Herausforderungen des Alltages. Der Landkreis wird Herrn Hartmut Linke stets in ehrender Erinnerung behalten. Das Mitgefühl gilt seiner Familie.
Biografie:
geboren: am 09.02.1932 in Reppen
verstorben: am 09.02.2025 in Frankfurt/Oder
wohnhaft: in Königs Wusterhausen
verheiratet, ein Sohn
- Diplom Gartenbauingenieur
- tätig von 1954-1990 bei der Verwaltung Staatl. Forstwirtschaftsbetriebe Institut für Forsteinrichtung und Standorterkundung – VEB Forstprojektierung
- Juli 1990 bis Januar 1991 Beigeordneter und Dezernent für Umwelt, Naturschutz, Wasserwirtschaft und Tourismus Altkreis Königs Wusterhausen
- Januar 1991 bis Dezember 1993 Landrat im Altkreis Königs Wusterhausen
- Januar 1994 bis März 1997 Landrat im Landkreis Dahme-Spreewald
- Mitglied des Kreistages des Landkreises Dahme-Spreewald von 2003 bis 2014 (SPD-Fraktion)
- 2003 bis 2008 Ausschussvorsitzender des Ausschusses für Bauen und Umwelt sowie Vertreter in der Gesellschafterversammlung der “Katalysator”-Projektentwicklungs und Betreuungs GmbH
- 2008 bis 2014 Mitglied im Ausschuss für Bauen und Umwelt und Stellvertreter in der Verbandsversammlung des Südbrandenburgischen Abfallzweckverbandes
- 2014 bis 2019 sachkundiger Einwohner im Ausschuss für Bauen und Umwelt
- Kuratoriumsmitglied der Stiftung zur Förderung Studierender der Technischen Fachhochschule Wildau
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Red. / Presseinfo
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