Liebe Mitbürgerinnen und Bürger,
Schon wieder blicken wir auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Es war ein sehr arbeitsreiches Jahr mit unerwarteten wirtschaftlichen Verzögerungen und dennoch mit Fortschritt für das Leben im Landkreis Dahme-Spreewald.
Das wirtschaftlich größte Vorhaben für 2012 im Landkreis, nämlich die Eröffnung des neuen Flughafens Berlin Brandenburg International, ist bisher nicht gelungen. Über Ursachen; Folgen, Konsequenzen und Lösungen wird hinreichend diskutiert, spekuliert und nachgedacht. Wenn der neue Starttermin am 27. Oktober 2013 realisiert werden soll, muss in punkto Brandschutz noch viel passieren. Ich kann Ihnen versichern, dass die untere Bauaufsichtsbehörde des Landkreises als zuständige Genehmigungsbehörde für den BER höchste Priorität auf die Sicherheit am neuen Hauptstadtflughafen legt.
Durch die Verschiebungen der BER-Eröffnung kommt auch im Landkreis die erwartete Entwicklung im Flughafenumfeld nicht so richtig in Schwung. Die Investoren stehen in der Warteschleife. Dennoch darf bei allem Debakel um den BER seine Rolle als wichtiger Job- und Wirtschaftsmotor nicht übersehen werden. Mehr als 430 Unternehmen aus der Region Berlin- Brandenburg haben bei der bisherigen Auftragsvergabe für den BER Ausschreibungen für sich entscheiden können. Von rund 600 Vergaben gingen wertmäßig über 60 Prozent an regionale Unternehmen, das sind 1,3 Milliarden Euro. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass mit der Inbetriebnahme des neuen Airports viel Dynamik in die Region kommt.
Bei der anhaltenden Medienpräsenz über Flughafenskandal, Taxistreit oder astbestbelasteten Straßen habe ich manchmal Sorge, dass erfolgreiche Projekte übersehen werden.
Uns ist viel gelungen im vergangenen Jahr. Der Landkreis hat seine Standortqualitäten ausgebaut, die Schaffung von Arbeitsplätzen unterstützt, in Bildungseinrichtungen investiert und die Infrastruktur verbessert. Moderne Hochtechnologien halten im Zentrum für Luft- und Raumfahrt Einzug. Das neu eröffnete ExpoCenterAiport Berlin Brandenburg bietet beste Möglichkeiten für die Präsentation von nationalen und internationalen Neuheiten. Die innovativen Leistungen der Technischen Hochschule Wildau sind auf die Entwicklung unserer mittelständischen Wirtschaft ausgerichtet. Bei zahlreichen Firmenbesuchen im vergangenen Jahr konnte ich mich selbst von dem Erfindungsreichtum und dem Unternehmergeist in unseren Betrieben überzeugen. Mit Konzeptideen für einen neuen Technologiepark Wildau-Königs Wusterhausen strahlt der regionale Wachstumskern Schönefelder Kreuz Impulse für das Umland aus. Im Dialogforum, in der Flughafenentwicklungsgesellschaft und in der Energieregion Lausitz- Spreewald werden Entwicklungsschwerpunkte gesetzt, Potentiale gebündelt und neue Wege in der Zusammenarbeit zwischen Investoren und Kommunen beschritten.
Knapp 8 Mio. Euro hat der Landkreis im Jahr 2012 für den Bau und die Sanierung von Radwegen, Kreisstraßen, Schulen und für die Erhaltung von Verwaltungsgebäuden ausgegeben. Hinzu kommen zwei neue Rettungswachen in Teupitz und Golßen. Auch damit haben wir deutliche Fakten geschaffen für Standortstärke und Lebensqualität. In den nächsten Jahren sollen weitere 10 Mio. Euro in den Straßenbau fließen, das Asylbewerberheim in Waßmannsdorf wird komplett saniert und die Erhaltungsmaßnahmen an den Verwaltungsgebäuden werden fortgeführt. Großen Wert legen Landkreis und Kommunen auf familienfreundliche Strukturen. Dass sich die Investitionen für mehr Kinderbetreuungsplätze ausgezahlt haben, zeigt die hervorragende Platzierung im jüngsten Prognos-Familienatlas. Danach nimmt der Landkreis Dahme-Spreewald bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie den dritten Platz von bundesweit 402 kreisfreien Städten und Landkreisen ein. Mit Hilfe von Bundesmittel kann das Betreuungsangebot künftig erweitert werden. Der Landkreis selbst hat nach Jahren wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorgelegt. Somit ist die Kreisverwaltung in der Lage Ihnen auch 2013 das gewohnte Leistungsspektrum anzubieten.
Wir sind bemüht die richtigen Handlungsrahmen zu schaffen, um Entwicklungen positiv zu beeinflussen. Dahinter müssen aber immer auch innere Überzeugungen und Motivationen stehen. Manchmal sehen wir lieber die Gegenwart und blenden die Zukunft gern aus. Aber gerade bei Themen, die nächste Generationen berühren, wie Klimawandel und Umweltschutz, reichen allein Appelle für Nachhaltigkeit längst nicht mehr aus. Nachhaltigkeit muss von Politikern gewollt sein, von Unternehmern durchgesetzt und von uns allen akzeptiert werden. Mit einem Klimakonzept übernimmt der Landkreis Verantwortung für die Zukunft und gibt den Anstoß, um Wünschenswertes in Machbares zu verwandeln.
Wie immer möchte ich die Gelegenheit nutzen, um mich bei all den Bürgerinnen und Bürgern zu bedanken, die sich ehrenamtlich für ihre Mitmenschen einsetzen. Ihr Engagement ist nicht hoch genug einzuschätzen. Wir erleben jeden Tag, was Freiwilligkeit bewirken kann. Sie macht Mut, um Brände zu löschen. Sie gibt Kraft, um Hürden zu überwinden. Sie zeigt Wege, um Jugendlichen aus der Ausweglosigkeit zu helfen. Sie unterstützt im Alter und sie schafft Möglichkeiten für Integration. Ich wünsche mir, dass dieser Bürgersinn ansteckt, dass immer mehr Menschen hinschauen, wo andere vielleicht lieber wegschauen.
Wir haben im letzten Jahr unseren Landkreis mit viel Leben erfüllt.
Lassen Sie uns auch künftig gemeinsam Ideen suchen und Lösungen finden für Veränderungen in Dahme-Spreewald, die nicht nur not tuen, sondern auch gut tuen. Dazu brauchen wir Partner auf Landes- und Bundesebene, aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, von Vereinen und Verbänden.
Lassen Sie uns zusammen darüber reden, was wir wollen, was wir nicht wollen und was wir können. In diesem Sinne gehe ich mit viel Zuversicht in das nächste Jahr.
Ihnen allen wünsche ich eine frohe Weihnachtszeit und für das neue Jahr 2013 viel Freude, Gesundheit und Erfolg.
Ihr Stephan Loge
Quelle: Landkreis Dahme-Spreewald