Auf ihrer täglichen Pressekonferenz am heutigen Donnerstag hat die Stadt Cottbus über die aktuelle Corona-Lage informiert. Demnach stieg die Zahl auf insgesamt 34 Infektionsfälle (kumulativ). Weiterhin werden zwei Patienten im CTK behandelt. Außerdem kündigte die Stadt an, dass es ab Freitag sogenannte Infekt-Sprechstunden in zwei Arztpraxen geben wird, in denen Patienten mit infektiösen Symptomen nach telefonischer Vorbesprechung behandelt werden können. Eine neue Eilentscheidung soll zudem Unternhemen und Privatpesonen, die wegen der Corona-Krise in Schieflage geraten sind, temporär von finziellen Forderungen seitens der Stadtverwaltung entlasten. Wie Finanzchef Markus Niggemann sagte, gewährt die Stadt Stundungen und verzichtet dabei auf entsprechende Zinsen.
Mehr Infos zur aktuellen Lage, den Infekt-Sprechstunden und den finanziellen Entlastungen gibt es in der ganzen Pressekonferenz zum Nachschauen im Titelvideo.
Die Stadt Cottbus teilte dazu weiter mit:
Die Zahl der labordiagnostisch bestätigten Infektionen mit Covid 19 in Cottbus/Chóśebuz ist um 2 gestiegen und liegt kumuliert jetzt bei 34 (Stand: 02.04.2020, 12:00 Uhr). Betroffen sind bei den neu hinzugekommenen Fällen ein 83 Jahre alter Mann, der Kontakt zu einem bereits bestätigten Fall hatte und symptomatisch reagiert. Positiv getestet wurde zudem ein 32-jähriger Mann, der entsprechende Symptome zeigte. Hier laufen die Untersuchgen noch, wie der Mann sich angesteckt hat.Im Carl-Thiem-Klinikum werden weiterhin zwei Patienten wegen dieser Infektion behandelt, davon einer auf der Intensivstation. Hingegen gibt es im Carl-Thiem-Klinikum keinen positiven Coronafall, wie eine Überschrift einer regionalen Tageszeitung vom 02.04.2020 nahelegt. Die Zeitung hat zugesichert, diese Überschrift zu korrigieren. Im CTK werden täglich alle Mitarbeiter abgestrichen, die Kontakt zu einem Covid-Patienten hatten. Bislang ist kein Mitarbeiter positiv getestet. Der falsche Eindruck, der durch diese Überschrift erweckt wird, ist besonders fatal vor dem Hintergrund der Ereignisse im Ernst-von-Bergmann-Klinikum Potsdam. In Cottbus/Chóśebuz stehen derzeit 124 Personen unter Quarantäne. 15 Personen sind als geheilt eingestuft (alle Angaben Stand: 02.04.2020, 12:00 Uhr).
320 Kinder in Notbetreuung
Per 02.04.2020 sind insgesamt 313 Kinder in der Notbetreuung Kita/Hort. Bei einer Gesamt-Inanspruchnahme 7.055 Kinder errechnet sich eine tatsächliche Belegungsquote von 4,44%. In der Kindertagespflege sind am 02.04.2020 sieben Kinder in der Notbetreuung. Von 48 Kindertagespflegestellen sind 5 geöffnet. Bei einer Gesamt-Inanspruchnahme von 206 Kinder erhöht sich die tatsächliche Belegungsquote zum Vortag auf 3,4 %.
Neue Beratungshotline mit Ärzten – Infekt-Sprechstunden
Beginnend am Freitag, 03.04.2020, wird es eine weitere Hotline geben. An dieser werden jeweils eine Ärztin oder ein Arzt beratend tätig und unterstützen das nichtmedizinische Personal an anderen Hotlines. Die Hotline ist täglich von 08:00 bis 20:00 Uhr besetzt. Bereit erklärt zu dieser Hilfe haben sich eine Ärztin sowie zwei Ärzte im Ruhestand.
Eingerichtet worden sind durch zwei Cottbuser Arztpraxen so genannte Infekt-Sprechstunden, um die niedergelassenen Ärzte zu entlasten sowie Patienten zu betreuen, die keinen Hausarzt haben. Diese Infekt-Sprechstunden in der Praxis Dr. Fünfgeld sowie im MVZ Dr. Braun dienen der akutmedizinischen Behandlung von Patienten, jedoch nicht primär der Abklärung eines Covid 19Verdachts, d.h. sie sind gedacht für infektiöse Patienten ohne begründeten Verdacht auf eine SARS CoV 2-Infektion. Differentialdiagnostische Abstriche sind in diesen Sprechstunden nicht möglich. Diese erfolgen weiterhin in begründeten Verdachtsfällen nach Überweisung durch den Hausarzt im Zelt am CTK sowie im MVZ Dr. Braun. Die Infekt-Sprechstunden finden ausschließlich nach telefonischer Voranmeldung statt, daher werden zurzeit auch keine Sprechzeiten veröffentlicht.
Stadt Cottbus/Chóśebuz beschließt Stundung von Forderungen
Bürgermeisterin Marietta Tzschoppe und der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Reinhard Drogla, haben am Donnerstag, 02.04.2020, eine Eilentscheidung zum Forderungsmanagement unterzeichnet. Diese regelt, dass die Stadt Cottbus/Chóśebuz ab 01.03.2020 und vorerst bis 30.06.2020 auf Antrag vereinfacht Stundungen gewährt, auf Stundungszinsen sowie auf Mahnungen und Vollstreckungsmaßnahmen verzichtet. Beigeordneter Dr. Markus Niggemann: „Diese Regelung betrifft alle Arten von Steuern, Mieten, Pachten oder Beiträgen, die von der Stadt erhoben werden. Wir wollen diejenigen unterstützen, die durch die Corona-Pandemie unvorbereitet und unverschuldet in eine Notlage geraten sind.“ Voraussetzung ist jeweils, dass die betroffenen Personen oder Unternehmen plausibel begründen, dass sie durch die Corona-Krise ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können. Diese Eilentscheidung wird der der Stadtverordnetenversammlung Cottbus/Chóśebuz in ihrer nächsten Sitzung zu Genehmigung vorgelegt.
Hauptausschuss und StvV tagen im April
Der Haupausschuss der Stadtverordnetenversammlung Cottbus/Chóśebuz hat in seiner 1. Außerordentlichen Sitzung am 01.04.2020 festgelegt, dass die regulär geplanten Termine für den Hautpausschuss und die Stadtverordnetenversammlung am 22. bzw. 29.04.2020 stattfinden werden. Dies setzt voraus, dass die entsprechende hygienische Vorsorge gewährleistet werden kann, so beispielsweise ein ausreichender Abstand zwischen den einzelnen Anwesenden. Voraussichtlich wird die Stadtverordnetenversammlung deshalb nicht im Stadthaus, sondern in einem größeren Gebäude stattfinden. Für beide Veranstaltungen ist ein Livestream geplant. Der Stream der Hauptausschuss-Sitzung vom 01.04.2020 ist auf www.cottbus.de zu finden. Für Mai plant die Stadtverordnetenversammlung derzeit, alle regulär geplanten Termine unter Berücksichtigung de dann geltenden Rahmenbedingungen stattfinden zu lassen.
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Red. / Presseinfo