Nach einem schweren Schlaganfall symptomfrei wieder nach Hause. Die Chancen darauf haben sich für Patienten am Carl-Thiem-Klinikum deutlich erhöht. Im Jahr 2017 wurde mit der Etablierung einer Neuroradiologie am CTK eine neue Behandlungsmethode eingeführt: die intrakranielle Thrombektomie. Über 100mal wurde dieser Eingriff bereits am CTK durchgeführt.
Dabei wird die durch ein Blutgerinnsel verschlossene Hirnarterie minimal-invasiv wieder eröffnet. Über einen Leistenzugang wird ein Katheter eingeführt bis hin zum Schlaganfall-auslösenden Gefäßverschluss und dann wird mit einer Art kleinem Fangkörbchen der Thrombus entfernt. Abhängig vom Zustand des Patienten kann der Eingriff sogar im Wachzustand erfolgen, wobei im Idealfall direkt im Anschluss bereits eine neurologische Verbesserung festzustellen ist.
Insgesamt rund 40 Prozent der Patienten konnten durch diesen Eingriff symptomfrei bzw. mit nur leichten Beeinträchtigungen das Krankenhaus verlassen. Ohne die intrakranielle Thrombektomie müssten viele der Betroffenen mit schwersten Behinderungen leben und wären hochgradig pflegebedürftig.
Vor 2017 mussten diese Patienten noch an kooperierende Kliniken nach Dresden oder Berlin verlegt werden. Da insbesondere das Zeitfenster die Behandlungsmöglichkeiten bestimmt, bedeutet jede Verzögerung des Therapiebeginns allerdings eine Verringerung der Erfolgschancen. Im schlimmsten Fall konnte der Patient gar nicht mehr behandelt werden.
„Durch die enge Zusammenarbeit von Neurologie, Radiologie/Neuroradiologie und Anästhesie können wir jetzt fast alle Patienten hier in Cottbus behandeln.“ versichert Dr. Stefan Kliesch, der die intrakraniellen Thrombektomien am CTK durchführt.
Red./Pressinfo
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