Knapp vier Wochen vor dem Start in die Regionalligasaison 2019/20 baut der FC Energie Cottbus weiter am Team für die Mission Wiederaufstieg. Nach dem Abstieg aus der dritten Liga gab es viele Abgänge. Avdo Spahic (1. FC Kaiserslautern), Kevin Rauhut (Fortuna Köln), Streli Mamba (SC Paderborn), Fabio Viteritti (FSV Zwickau), Jürgen Gjasula (1. FC Magdeburg), Lasse Schlüter (Eintracht Braunschweig), Fabian Holthaus (Viktoria Köln), Luke Hemmerich (Würzburger Kickers), José-Junior Matuwila (1. FC Kaiserslautern), Marcelo de Freitas (Chemnitzer FC), Philipp Knechtel (VfB Germania Halberstadt), Lars Bender (Fortuna Köln), Tim Kruse (Karriereende), Kevin Weidlich (Ziel unbekannt), Kevin Scheidhauer (Ziel unbekannt), Marcel Baude (VfB Auerbach), Andrej Startsev (Ziel unbekannt), Fabian Graudenz (SC Weiche Flensburg) und Daniel Bohl (Ziel unbekannt) verließen den Verein. Darüber hinaus verlässt auch Co-Trainer Frank Eulberg den Verein. Dem gegenüber stehen bisher fünf Neuzugänge.
Eine Übersicht:
Die Neuen:
Ben Meyer: Der Zwanzigjährige wechselt dank kooperativer Zusammenarbeit mit dem abgebenden Verein FSV Union Fürstenwalde an die Spree. Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz sagt: „Ben ist ein sehr gut ausgebildeter Fußballer, der auf der Linksverteidigerposition Schnelligkeit, Technik und viel Offensivdrang mitbringt. Er ist erst zwanzig Jahre alt, hat in Fürstenwalde eine sehr gute Regionalligasaison gespielt und wir glauben, dass er bei uns den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gehen kann.“ Ben Meyer begann seine Fußballerlaufbahn beim FC Strausberg und wurde im Jahr 2012 in das Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Union Berlin aufgenommen. Bei den Berlinern durchlief er fortan alle Nachwuchsmannschaften und absolvierte in den A- und B-Junioren-Bundesligen insgesamt 46 Partien für die „Eisernen“. Im letztjährigen Sommer wechselte der 1,70m große offensiv ausgerichtete Linksverteidiger in die Regionalliga Nordost und schloss sich dem FSV Union Fürstenwalde an. Dort erzielte er in 28 Regionalligaspielen fünf Tore und legte zwei Treffer auf.
Lennart Moser: Der 19-jährige Keeper hat zuvor bereits mehrere Tage mit der Mannschaft trainiert und in den Testspielen gegen den Zweitligisten FC Erzgebirge Aue sowie beim SV Großräschen im FCE-Tor gestanden. „Der Abgang von Kevin Rauhut und die schwere Verletzung von Tim Stawecki machten mehr als deutlich, dass wir auf der Torhüterposition Handlungsbedarf haben. Wir haben mit Lennart einen ambitionierten und hochtalentierten Torhüter ausleihen können, der zudem buchstäblich „Gardemaß“ vorweisen kann. Er hat bei Union Berlin immer mit dem Profiteam trainiert und stand das eine oder andere Mal auch in der 2. Liga im Kader. Wir möchten ihn begleiten und bei uns die Chance geben sich weiterzuentwickeln“, sagt Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz zum Neuzugang auf Leihbasis. Der 1,96m große Torhüter stammt aus dem Nachwuchs des 1. FC Union Berlin und erhielt bei den „Eisernen“ bereits im Alter von 17 Jahren einen langfristigen Profivertrag. Lennart Moser war in der vergangenen Saison fester Bestandteil der Profimannschaft und hütete in den Jahren zuvor das Tor der Junioren-Mannschaften des Clubs. Insgesamt stand Lennart Moser in 45 Spielen der U19- und U17-Bundesligen bei den Hauptstädtern zwischen den Pfosten.
Berkan Taz: Der 20-jährige offensive Mittelfeldspieler soll die Zentrale des FC Energie verstärken. „Berkan gilt als großes Talent bei Union Berlin und wurde nicht zuletzt deshalb langfristig an den Verein gebunden. Wir sind davon überzeugt, dass er für unser offensives Mittelfeld Qualitäten mitbringt, die wir brauchen. Zudem kann er auch flexibel auf anderen Positionen spielen. Wir freuen uns, dass wir mit dieser Ausleihe eine weitere wichtige Personalie in unserem Team besetzen konnten“, sagt Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz zum Neuzugang auf Leihbasis. Berkan Taz stammt aus der „Talentschmiede“ von Hertha 03 Zehlendorf und unterschrieb im Sommer 2017 einen zweijährigen Profivertrag beim 1. FC Union Berlin, der anschließend bis zum Jahr 2021 verlängert wurde. In der vergangenen Saison kam der gebürtige Berliner in der 2. Bundesliga allerdings nur auf 12 Einsatzminuten und soll nun in der Lausitz Spielpraxis und weitere Erfahrungen sammeln.
Jan Koch: Der 23-jährige Innenverteidiger unterschrieb einen Vertrag in der Lausitz. Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz sagt zum neuen Abwehrspieler: „Jan Koch haben wir in der abgelaufenen Saison mehrfach live beobachtet und für uns ins Auge gefasst. Der Berliner AK stellte zusammen mit dem Chemnitzer FC die beste Defensive der Liga und daran hat auch Jan einen großen Anteil. Er kennt die Liga genau, ist ein junger und engagierter Fußballer und noch längst nicht am Ende seiner Entwicklung, dabei möchten wir ihn gerne begleiten. Wir freuen uns sehr, dass wir ihn für den FC Energie begeistern konnten.“ Der 23-jährige Jan Koch erlernte das Fußballspielen in Bayern und stammt aus der Jugend des TV Geisling. Über die Nachwuchsmannschaften des SSV Jahn Regensburg, dem 1. FC Nürnberg und der Spielvereinigung Greuther Fürth stieg er bei der Spielvereinigung Unterhaching in der Bayernliga in den Männerbereich auf. Nach einem kurzen Engagement mit sechs Spielen in der ersten tschechischen Liga beim FK Mladá Boleslav wechselte er im Sommer 2015 zum Chemnitzer FC. Für die Sachsen bestritt er in zwei Spielzeiten insgesamt 25 Drittligaspiele, ein DFB-Pokalspiel und sechs Landespokalpartien. In der zurückliegenden Saison war der 1,85m große Innenverteidiger beim Berliner AK am Ball. In der Abwehr des Zweitplatzierten der Regionalliga Nordost 2018/2019 absolvierte Jan Koch alle 34 Saisonspiele.
Tobias Hesse: Der 23-jährige Flügelspieler unterschrieb einen Vertrag in Cottbus. „Wir hatten sehr offene und angenehme Gespräche mit Tobias und sind uns sicher, dass er seine Stärken in unser neu zu formierendes Team einbringen wird. Tobias hat im Nachwuchsleistungszentrum von Hertha BSC eine ausgezeichnete Ausbildung genossen und trotz seines jungen Alters im Männerbereich schon fast einhundert Regionalligaspiele absolviert. Zudem war er beim FC Rot-Weiß Erfurt in der vergangenen Saison absoluter Stammspieler und bringt somit die nötige Wettkampferfahrung mit nach Cottbus“, sagt Claus-Dieter Wollitz über den ersten Neuzugang. Tobias Hasse begann seine Laufbahn im Jugendbereich von Tennis Borussia Berlin, ehe er im Sommer 2011 in das Nachwuchsleistungszentrum von Hertha BSC wechselte. Dort absolvierte er in der A- und B-Jugend insgesamt 69 Partien in den jeweiligen Junioren-Bundesligen sowie 32 Regionalligaspiele für die zweite Mannschaft der Berliner. Mit den weiteren Stationen beim Berliner AK, Viktoria Berlin und zuletzt beim FC Rot-Weiß Erfurt kommt Tobias Hasse auf insgesamt 99 Spiele in der Regionalliga Nordost.
Weitere Spieler des FCE verlängerten ihren Vertrag oder erhielten einen Profivertrag:
Robert Müller verlängerte seinen Vertrag: Der Innenverteidiger, dessen Vertrag sich beim Klassenerhalt automatisch verlängert hätte, geht mit dem Team auch in die anstehende Regionalligasaison.„Robert hat seit dem Winter alle Spiele für uns absolviert und wir wissen, was wir an ihm haben. Er soll als erfahrener Spieler in der Abwehr weiterhin vorangehen und uns dort die nötige Stabilität und Sicherheit geben. Dass er den Weg mit uns in der Regionalliga weitergeht zeugt von seiner Charakterstärke. Wir brauchen solche Typen auf dem Feld“, sagt Claus-Dieter Wollitz zum Verbleib des Routiniers. Der erfahrene Drittligaspieler kam zuvor beim FC Carl Zeiss Jena, Holstein Kiel, F.C. Hansa Rostock, SV Wehen Wiesbaden, VfR Aalen und dem KFC Uerdingen auf insgesamt 297 Drittliga-, 55 Zweitliga-, ein Erstligaspiel und 11 DFB-Pokaleinsätze. Zu Jahresbeginn 2019 wechselte Robert Müller zum FC Energie und bestritt in dieser Zeit alle 17 Drittligaspiele über die volle Distanz.
Colin Raak bekommt Profivertrag: „Colin hat schon im letzten Jahr auf sich aufmerksam gemacht, war mehrfach bei uns im Training und hat im Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden in der zweiten Halbzeit angedeutet, was in ihm steckt. Wir möchten ihn nun behutsam aufbauen, weiterentwickeln, an den Männerfußball heranführen und sein Potenzial nutzen. Dass wir auf unsere ausgezeichnete Nachwuchsarbeit setzen wollen, haben wir oft genug betont“, sagt Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz.Der 19-jährige Colin Raak kam im Sommer 2010 von den „Cottbuser Krebsen“ in das Nachwuchsleistungszentrum und durchlief seither alle Juniorenmannschaften des Vereins. In der zurückliegenden Saison hatte der schnelle Offensivspieler mit 15 Treffern maßgeblichen Anteil am Bundesligaaufstieg der A-Junioren und soll nun zum festen Bestandteil der ersten Männermannschaft gehören. In der Saison 2018/2019 absolvierte er für die Profimannschaft des FC Energie insgesamt 45 Spielminuten in der 3. Liga sowie 29 Minuten im AOK-Landespokal Brandenburg.
Tim Stawecki bekommt Profivertrag (aktuell verletzt): Der FC Energie Cottbus hat mit Tim Stawecki ein hoffnungsvolles Torwarttalent aus dem eigenen Nachwuchs mit einem Vertrag für die Regionalligamannschaft ausgestattet. Beide Seiten einigten sich auf einen längerfristigen Kontrakt. „Tim ist ein richtig guter Torwart, sehr talentiert, spielintelligent und vor allem auch ein echter Typ. Nicht zuletzt deswegen war er bereits in der abgelaufenen Drittligasaison stetig bei uns im Training, hat dabei seine Ambitionen klar gezeigt und war zudem mehrfach als zweiter Torwart im Kader dabei. Tim ist ein weiteres gutes Beispiel für die hervorragende Arbeit in unserem Nachwuchsleistungszentrum und wir möchten ihn sukzessive weiterentwickeln“, sagt Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz über den jungen Keeper. Der 18-jährige Torwart kam im Sommer 2014 vom BSC Rathenow 1994 in die Lausitz und durchlief beim FC Energie bereits mehrere Mannschaften innerhalb des Nachwuchsleistungszentrums. Er absolvierte in der vergangenen Saison im Aufstiegsteam der A-Junioren insgesamt 19 Spiele und war somit ein sicherer Rückhalt und Garant für deren großen Erfolg. In der 3. Liga war Tim Stawecki fünf Mal und im Landespokal zwei Mal ohne Einsatz im Kader der ersten Mannschaft.
Dimitar Rangelov verlängerte ebenfalls seinen Vertrag. Weiterhin im Team bleiben Felix und Niklas Geisler, Paul Gehrmann, Moritz Broschinski und Abdulkadir Beyazit.
Für die U17 wurde Markus Zschiesche als neuer Fußballlehrer verpflichtet: Nachdem Nachwuchsleiter Sebastian König in der vergangenen Spielzeit nur mit einer Ausnahmegenehmigung als Cheftrainer tätig war, wird die B-Jugend in der kommenden Saison fortan von Markus Zschiesche betreut. Bereits in der Spielzeit 2014/2015 war Markus Zschiesche im Nachwuchsleistungszentrum des FC Energie tätig und coachte damals die U16-Mannschaft in der Regionalliga. Nach seiner Zeit in Cottbus war er im Nachwuchs von Tennis Borussia Berlin sowie im Herrenbereich der Regionalligisten Berliner AK und Bonner SC tätig. Sebastian König zeigte sich zufrieden mit der Verpflichtung des Fußballlehrers: „Wir sind stolz, dass wir mit Markus einen jungen Fußballlehrer für unser Leistungszentrum gewinnen konnten, der sowohl über Erfahrungen im Nachwuchs- als auch Herrenbereich verfügt. Markus war sofort begeistert von der Aufgabe und hat sich trotz anderer Angebote für uns entschieden. Das freut uns sehr.“ Markus Zschiesche freut sich ebenfalls auf die bevorstehenden Aufgaben: „Es ist schön wieder in Cottbus zu sein. Nach den Gesprächen mit der Nachwuchsleitung war mir relativ schnell klar, dass ich große Lust auf das Abenteuer Bundesliga mit den Jungs habe. Auch als aktueller Viertligist genießt der Nachwuchs des FC Energie Cottbus einen ausgezeichneten Ruf und zeichnet sich durch eine nachhaltige Ausbildungsarbeit und eine hohe Durchlässigkeit zur ersten Mannschaft aus. Diesen Weg möchte ich gern mitbegleiten und gemeinsam mit den jungen Kollegen an unseren Talenten arbeiten.“
Foto: FC Energie Cottbus