Schon die Fahrt mit einem der alten Ikarusbusse zum Betriebshof von Cottbusverkehr in Schmellwitz war ein Erlebnis. Junge und ältere Menschen sprachen während der Fahrten über Technik, Erinnerungen und Nostalgie. Zuhörer konnten sowohl polnisch, ungarisch und tschechisch als auch verschiedene deutsche Dialekte aus Sachsen, Thüringen, Berlin und natürlich dem Ortsüblichen raushören. 50 Ikarusbusse unterschiedlicher Jahrgänge aus ganz Deutschland waren zum 6. deutschlandweiten Ikarustreffen gekommen, Oldtimer und Motorräder privater Eigentümer aus der Region sowie reguläre Linienbusse und Straßenbahnen des Unternehmens waren neben hunderten Menschen bereits vor 10 Uhr auf dem Betriebshof versammelt. Eröffnet wurde der Tag der offenen Tür um 10, da waren außerhalb bereits die Straßen voll mit Autos. Ein Helikopter führte Rundflüge durch, Interessierte konnten Straßenbahn fahren, in die Werkstätten und in viele alte Busse schauen. Auch ein roter Ikarus 601 von Cottbusverkehr wurde präsentiert, er ist noch nicht fahrbereit, aber wird bald die historische Eventflotte des Unternehmens ergänzen. Zeitgleich konnten Zugfans bei der Parkeisenbahn ebenfalls am Tag der offenen Tür hinter die Kulissen schauen, etwa 2.000 Menschen nutzten diese Möglichkeit, auf dem Betriebshof waren es über den Tag verteilt noch einige mehr.
Vielerorts sah man ältere Männer mit glänzenden Augen, die in Gruppen oder mit ihren Frauen über gemachte Erfahrungen mit dem ein oder anderen ehemaligen Ikarus-Linienbus philosophierten. Aber auch kleine Gäste kamen mit Hüpfburgen und als Straßenbahnfahrer auf ihre Kosten. Einige alte Ikarusbusse fuhren im 20 Minutentakt zwischen dem Betriebshof und dem Sandower Dreieck mit Zwischenstopps hin und her, dort veranstaltete die Parkeisenbahn, ebenfalls zu Cottbusverkehr gehörend, auch einen Tag der offenen Tür. Am Sandower Dreieck war der Sandmann zu Besuch, eine Mal- und Bastelstraße für die Kleinen aufgebaut und natürlich Fahrten mit der Parkeisenbahn möglich. Durch die Zwischenstopps der Busse entdeckten viele Auswärtige auch die Innenstadt, wo sich am Wegesrand immer wieder Fotografen fanden, die die historischen Busse fotografierten. Wer sich für den Service bedanken wollte, konnte in den Bussen eine Spende hinterlassen, um den Unterhalt der Fahrzeuge zu unterstützen, meist werden sie von Vereinen liebevoll in Schuss gehalten.
Wer es individueller und technisch top aktuell wollte, konnte am Stand der Stadtwerke Cottbus in eines von drei Elektroautoshuttles steigen und sich chauffieren lassen. Interessierte konnten auch in die Straßenbahnwerkstatt des Unternehmens blicken, wo auch die Gourmet-Tram stand. “Sebastians” kochte auf kleinster Fläche Spargel mit Kalbsschnitzel. Am 14. und 15. Juni 2019 findet die nächste Gourmet-Tram Fahrt statt, heute konnte so nochmal kräftig die Werbetrommel gerührt werden. Tickets gibt es bei Sebastians in der Friedrich-Ebert-Straße in Cottbus. Ein Überschlagssimulator der Verkehrswacht Cottbus brachte für Probanden neue Erkenntnisse, wie man sich im Falle eines Überschlags verhalten muss und was es vorher zu beachten gibt. Das Kindermusical Cottbus trat sowohl auf der Bühne im Betriebshof Schmellwitz als auch bei der Parkeisenbahn auf, in Schmellwitz folgten noch Träumer und Menschen und NaUnd. Ebenfalls beliebt als Fotomotiv war der “CB”-Stuhl, der durch die neue Stadtmarke entstanden ist und beim Tag der offenen Tür vor Ort stand.
Gegen 16 Uhr startete die Ikarusflotte zu einer Ausfahrt durch Cottbus, von Norden kommend über die Stadtpromenade und die Straße der Jugend, über die Tangente den Bahnhofsberg hinauf zurück nach Norden. An verschiedenen Punkten hatten sich noch einmal Fotografentrauben gebildet, um Fotos und Videos der Fahrzeuge zu machen. Um 17 Uhr ging der Tag der offenen Tür zu Ende, die Ikarusgäste begingen danach gemeinsam den Abschluss des 6. deutschlandweiten Ikarus Treffens in Cottbus. Tolles Wetter, Parkeisenbahn, Ikarusbusse und Unterhaltung für Groß und Klein machten diesen Tag zu einer guten Werbung für Cottbus, bei der viele auswärtige Besucher die Gelegenheit nutzten, nicht nur die beiden Standorte zu besuchen, sondern auch Cottbus zu erkunden.