Insgesamt 103 neue Lehrverträge im südbrandenburgischen Handwerk wurden für das kommende Ausbildungsjahr bereits eingetragen. Das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 15 Prozent. Demgegenüber stehen aber auch noch mehr als 400 freie Plätze. Wer noch keine Lehrstelle hat, sollte jetzt Nägel mit Köpfen machen.
Im Grunde suchen alle Branchen händeringend Nachwuchskräfte. Die meisten freien Ausbildungsplätze im südbrandenburgischen Handwerk gibt es für die Berufe Kraftfahrzeugmechatroniker (47), Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik (44), Elektroniker (39), Metallbauer (35), im Lebensmittelhandwerk (33), Dachdecker (16), Gerüstbauer (15) sowie Maurer und Betonbauer (13).
“Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um in das Handwerk einzusteigen”, sagt Knut Deutscher, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Cottbus. “Denn Fachleute, die Heizungen und Autos reparieren, Häuser bauen oder Dächer decken können, werden langsam zur Mangelware. Und wenn etwas knapp wird, steigt der Preis.”
Die Betriebe arbeiten derzeit an ihren Kapazitätsgrenzen, wie die Frühjahrskonjunkturumfrage ergeben hat. Die Wartezeiten für die Kunden werden länger. Der Fachkräftemangel ist zu einer Wachstumsbremse geworden. Teilweise können Aufträge wegen fehlender Mitarbeiter nicht übernommen und abgearbeitet werden. Und das in einer Zeit, in der mehr Wohnraum geschaffen werden muss, in der noch mehr getan werden sollte, um die Energieeffizienz zu erhöhen oder die Breitbandversorgung sicherzustellen. Das alles geht nicht ohne das Handwerk.
“Wir als Handwerkskammer Cottbus tun alles dafür, junge Menschen für unseren Wirtschaftszeig zu begeistern”, so Knut Deutscher. “Mehr als 100 Messen, Berufsorientierungen in Schulen oder Praxistage in unseren Werkstätten werden unsere Berater in diesem Jahr wieder anbieten. Das Zwischenergebnis mit über 100 neuen Lehrverträgen spornt uns an, auf diesem Weg weiterzumachen.”
pm/red