Mit 1:2 verliert Energie Cottbus im Kellerduell beim FC Carl-Zeiss Jena. Bereits nach fünf Minuten lagen die Gäste durch ein Quasieigentor hinten, konnten in der 11. Minute wiederum durch ein Eigentor ausgleichen. Vor der Pause hatte der FCE noch Glück, nach einem Schuss war der Ball klar hinter der Torlinie, das Tor wurde aber nicht gezählt. Ein glücklicher Elfer in der 77. Minute brachte Jena erneut in Front, was zum Sieg reichte. Carl-Zeiss gewinnt zwar durch eine glückliche Entscheidung, aber am Ende nicht unverdient. Cottbus zeigte heute eine schwache Partie, die angekündigte Cottbuser Spielgeschwindigkeit war heute nicht zu sehen.
Zwei Siege gab es für Energie Cottbus in den letzten sieben Tagen, dem Nervenspiel gegen Fortuna Köln (4:3) folgte ein ungefährdetes 5:0 im Landespokalhalbfinale gegen Grün Weiß Brieselang. Heute geht es zum Spiel nach Jena, die unbedingt gewinnen müssen, um an Cottbus dran zu bleiben, Energie will endlich die Abstiegsränge verlassen, was heute mit einem Sieg möglich wäre.
Jena ist von Anfang an hellwach, in der dritten Minute verliert Kruse den Ball im Mittelfeld, die Hausherren kommen vorn völlig frei zum Kopfball, vorbei. Nur zwei Minuten später passt die Abstimmung zwischen Holthaus und Rauhut nicht, die Eingabe von links spitzelt Holthaus vor Rauhut quasi ins Tor, Wolfram köpft ihn sicherheitshalber noch selbst zum 1:0 rein. Ein kurioses Tor. Fabian Holthaus macht seinen Fehler aber sechs Minuten später wieder gut, von links passt er flach in den Strafraum auf Streli Mamba, Verteidiger Gerlach ist aber eher dran und schiebt die Kugel zum 1:1 ins eigene Tor. Der FCE übernimmt danach die Regie und hat weitere gute Möglichkeiten selbst in Führung zu gehen. Nach 29 Minuten bringt Viteritti einen Ball in die Strafraummitte, Marcelos Schuss wird aber abgeblockt. Vier Minuten später ist es erneut Marcelo, der nach einer Ecke mit dem Kopf da ist, Coppens im Carl-Zeisstor reagiert aber hervorragend. In der 37. Minute kann sich Jena befreien, nach einem Schuss aus der zweiten Reihe von Starke geht ein Raunen durch den Ernst-Abbe Sportpark, der Ball klatscht von der Unterlatte auf den Rasen, Rauhut kann eine Zweitverwertung toll verhindern. Das Spiel hätte vorher aber schon unterbrochen sein müssen, da der Ball recht deutlich hinter der Linie war, das Schiedsrichtergespann entscheidet sich gegen ein Tor, Glück für Cottbus. Danach wird es nochmal hektisch, eine Ecke können die Cottbuser geradeso von der Linie kratzen, der Konter wird schnell eingeleitet. Mamba rennt auf Coppens zu, doch der letzte Ball verspringt ihm. Wenig später liegt Kevin Rauhut am Boden, er muss behandelt werden. Der Keeper schleppt sich noch bis in die Pause, Avdo Spahic macht sich aber bereits warm.
Kuriose Tore und Glück für Energie in den ersten 45 Minuten vor . Wie vermutet bleibt Rauhut draußen, Spahic steht wieder im Kasten. Die Hausherren kommen wie schon in der ersten Hälfte besser ins Spiel, Grösch trifft in der 55. Minute den Außenpfosten, Spahic hatte ihn noch dahin gelenkt. Jena hat die Partie unter Kontrolle, bei den Gästen kommt nicht viel zusammen. Luke Hemmerich soll nach vorn wieder mehr bewegen, in der 64. Minute kommt er für Fabio Viteritti. Es dauert aber bis zur 72. Minute, ehe Energie wiedermal zu einer Offensivaktion kommt. Marcelo de Freitas tackelt sich gut durch die Jenaer Defensive, keiner kann ihm den Ball abnehmen, aber sein Schuss geht übers Tor. Nach 76 Minuten pfeift Müller und zeigt auf den Punkt. Warum weiß er wohl nur selbst. Kruse und Brügmann sind im Zweikampf, der Jenaer fällt und Müller darauf rein. Vielleicht sollte es auch die Entschuldigung für das nicht gegebene Tor in der ersten Hälfte sein. Tietz tritt an und macht das 2:1 flach ins linke Eck. Wollitz wechselt Tim Kruse kurz darauf aus, Lars Bender übernimmt für die letzten zehn Minuten. Aber wirkungsvolle Offensivaktionen folgten bis auf Hemmerichs Aktion in der Nachspielzeit nicht mehr, eher verstiegen sich die Spieler aufs Diskutieren nach jedem Pfiff.
Spielerisch zeigte Cottbus heute keine Glanzleistung und wirkte glücklos in der Abstimmung und den Laufwegen. Die Niederlage gegen Jena ist ein herber Rückschlag, die Thüringer gewinnen erstmals seit August wieder ein Heimspiel. Energie bleibt auf Platz 18 stecken und hat weiter zwei Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Kommenden Samstag kommt der 1. FC Kaiserslautern ins Stadion der Freundschaft, Anstoß ist Samstag 14 Uhr.
Foto: Christiane Weiland